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Montag, 12. April
9.25 Uhr

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Die Kollegen des Départements Ille-et-Vilaine, die für die Untersuchung des Absturzes von Philippe Perrants Skyhawk verantwortlich waren, sollten weniger hilfsbereit sein, als Steve Highsmith es sich erhoffte. Sie hatten die tödliche Bruchlandung als Unglück abgeschrieben und damit war der Fall für sie erledigt gewesen. Menschliches Versagen wurde als Absturzursache genannt und damit sollten sich alle begnügen. Er selbst hatte sich nicht damit zufrieden gegeben und Perrants Büro antelefoniert.

Den Block mit seinen wichtigsten Fragen darauf notiert vor sich, wartete er nun, zum Sekretariat Perrants durchgestellt zu werden. Nach einigen langen Sekunden verstummte der französische Schlager der Warteschleife und eine jungklingende Frauenstimme meldete sich. Highsmith räusperte sich und hoffte, dass seine Kenntnisse der französischen Sprache ausreichen würden, die folgende Konversation zu führen. Er konnte zwar – zur Freude seiner Bekannten – wunderbar Stimmen imitieren, aber wenn es um Fremdsprachen ging, war er eher eine Niete, was man ihm in der Schule auch immer wieder nur allzu gerne bescheinigt hatte.

»Sekretariat Philippe Perrant. Sylvie Leprieux.«

»Gute Tag, Madame. Mein Name ist Steven Highsmith. Ich rufe Sie aus England an. Ich bin von der Hertfordshire Constabulary, der Polizei der Grafschaft Hertfordshire.«

»Guten Tag, Monsieur«, antwortete die Frau freundlich aber auch etwas überrascht. »Wie kann ich Ihnen helfen?«

Er erklärte ihr kurz den Sachverhalt über Byron Moores Tod und die Verbindung zu ihrem verunglückten Chef.

»Das ist schrecklich« kommentierte die Sekretärin.

»Ja, Madame. Der Grund, weswegen ich Sie nun also anrufe: In welcher Beziehung standen Monsieur Perrant und Mister Moore?«

»Sie waren Geschäftspartner. Monsieur Moore war schon des Öfteren bei uns in Lille. Ich kannte ihn ebenfalls, daher hat mich die Nachricht von seinem Tod ja auch so getroffen. Und dann jetzt unser Chef. Es ist schrecklich. So kurz hintereinander.«

Hektisch notierte sich Highsmith die Information. Er war fast schon stolz darauf, wie flüssig ihm das Französisch bisher über die Lippen gekommen war. »Welche Art von Geschäftsbeziehung war das?« fragte er dann.

»Unser Unternehmen hat elektronische Bauteile von Moore Enterprises bezogen.«

»Wissen Sie, wann die beiden Herren zuletzt Kontakt miteinander hatten, Madame?« Steve besah sich den Ausdruck von Moores Terminkalender.

»Einen Moment, Monsieur«, sagte die Frau. Sie schien etwas nachzusehen. »Es tut mir leid«, sagte sie dann bedauernd. »aber ich habe keine Informationen gespeichert. Es liegt wohl schon wieder etwas länger zurück.«

Gerade, als Highsmith zu einem Kommentar ansetzen wollte, fügte sie hinzu: »Ach, da fällt mir etwas ein: Monsieur Moore hat Monsieur Perrant angerufen. Ich hatte ihn zu ihm durchgestellt. Das war…«, sie überlegte kurz. »Anfang März, glaube ich.«

Sie hatte Recht: Der Eintrag mit Perrants Namen stand unter dem 3. März in Moores Telefon. Steves Hirn ratterte. »Wissen Sie zufällig, worüber die Beiden sprachen?«

»Leider nicht, Monsieur. Aber es war, wenn ich mich recht erinnere, ein sehr langes Telefonat.«

»Hm. Ich danke Ihnen, Madame.«

»Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen konnte, Monsieur Highsmith.«

Er schmunzelte, als sie seinen Namen mit der ungewohnten französischen Klangfärbung sagte. Gerade in dem Moment, als er ein »Au revoir« erwidern wollte, fiel sein Blick auf das einzelne Wort, das er mit einem großen Fragezeichen versehen auf seinen Block geschrieben hatte.

»Ach Madame… eine Frage habe ich noch.« Er machte sich keinerlei Hoffnungen, was diesen Punkt anging, dennoch wollte er die Frage noch schnell loswerden. »Hat Monsieur Perrant kürzlich eine private Reise unternommen?«

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