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Kapitel 13

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Nach dieser doch etwas merkwürdigen – ja auf dem Weg nach Hause war sie zu dem Schluss gekommen, dass dieser Vorfall merkwürdig war – Begegnung, war Ruby gerade dabei ihren Haustürschlüssel heraus zu kramen, den sie sich um den Hals gehangen hatte. Sie bog in diesem Moment in die Straße ein, in der ihr neues Haus lag, als sie beim Aufsehen plötzlich bemerkte, dass Lauren schnurstracks von ihrem Grundstück stapfte. Ohne lange darüber nachzudenken, rief Ruby ihren Namen um sie aufzuhalten, doch das Mädchen tat so als ob sie sie nicht gehört hatte sondern ihre Schritte wurden nur noch eiliger.

„Lauren warte!“ Rief Ruby noch einmal und entschloss sich dazu ihrem Schützling hinterher zu laufen. Anstatt aber stehen zu bleiben tat sie als ob sie Ruby gar nicht bemerkt hatte und rannte mit einem Mal los, um die Ecke herum.

„Gott, verdammt.“ Knurrte Ruby und erhöhte ihr Tempo, wobei sie den Schlüssel mit einem kräftigen Griff umklammerte. Doch ihre Mühen waren umsonst, da Lauren genau in dem Moment, als sie um die Ecke bog, in einen Bus stieg.

Verwirrt und zugleich verärgert blieb sie stehen und warf die Hände in die Luft. „Diese verzogene Göre.“ Brachte sie zischend zwischen den Zähnen hervor und machte sich fluchend auf den Rückweg.

Sie hatte schon häufig solche Abgänge von Lauren mitbekommen, ohne Frage. Dennoch hatte sie gehofft, dass die gestrige Vorstellung möglicherweise etwas geändert hatte. Fehlgedanke. Oder aber, es war wieder einmal eine Schau gewesen. Dieses Kind war nämlich verdammt gut in ihrem Fach, der Schauspielerei; sie konnte Ruby an der Nase herumführen wie einen treudoofen Hund, wenn sie wollte. Und jedes Mal wieder fiel sie darauf rein.

Trotzdem was war diesmal der Auslöser, fragte Ruby sich, während sie die Tür aufschloss und eintrat. Weil sie nicht Bescheid gesagt hatte, wo sie war? Das wäre zu oberflächlich, auch wenn Lauren ziemlich sensibel sein mochte. Vermutlich steckte da etwas dahinter, wovor sie sich selber fürchtete, weswegen sie sich selber schon den Kopf zerbrochen hatte, was bedeutete, dass sie schon wieder etwas völlig versiebt hatte. Das hätte sie sich eigentlich auch schon vorher denken können, irgendwann musste Lauren es erfahren.

„Scheiße!“ Schnauzte sie sich selber an, als sie schon den Beweis für ihre richtige Vermutung auf dem Küchentisch sah. Die dicke Sonntagszeitung lag auf dem Küchentisch und natürlich mit der einzig wahren Schlagzeile: ‚Skrupelloser Mord an junger Frau!’. Lauren musste den Artikel gelesen haben und welche Gedanken sie dabei hatte konnte Ruby nicht einmal in ihren kühnsten Träumen erahnen. Sie war gerade mal fünfzehn. Das Schicksal hatte schon zu viel mit ihrem Leben gespielt. Sie war gut mit Charlotte befreundet und dann der Mord an Mia-Sophie.

Ruby fasste sich an den Kopf und wollte den Gedanken, dass sie vielleicht doch einfach überfordert war, loswerden, worauf sie begann zu lesen. Der Nachricht des Tages, der Woche, der Stadt so wurde der grausame Mord an Mia-Sophie dargestellt.

Diese Spinner von der lokalen Zeitung.

Der Artikel enthielt einige an Informationen und da er beinahe die ganze Titelseite umfasste waren es nicht unbedingt wenige. Am Anfang ging es vor allem um das Allgemeine. Sie fragte sich, woher die Autoren so viele Informationen über Mia hatten. Danach griffen sie die Fakten auf, die sie vermutlich am Tatort aufgenommen hatten und die die Polizei freigegeben hatte, und am Ende natürlich die völlig banalen Spekulationen und davon betroffen die Organisation der ‚Young Adults’. Es hieß, dass die Organisation in kriminelle Machenschaften verwickelt war und die Gläubiger nun kurzen Prozess machten.

Absoluter Schwachsinn dachte sich Ruby und wandte sich geladen ab, so ein absoluter Schwachsinn! Das war doch nur Verrücktmacherei und Zerstörungswut. Was sollte das?

Zähneknirschend nahm sie die Zeitung und pfefferte sie wutentbrannt in das Altpapier. Auf dem Weg zur Dusche konnte sie Laurens Reaktion jetzt nur zu gut nachvollziehen. Nicht nur, dass der Tod an einer jungen, lebendigen, lebenslustigen, Frau, die es nicht verdient hatte so zu sterben, in den Dreck gezogen wurde von diesen Heuchlern, nein jetzt zogen sie auch noch ein ansehnliches Projekt in den Dreck, dass noch in der Aufbauphase war und jetzt in Gefahr war.

Menschlich

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