Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 51
15.
Februar
Оглавление„Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: ,Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand betrogen habe, so will ich ihm das Vierfache zurückgeben.‘“
Lukas 19,8
Die Mutter wollte dem Hans heute erklären, was eine Zollstation sei. Nun hat sie das Bilderbuch von Ludwig Richter vorgeholt und diese Geschichte aufgeschlagen:
„Siehst du, Hans, so sieht eine Zollstation aus. Vor fast zweitausend Jahren, als Jesus bei uns auf Erden lebte, sah natürlich eine Zollstation noch anders aus. Die Menschen trugen damals auch andere Kleider. Vorn, mit dem großen Hut auf dem Kopf, den Stock in der Hand und dem Säbel am Mantel, steht der Zollinspektor. Solch ein Mann war Zachäus. Wenn Kisten mit Waren aus Syrien nach Israel über die Grenze kamen, wurden die Reisenden aufgefordert, die Kisten zu öffnen. Siehst du auf dem Bild dort hinten die geöffnete Kiste?
Heute sagen die Zöllner an der Grenze: „Würden Sie bitte mal Ihren Kofferraum öffnen!“ Dann untersuchen die Zollbeamten, ob man Alkohol, Tabak, Gold oder andere Handelsware mitbringt. Jeder darf nur eine bestimmte Menge der einzelnen Waren über die Grenze bringen, das übrige muss verzollt werden.
Zur Zeit Jesu war es auch so, dass man für bestimmte Waren eine gewisse Zollgebühr bezahlen musste. Es gab dafür eine Liste, worauf genau die Summe geschrieben stand, die man für eine bestimmte Sache zu bezahlen hatte. Wenn nun ein schöner Teppich aus Persien zum Beispiel fünfzig Mark Zollgebühr kostete, dann nahm Zachäus einfach zwanzig Mark mehr, also siebzig Mark. Die übrigen zwanzig Mark steckte er in seine eigene Tasche und die fünfzig Mark lieferte er bei den Römern ab. Wenn ich nun so etwas tue, dann betrüge ich die Menschen. Zachäus bekam ja für seine Arbeit als Oberzöllner schon von den Römern einen sehr guten Lohn. Aber er wollte eben schnell reich werden und sich vielleicht ein schönes Haus bauen. Gott sagt dazu in seinem Wort: „Wer sein Haus durch Betrug bauen will, der ist ein böser Mensch.“
Zachäus hatte schon sehr viel Geld, aber er wollte immer mehr haben, weil er meinte, Geld mache glücklich. Als er von Jesus hörte, merkte er, dass es ein größeres Glück gibt, nämlich den Frieden mit Gott, ein ruhiges Gewissen und ein zufriedenes Herz. Deshalb wollte er unbedingt Jesus näher kennenlernen. Wir müssen alle Jesus näher kennenlernen. Wie können wir das wohl?
Richtig: wenn wir sein Wort lesen - wenn wir zu ihm beten und unseren Willen, vielleicht auch unser Trotzköpfchen einmal aufgeben. Wenn wir nun etwas Unrechtes getan haben, sollten wir auch bereit sein, es gutzumachen. Zachäus muss ein reicher Mann gewesen sein. Hätte er nur hundert Mark in seiner Geldschatulle gehabt, dann müsste er fünfzig Mark den Armen geben und mit den restlichen fünfzig Mark seine Schummelgelder zurückzahlen und noch etwas übrig behalten, um davon leben zu können. Hätte er aber insgesamt hunderttausend Mark gehabt, wie viel wäre ihm dann für die Rückzahlung seiner Schummelgelder und für den Lebensunterhalt geblieben? fragt die Mutter den Hans.
Jetzt seid auch ihr, liebe Kinder, eingeladen, fleißig mitzurechnen, aber nur die etwas größeren Schulkinder.
Nun wollen wir beten: Lieber Vater in dem Himmel, lehre uns dein Wort und gib uns Kraft, dass wir nicht auch solche Schummelgeschäfte machen wie der Zachäus, dass wir nicht einem Freund für ein Spielzeugauto mehr Geld abnehmen, als es im Geschäft gekostet hat. Vergib uns jeden Betrug und wir wollen versuchen, alles wieder gutzumachen, wo wir unehrlich waren. Amen.