Читать книгу totreich - J.P. Conrad - Страница 3
Prolog
ОглавлениеZögernd öffnete Jack die Augen und sofort war er wieder da, der stechende Schmerz, der ihm mittlerweile durch den ganzen Körper fuhr. Er hatte bereits zum zweiten Mal das Bewusstsein verloren und noch immer war kein Ende seines Martyriums in Sicht. Wieder lag sein Körper auf den kalten, weißen Metallplatten. Vorsichtig bewegte er seine Arme, versuchte sich in eine aufrechte Position zu stemmen. Die Metallringe, die um seine Hand- und Fußgelenke gelegt waren, hingen bleiern an seinen Gliedern und sie schienen von Minute zu Minute schwerer zu werden.
»Wollen Sie nicht endlich mit mir reden?«, dröhnte die Stimme seines Peinigers durch den Lautsprecher direkt in seinen hämmernden Schädel. Jack ließen seine Worte kalt, sie verhallten ohne jede Reaktion. Nun, da er das große Geheimnis kannte, wegen dem mehrere Menschen hatten sterben müssen, würde er ohnehin ebenfalls bald das Zeitliche segnen. Er war bereits körperlich am Ende. Sein Geist würde in Kürze folgen, auf die eine oder andere Weise. Dann war sowieso alles egal. Sollte er sich den Mund fusselig reden, der Kerl im Lautsprecher.
»Fahr zur Hölle!«, schmetterte Jack mit schmerzverzerrter Stimme in den leeren Raum, während er vergeblich versuchte, sich die aufgeschürften Handgelenke unter den Klammern zu reiben. Auch die Wunde auf seiner Stirn schmerzte nun das erste Mal seit vielen Tagen wieder. Die Naht war aufgeplatzt und Jack spürte das Blut daraus über seine Wange laufen.
»Wirklich bedauerlich«, kam die blechern klingende Antwort der körperlosen Stimme. »aber was wollen Sie mir mit Ihrer Sturheit beweisen, Mister Calhey? Dass Sie dumm genug sind, zuzulassen, jetzt und hier zu sterben?«
Endlich hatte er es ausgesprochen, das Unvermeidliche und Jack bereitete sich innerlich auf sein Ende vor. Wie lange würde es wohl noch dauern? Wann würde auch sein Peiniger die Lust verlieren und es zu Ende bringen? Jack schloss die Augen und dachte an Grace.
Plötzlich wurde er mit einem gewaltigen Ruck nach oben gezogen. Er glaubte Knochen in seinem Körper brechen zu hören. Sein schweres Keuchen erfüllte den weißen Raum, Schweiß rann von seiner Stirn und tropfte zu Boden, vermischte sich mit seinem Blut. Alles um ihn drehte sich und er spürte, wie seinem Körper langsam die Kraft versagte, um weiter zu kämpfen. Die Schwerkraft zog sein ganzes Gewicht zu Boden, doch er konnte nicht nachgeben, war regungslos gefangen. Minutenlang passierte nichts. Dann, kurz bevor er erneut ohnmächtig wurde, hörte er noch, wie das unterschwellige Brummen, das der weiße Raum die ganze Zeit ausgestrahlt hatte, plötzlich verstummte. Dann fiel er.