Читать книгу Martin Boos, der Prediger der Gerechtigkeit die vor Gott gilt: Sein Selbstbiograph. - Johannes Gossner - Страница 16

Grundsätze und Lehren, die Boos im Gefängnisse schrieb.

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Der Gegenstand der Untersuchung in den Constituten waren seine ihm entrissenen Papiere, Manuskripte und Briefe, da mir davon nichts zu Händen gekommen, will ich statt derselben das hier mit teilen, was daraus hervorgegangen ist, nämlich die

Grundsätze und Lehren, die Boos im Gefängnisse schrieb.

Ich bin durch Gottes Gnade und durch seltene Dinge [außerordentliche Erfahrungen] geneigt gemacht worden, zu glauben:

1. Dass Christus für uns unsere vor Gott geltende Gerechtigkeit sei. Luk. 24,46f. Joh. 3,14ff. - 11,50f. Hebr. 9,13f. Röm. 3,24. 28. Gal. 5,4. Phil. 3,7. Röm. 9,11f. „Ich hätte verzweifeln müssen wegen meiner vielen Sünden und unzählbaren Versäumnisse, wenn nicht dein Wort, o Herr! Fleisch geworden wäre und unter uns wohnte. Aber jetzt getraute ich mir nicht mehr zu zweifeln, geschweige zu verzweifeln; denn nachdem wir, da wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes; um wie vielmehr werden wir, da wir nun versöhnt sind, selig werden durch Ihn? Ich setze aber alle meine Hoffnung und meine ganze Zuversicht mit voller Gewissheit auf sein kostbares Blut, welches für uns und zu unserm Heile vergossen ist; durch dasselbe lebe ich auf, und im Vertrauen darauf sehne ich mich, zu dir zu kommen, nicht mit meiner Gerechtigkeit, sondern mit der Gerechtigkeit, die von dem Sohne, unserm Herrn Jesu Christo kommt.“ St. Augustin. Medit. c. 14.

2. Dass Christus in uns den Willen des Vaters erfüllend, unsere Heiligung und völlige Rechtfertigung sei. Luk. 17,21. Joh. 14,23. Gal. 2,10. 1.Kor. 1,30. 15,10. Eph. 3,17. Röm. 8,9ff. 2.Kor. 6,16. 1.Joh. 3,7. 24. 4,18. 1.Kor. 13,5. Christus für und in uns ist auch mit uns, und hilft uns den Willen Gottes erfüllen. Christus für und in uns ist das Fundament, der Grund, der gelegt werden muss. 1.Kor 13,11. Darauf müssen aber gute Werke gebaut werden, Gold, Silber und Edelsteine, nicht Holz, Heu, Stroh und Stoppeln. Viele bauen Gold darauf, ehe sie das Fundament gelegt haben. Da versinkt Alles. Sie predigen den Glaubens-Gehorsam einseitig, und von der Glaubens-Gerechtigkeit von 100 für 1 nichts oder zu wenig, und so kommen die Bessern in Angst und Not; sie haben das Wollen, aber das Vollbringen können sie nicht finden.

3. Dass man zu diesem Christo für und in uns nur durch Buße und Glauben kommen könne. Mark. 1,15. 2,5. Joh 3,16. 36. 50. Apg. 20,21.

4. Dass Christus heute wie ehemals vom heiligen Geiste empfangen werden könne und müsse, wenn Er eine Gestalt in uns gewinnen soll. Joh. 1,12f. 3,3ff.

5. Dass Christus nur von einer demütigen, vernichtigten und jungfräulichen Marien-Seele empfangen werden könne. Luk. 1,27. 38. 48. Joh. 7,14.

6. Dass ein solches jungfräuliches Gemüt Christum lange Zeit still in seinem Herzen tragen, und zuerst nur in sich müsse eine Gestalt gewinnen lassen. Luk. 24. 2,51.

7. Dass so eine Christum in sich habende Seele sich selbst und Andern sehr befremdend und ärgerlich vorkomme. Matth. 1,19.

8. Dass der ausgebildete Christus zuletzt von so einer Seele geboren, d. h. auch Andern mitgeteilt werden könne; d. h. der tote, schlafende Glaube an Christum für und in uns kann durch einen, in dem Christus allmählich eine Gestalt gewonnen, zum Leben erweckt werden. Joh. 1,41. 45. 4,28. 29. 39. wird ja auch der heilige Geist mittelbar mitgeteilt.

