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18.22 Uhr

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Den Nachmittag über war Jack in London geblieben, um ein paar Besorgungen zu machen. Während eines kurzen Boxenstopps in einem Café hatte er Inspektor Macintosh über das Gespräch mit Thomas Patterson informiert. Beide waren sich einig, dass sie sich ein etwas aufschlussreicheres Ergebnis gewünscht hätten.

Es begann bereits zu dämmern, als Jack sich wieder auf den Rückweg nach Loughton machte. Leichter Nieselregen hatte zwischenzeitlich eingesetzt und die immer dichter werdende Wolkendecke ließ ein Unwetter erahnen. Nachdem er schon einige Zeit auf der nur mäßig befahrenen Landstraße unterwegs war, goss es in Strömen. Die Scheibenwischer gaben ihr Äußerstes, um die Wassermassen zu verdrängen und Jack die Sicht auf die Fahrbahn zu ermöglichen. Als die synthetisch klingende Version der britischen Nationalhymne ertönte, drehte er die Stones leise und zog sein Mobiltelefon aus der Jackentasche. Es war Grace. Sie wollte wissen, wie es bei Moore Enterprises gelaufen war und wann sie ihn zurück erwarten konnte.

»Ich bin in etwa einer Stunde da, Sweety«, antwortete er gut gelaunt in Vorfreude auf einen gemütlichen Abend mit seiner Freundin und Spaghetti al Olio.

Mitten in die immer intimer werdende Konversation vertieft, dabei natürlich voll auf die Straße vor sich konzentriert, wurde Jacks Mustang plötzlich und mit einem lauten Schlag durchgeschüttelt. Hektisch sah er sich um und entdeckte auf der Spur rechts neben sich einen dunklen und bullig wirkenden Geländewagen, der ihm augenscheinlich zu nahe gekommen war.

»Vollidiot!« wollte er gerade rufen, und malte sich schon eine hitzige Debatte mit dem Fahrer oder, was er eher vermutete, der Fahrerin am Straßenrand bezüglich der Reparaturkosten aus, da scherte das Fahrzeug direkt ein zweites Mal aus und drängte den Ford mit aller Wucht aus der Spur. Jack ließ das Handy in seinen Schoß fallen und umklammerte das Lenkrad fest mit beiden Händen. Gerade noch konnte er seinen Wagen davor bewahren, bei neunzig Sachen die Leitplanke zu durchbrechen. Es gab keinen Zweifel: Wer auch immer ihn da bedrängte, hatte es auf ihn abgesehen.

Instinktiv trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Im Rückspiegel sah er, wie der Unbekannte zunächst ein Stück zurück fiel und einem entgegenkommenden Fahrzeug auswich. Dann beschleunigte er wieder. Er rammte den Mustang zuerst von hinten, so dass Jack unsanft gegen die Frontscheibe knallte, dann war er auch schon in Bruchteilen einer Sekunde wieder auf gleicher Höhe. Mit Entsetzen stellte Jack fest, dass er mittlerweile auf einer Brücke fuhr und sich die Straße nun gut und gerne dreißig Meter über dem Boden befand. Ehe er überhaupt reagieren konnte, wurde sein Wagen erneut von rechts gerammt. Er spürte und sah, wie sich der Kotflügel des Unbekannten in die Beifahrertür drückte. Jack steuerte mit ganzer Kraft dagegen, wollte den Angreifer zurück drängen. Reifen quietschten und er hörte, wie sich Metall unsanft auf Metall presste. Doch es half nichts, der Geländewagen war stärker.

Das Lenkrad entglitt Jacks Händen und sein Wagen schob sich über den rutschigen Asphalt zum linken Fahrbahnrand. Mit einem lauten Krachen und sprühenden Funken durchbrach der Mustang kurz vor dem Ende der Brücke in voller Fahrt die seitliche Begrenzung. Er rutschte über den mit Büschen und anderem Grünzeug bewachsenen Vorsprung, kippte und überschlug sich zweimal, bevor er mehrere Meter tiefer, mit dem Stoffverdeck zuerst, auf dem aufgeschwemmten Kiesboden aufprallte.

Kurz darauf flogen Funken und der Wagen ging in Flammen auf.

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