Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 61
25.
Februar
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Lukas 21,34
Die Tiere fressen und saufen. Wenn Menschen übermäßig leben, dann sagen wir auch von ihnen, sie fressen und saufen. Durch zu viel essen und trinken werden wir krank, wir bekommen einen dicken Bauch, unser Herz, unsere Leber, die Galle, der Darm und andere Organe werden geschädigt. Viele Menschen haben starke Schmerzen in ihren Gliedern und auch Kopfschmerzen, weil sie zu viel essen und trinken. Oft werden Kinder schon zuckerkrank und haben dicke Bäuche, dicke Arme und Beine und einen zu dicken Hals. Ich kannte einen Mann, der aß zum Frühstück dreißig Eier und noch viele Brötchen. Einen Jungen sah ich einmal, der zwei Hühner, eine Schüssel mit Sülze, eine Wurst, einen Berg Kartoffeln und Kuchen allein zum Mittag aufaß. Er wog schon zwei und einen halben Zentner und war noch sehr jung. Ein Arbeitskollege von mir konnte fünf Pfund Fleisch essen, wenn er bei einer Hochzeit eingeladen war und dort in einer Tanzkapelle mitspielte. Lass dir mal beim Metzger fünf Pfund Fleisch zeigen, dann kannst du dir vorstellen, wie viel der Mann essen konnte. Ja, wenn man so gierig „frisst“, dann muss man ja krank werden. Der bekannte Prediger Billy Graham berichtete einmal von einer Frau, die eine große Buttercremetorte allein aufaß. Wenn ich daran denke, ich sollte so viel essen, dann wird mir bei dem Gedanken daran schon schlecht.
Als ich zwölf Jahre alt war, wohnte ich mit ungefähr zehntausend Kindern in einem Lager in Polen, weil wir in Berlin so viele Luftangriffe hatten und die Bomben die Häuser zerstörten. Da haben wir einmal beim Mittagessen eine Wette abgeschlossen - wer die meisten Klöße essen konnte, der sollte am Abend die gesamte Wurst von zehn Kindern bekommen. Die Wette habe ich gewonnen, denn ich aß zwölf Klöße. Aber das war lebensgefährlich. Mein Magen war so übervoll, dass ich sehr große Schmerzen bekam. Ich durfte nicht lachen, sonst wäre mir wohl der Bauch geplatzt - selbst beim Atmen tat mir alles weh. Solche Dummheiten machen Kinder, wenn die Eltern nicht bei ihnen sind.
So geht es den Säufern auch. Eines Abends bemühte sich ein Betrunkener, seinen Weg nach Hause zu finden. Er schwankte immer hin und her. Da er nicht wusste, in welcher Straße er sich befand, fluchte er fürchterlich vor sich hin: „Ich habe mich verlaufen, wohin gehe ich denn?“ grölte er. Ein vorübergehender Christ antwortete ihm: „Wohin Sie gehen? Ins ewige Verderben, in die Hölle.“ Der Betrunkene erwiderte stöhnend: „Ist das wahr? Mich soll der Teufel holen!“ „So etwas dürfen Sie nie sagen“, entgegnete der Christ, „kommen Sie, ich bringe Sie nach Hause.“
Noch in der Nacht, als der Trinker im Bett lag, lallte er: „Ist das wahr? Ich gehe in die Hölle? - Nein!“ schrie er, „ich will nicht!“ Später besuchte dieser Trinker einen Gottesdienst. Dort hat er dann gebetet: „Herr Jesus, erlöse mich von dem Übel und von dem Teufel Alkohol.“ Gott hat sein Gebet erhört, und er wurde ein fröhlicher Christ. Der Mann, der ihn damals nach Hause brachte, wurde sein bester Freund.
Seht ihr auf dem Bild den dicken Schlossergesellen, wie er den Braten und die ganzen Knödel allein aufessen will? Er hat schon richtige Schweinebacken.
Wir wollen nun beten: Lieber himmlischer Vater, wir danken dir für alle guten Gaben zu unserer Ernährung. Wir wollen alles mit Danksagung genießen, aber niemals fressen und saufen. Amen.