9. Dass aber der sich Andern durch so eine Seele mitteilen wollende Christus nirgends eine Herberge finde, als in einem armen Stalle, d. h. bei armen, einfältigen und demütigen Seelen. Luk. 2,7. 9,53. Mark. 10,15.

10. Dass die Schriftgelehrten und Pharisäer Christum am wenigsten ins Herz lassen. Die einen ärgern sich, die andern haltens für Torheit.

11. Dass Christus hier und da geboren, nur von einfältigen und gutmütigen Hirten-Seelen erkannt, angebetet und von ehrlichen Weisen besucht und verehrt werde. Luk. 2,10. Matth. 2,1.

12. Dass über die Geburt Christi eine große Freude bei denen entstehe, die eines guten Willens sind, Ihn erkennen und lieb haben. Joh. 4,36. Luk. 2,10. 20. Matth. 2,10.

13. Dass gleich darauf die Beschneidung, d. h. das Ablegen, die Abtötung der sinnlichen Lüste des alten Menschen erfolge bei solchen, denen Er ist mitgeteilt worden.

14. Dass bald darauf Herodes komme, d. h. ein Kreuz, eine Verfolgung, die den neugebornen Christus, d. h. den lebendigen Glauben an Ihn, in der Krippe zu erwürgen droht. Matth. 2,3. Apg. 9,23.

15. Dass zur Zeit der Trübsal Viele von denen, die geglaubt haben, wieder abfallen. Luk. 8,13.

16. Dass die Gläubigen in dieser Zeit von innen und außen sehr gequälet und zersprengt werden. Apg. 8,1. Luk. 12,30. 51.f. Mark. 14,27.

17. Dass Christus heute noch in seinen schwachen Gliedern lehre, tröste, gebe, und wenigstens am innern Menschen Zeichen und Wunder tue. Mark. 16,17. 20.

18. Dass Christus heute noch auf seine Weise in seinen Gliedern unerkannt, verachtet, gefangen genommen, vor den Richterstuhl geschleppt, verdammt, gegeißelt, gekrönet, gekreuziget, getötet und begraben werde - leiblich und geistlich. Mark. 10,39. 13,8ff.

19. Dass Christus heute noch in seinen Gliedern auferstehe, den Seinigen neu lebendig erscheine, ihnen die Frucht seines Todes, den innern Frieden bringe und in seiner Weise gen Himmel fahre.

20. Dass Christus den heil. Geist den Seinen verspreche, sie darum beten heiße, und Ihn in Gestalt feuriger Zungen sende, und Häuser und Menschen damit erfülle.

21. Dass Er seinen heil. Geist teils mittelbar, teils unmittelbar seinen Gläubigen mitteile. Apg. 2,3-6. 17. 19,6. Luk. 1,41.

[Röm. 1,11. Der Herr nahm den Geist, der in Moses war, und legte solchen in die 70 Männer und solche prophezeiten. 4.Mo. 11,25.

„Wer nimmer in Eigenheit steht, lässt sich alles Gute ohne Widerstand nehmen, das ihm Gott gegeben hat und freut sich, dass Gott allen Anderen davon mitteile, weil er nicht seine eigene Ehre, sondern allein die Ehre und Verherrlichung Gottes sucht.

Josua sprach zu Mose: Mein Herr! wehre ihnen zu prophezeien. Mose antwortete: Warum bist du für mich eifersüchtig? Wollte Gott, dass alle Volk prophezeite und der Herr ihnen seinen Geist gäbe!

Wer wie Moses vernichtiget ist, der gibt um Gottes und der Seelen willen gern Alles dahin und spricht: Warum ist man um unsertwillen eifersüchtig? Man muss nie eifersüchtig sein, ohne allein mit der Eifersucht Gottes, der nur um Seiner eigenen Verherrlichung willen eifersüchtig ist. Deswegen sollten auch wir nur allein für die Ehre Gottes eifersüchtig sein; wir sollten mit Moses wünschen, dass Alle zu eben demselben Stande gelangen, und eben denselben Geist Gottes empfangen haben möchten, wollte Gott (sollen besonders alle Priester sagen), dass Alle Menschen prophezeiten und der Herr ihnen Seinen Geist gäbe! Der heilige Paulus war in eben demselben Sinne, als er sprach: Phil. 1,18. Was ist daran gelegen, wenn nur Christus auf allerlei Weise verkündiget wird.“ M.G. ]

22. Dass die Gläubigen in einer überaus engen Verbindung und Gemeinschaft stehen, die durch die Geistes-Mitteilung immer enger und wunderbarer wird. Joh. 7,39. Mark. 10,30. Eph. 4,16. 1.Kor. 12,12f.

