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12.
Februar

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„Behüte mich wie einen Augapfel im Auge, beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel.“

Psalm 17,8

Es war in der Zeit eines großen Krieges. Böse Menschen mit Gewehren kamen in ein kleines Dörfchen. Sie zündeten die Häuser an, sie raubten und plünderten, wo sie nur konnten. Draußen vor dem Dörfchen stand abseits ein Häuschen. Die meisten Einwohner des Ortes waren in den Wald geflohen. Eine Mutter aber blieb in dem einsamen Gehöft zurück. Sie kniete neben der Wiege ihres Kindes nieder und betete: „Lieber Gott, du kannst uns überall beschützen und beschirmen, auch wenn die Feinde kommen und uns bedrohen, du großer allmächtiger Gott wirst uns auch hier behüten.“ Vom Dorf her hörte man ein schreckliches Geschrei. Viele Häuser brannten lichterloh, die Tiere brüllten und die Glocken läuteten Sturm. Es war ein ungeheurer Lärm, der immer näherkam. Die Mutter hatte die Haustür gut verriegelt, aber als die feindlichen Soldaten mit ihren Gewehrkolben kräftig gegen das alte, morsche Holz stießen, sprang die Tür schnell auf.

Die Mutter des kleinen Babys war ganz erschrocken und bleich, als sie die bösen Menschen sah, die vor der Tür standen. Schnell lief sie zu der Wiege, legte ihre Hände über das Kind und begann mit lauter Stimme zu singen:

„Breit aus die Flügel beide, o Jesu, meine Freude,

und nimm dein Kücklein ein!

Will Satan mich verschlingen, so lass die Engel singen:

dies Kind soll unverletzet sein.“

Die wilden Soldaten standen wie erstarrt da. Einer dieser rauen Gesellen kam zur Wiege und legte seine große Hand auf das Köpfchen des Babys. Seine Lippen bewegten sich wie zum Gebet und dicke Tränen rannen ihm über die Wangen. Still reichte er der Mutter die Hand. Alle Soldaten gingen wie auf Befehl schweigend aus dem Haus. Die Mutter betete noch lange an der Wiege des Kindes und dankte Gott für seine Hilfe: „Vater, ich danke dir, dass du gerade eben deinen Schutzengel uns zur Seite gestellt und uns bewahrt hast.“

Als sie nach einiger Zeit vom Gebet aufstand und zum Fenster ging, sah sie den Soldaten unter einem Birnbaum stehen. Er hatte sein Gewehr im Arm und passte nun auf, dass kein anderer Soldat mehr kam, um vielleicht das Haus anzustecken.

Erst als es Nacht geworden war und die Feinde abrückten, verließ der Soldat seinen Posten. So wurde diese Frau durch die Gnade Gottes wunderbar behütet.

Als ich ein kleiner Junge war, habe ich es auch erlebt, wie wunderbar Gott Menschen behüten und beschützen kann. Meine Mutti hat in diesen schlimmen Tagen auch sehr viel für uns Kinder gebetet. In allen Gefahren ist uns niemals etwas passiert.

Nun wollen wir auch beten: Lieber Gott, wir danken dir, dass du uns unter dem Schatten deiner Flügel behütest und beschirmst, wir danken dir auch dafür, dass du alle Tage bei uns bleibst bis an der Welt Ende. Amen.


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