23. Dass Christus heute noch seine Gläubigen durch allerlei Träume, Gesichter, Erscheinungen, Stimmen etc. unterrichte, zurechtweise, künftige Dinge voraussage usw. Apg. 16,9f. Jes. 44. Joel.2,28. Matth. 2,19.22. 1.Mo.31. und 30,11f. Apg. 9,10. 8,29. 26. 39. 9,12. 10,3. 10. 11. 12.

24. Dass Christus heute noch die Weisen, Klugen und Großen der Welt vorbei gehe, und seine Geheimnisse den Kleinen und Unmündigen offenbare, und sie zu Werkzeugen, Andere zu bekehren, mache. Luk. 10,21. Matth. 11,25.

25. Dass Christus gewöhnlich nur solche zu Werkzeugen seiner Ehre und Lehre mache, die Er längst durch innere und äußere Kreuzigungen gereiniget, geheiliget, gedemütiget und vernichtet hat.

26. Dass solche Werkzeuge auch um Anderer willen, die wiedergeboren werden sollen, viel zu leiden haben von innen und außen, und dass sie dadurch das erfüllen, was nach Paulus an den Trübsalen Christi noch abgeht. Kol. 1,13.

27. Dass viele von den sogenannten Geistlichen oft am wenigsten Geist, Glaube und Liebe zu Christo haben, und dass nicht gerade nur sie um ihres Namens willen das Monopolium haben, Sünder zu bekehren, sondern dass Gott auch Laien, die den heil. Geist, Glaube und Liebe haben, dazu erwählen könne, und gar oft erwählt habe.

28. Dass man auch in die innere Kirche, oder das Reich Gottes heute wie gestern nicht anders, als durch viele Trübsale und Widersprüche eingehen könne, und dass die Pharisäer und Schriftgelehrten wieder die größten Hinderer seien. Apg. 14,21. Luk. 9,22. 11,52.

29. Dass es nur zwei Kirchen auf Erden gebe, eine wahre und eine falsche, aber dass bei weitem nicht alle Katholiken, die in dieser Kirche sind, auch zu dieser Kirche gehören. Joh. 15,6. Ps. 68,29 2.Mo. 32,32. etc. Röm. 2,28f. 9,7f. 1.Joh. 2,19. 1.Tim. 5,6. Eph. 2,1. 5,14. Röm. 2,13. 26.

30. Dass gar Viele von den bessern Katholiken judaizieren, d. h. in eigener Gerechtigkeit stehen und der Gerechtigkeit Gottes, die uns durch den Glauben aus Christo kommt, nicht wollen untertan sein, sondern eine eigene aufrichten. Röm. 10,2f. Apg. 15.10f.

31. Dass gar Viele eine heidnische Denk- und Lebens-Art haben, indem sie in offenbaren Werken des Fleisches leben und weben, und ihre Religion von weitem nicht kennen, viel weniger ihre Forderungen erfüllen. Und dass also Viele zur inneren Kirche berufen, aber Wenige auserwählt seien. Matth. 7,13f. Gal. 5,19. Röm. 1,21 9,27.

32. Dass Christus das Leben unserer Seele sei, das man durch die Wasser- oder Bußtaufe und durch den Glauben empfange, und dass man dieses empfangene Leben durch die übrigen Sakramente der Lebendigen speisen, tränken, nähren, stärken und erhalten könne, solle und müsse.

33. Dass Christus und sein Evangelium gewöhnlich auch heute noch nur von solchen auf- und angenommen werde, die in ihren Augen arm, nackt, blind und bloß, aussätzig und sündig geworden, und die sonst in einer großen Leibes- und Geistesnot stehen und gehen. Da heißt es noch immer: Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, den Armen wird das Evangelium geprediget, und die Reichen lässt Er leer ausgehen. Luk. 7,22, 4,13. 19. 1,52f.

34. Dass uns zwar die guten Werke vor Gericht nicht gerecht und selig machen, aber wir doch ohne gute Werke auch nicht gerecht und selig werden, weil die guten Früchte notwendig zum guten Baume, Christo, gehören und die von uns angenommene Gerechtigkeit Gottes ein Meer ist, das sich von selbst in tausend Bächlein guter Werke ergießt. Luk. 45 - 19.8. Röm. 2,13. Matth. 7,21. Jak.1,22. 2.Kor. 6,14. Röm. 2,25ff. etc. 1.Kor. 7,19. 1.Joh. 3,7. Die Rechtfertigung ist zugleich auch wenigstens ein Anfang der Heiligung unsers innern Menschen.

35. Dass, wenn die Menschen anfangen besser zu werden, sie gewöhnlich aus Lohnsucht oder Strafsucht in die Gesetzes-Schule Mosis, dann in die Buß-Schule Johannis, alsdann in die Kreuz-Schule Jesus, endlich in die Schule des heiligen Geistes gehen. Moses, Johannes, Christus, Geist. Luk. 16,16. Mark. 1,7ff. Joh. 1,17. 4,23f.

36. Dass alle äußerlichen Feste des Herrn innerlich im Geiste gehalten werden sollen und müssen, weil der bloße Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht. Mark. 7,6f. Hebr. 4,9ff.

37. Dass Johannes, das eigene Wirken, abnehmen müsse, wenn Christus, das göttliche Wirken, zunehmen soll; dass Maria der Martha vorzusetzen sei; dass die Nadel dem Faden den Weg bahne, und ihm Platz mache. Joh. 1,8. 15. 20. 26. Luk. 10,42. 16,16. Joh. 3,28ff. Joh. 5,35f.

38. Dass alle Bruderschaften, Kreuzgänge, Wallfahrten, dritte Orden, und alle von Menschen erfundene und selbst erwählte Haus- und Kirchenandachten höchstens als Vorbereitung auf Christum hin passieren, aber keineswegs Christus selbst seien.

39. Dass aus dem Herzen des, der an Jesum glaubt, Ströme des lebendigen Wassers fließen. Joh. 7,38.

40. Dass man Moses und sein Gesetz weit unangefochtener predigen könne, als Jesum und sein Evangelium. Warum? Weil mehr Juden, als Christen sind und weils der Satan besser leiden kann, wenn man ihnen die Mittel und die Kraft nicht zeigt, durch die sie das Befohlene vollbringen können.

41. Dass, wenn Christus für und in uns nicht als Fundament in die Seele gelegt ist, alles Andere Flickwerk, Heu, Stroh und Stoppeln sei. Luk. 5,36. Joh. 15,5.

42. Dass Christus heute noch Vielen zum Gericht in die Welt komme; denn Blinde werden sehend, und Sehende werden blind.

43. Dass das Gesetz nur sage, was man tun soll, Christus aber bringe und gebe das Wollen und Vollbringen, das Wollen und Können; - und dass also nur halb geholfen sei, wenn man den armen Leuten immer nur allein das Gesetz predige, ihnen aber nichts von der Erfüllungskraft, von Christo, sage.

44. Dass das Reich Gottes zu uns gekommen sei, und dass denen, die lange in der Finsternis und in den Schatten des Todes saßen, ein Licht aufgegangen sei, das aber der Satan und seine Kinder mit Gewalt über den Leuchter stoßen wollen. Luk. 11,20. 1,79.

45. Dass wir das, was Gott in unsern Tagen getan hat, auch mit unserm Blute zu bezeugen, verbunden seien; Mark. 5,19. 8,38. Hebr. 2,4. indem es Gott durch verschiedene Dinge und Gaben seines heiligen Geistes bestätigte.

46. Dass wir den Meisten mit unsern Erfahrungen und Erzählungen närrisch oder ärgerlich, oder Beides zugleich vorkommen werden. Luk. 8,18. 1.Kor. 2,14. Fast Niemand wird uns glauben wollen. Luk. 22,67. Mark. 3,21. 8,33. 9,11.

47. Dass, wenn wir mit Christo leiden und sterben, wir auch mit Ihm auferstehen, gen Himmel fahren und Teil an seiner Herrlichkeit nehmen werden, die Er bei der Herrlichkeit des Waters hat. Luk. 20,28ff. Matth. 19,28. Offenb. 2,26.

48. Dass es dem Heilande heute wie ehemals gehe; wenn Er mit Seiner Kraft und Lehre auftritt, so wird Alles rebellisch und verwirrt; denn Er ist nicht gekommen, Friede zu bringen, sondern das Schwert und Menschen, die mit Sünde und Satan eins waren, uneins zu machen. Luk. 23,5. Mark. 1,27.

49. Dass es uns gar nicht wundere, dass bei der lebendigen Annahme Jesu keine großen, gelehrten und ansehnlichen Leute, sondern wieder nur meist Weiber, Blinde, Krumme, Lahme, arme und sonst geringe Leute seien, das uns eben auch, aber nur vor der Welt, herabsetzt. Luk. 8,2. 23,27. 49. 55. 24,1. 10. etc. Mark. 15,40f. 1.Kor. 1,26ff.

50. Dass die an Jesum lebendig Glaubenden Ein Herz und Einen Sinn bekommen, einander lieben, und um Jesu willen auch zusammen kommen, um von Ihm und seinen Barmherzigkeiten einander zu erzählen, und dass die Welt sich in diese Zusammenkünfte nicht finden könne. Luk. 24,3. Apg. 2,44ff.

51. Dass die Kinder Gottes vom Geiste getrieben werden, und dass sie diesem Geistestriebe folgen können, dürfen und sollen. Mark. 1,12. Apg. 10,19. Luk. 2,27. Eph. 6,19. Röm. 8,14. 1.Joh. 2,27. Hebr. 3,7f. 8,10f. Kehret in euer Herz zurück! Ich will hören, was der Herr in mir redet.

52. Dass es mit den Leuten, denen Jesus von ihrem Sünden-Aussatz und ihrer Sünden-Angst hilft, gehe wie ehemals; man mag es ihnen lange verbieten, sie sollen es Niemanden sagen, sie sagens doch. Mark. 1,45. 7,36.

53. Dass das Juden und Heidentum im Christentum mächtig überhand genommen, und dass also die Prediger des reinen Evangeliums die nämlichen Anstände bekommen müssen, welche die Apostel hatten - sie werden überall Widerspruch finden. Luk. 2,34. Apg. 28,22. Joh. 7,7. 12. Gal. 5,11.

54. Dass wir uns mit Paulus immer für jetzt geborne Kinder im Christentume halten, und in der Vollkommenheit an Gnade und Weisheit täglich zu wachsen trachten sollen. 2.Kor. 4,16.

55. Dass Einem der heilige Geist solche Dinge sage und lehre, die Einer vor der Sendung desselben nicht ertragen kann, und die Einem noch sehr wunderlich und ärgerlich vorkommen. Joh. 16,12ff.

56. Dass das bloße Gesetz zwar den zu erfüllenden Willen Gottes, und die Sünde zeige, aber keine Kraft gebe, jenen zu erfüllen und diese zu meiden und zu tilgen - und dass unsere Prediger, aus Furcht, lutherisch zu werden, das Gesetz zu viel, den lebendigen Glauben an Jesum für und in uns aber zu wenig predigen. Röm. 1,2ff.

57. Dass man aus der Gerechtigkeit des Glaubens eine gegründete Hoffnung haben könne, jetzt ein Kind Gottes und einst ein Erbe Gottes, Jesu und Seiner Herrlichkeit zu werden. Röm. 6,16f. 1.Joh. 3,2. Apg. 3,21. Röm. 5,2. 9,10.

58. Dass alle diese Sätze den Weisen und Klugen dieser Welt, unbegreiflich vorkommen und sein werden, wie der Friede Gottes über alle Vernunft ist. Phil. 4,7. 2.Kor. 3,4.6.

Nebst obigen Grundsätzen und Lehren fanden sich auch von seiner eigenen Hand unter seinen Papieren von dieser Inquisitionszeit folgende Rechtfertigungen, die wohl im gedrängten Zusammenhange enthalten mögen, was er in den verschiedenen Constituten auf alle Anklagen und Beschuldigungen geantwortet hat.

Martin Boos, der Prediger der Gerechtigkeit die vor Gott gilt: Sein Selbstbiograph.

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