Читать книгу DIE GUTE ALTE SÜDDEUTSCHE KÜCHE - Katharina Prato - Страница 17
Über das Fett im Allgemeinen.
ОглавлениеSchmalz muß man immer heiß werden lassen, bis es anfängt zu rauchen, ehe man
Mehl oder sonst etwas hineingibt.
Butter läßt man meistens nur zergehen.
Zu Fleischspeisen nimmt man gewöhnlich Schweinschmalz, doch feiner kocht man
mit Butter.
Zu Mehlspeisen Butter oder Rindschmalz.
Abschöpf‐Fett verwendet man am Besten zu Gemüsen und Suppenspeisen. Man läßt
es stocken, thut das Unreine und die Suppe davon weg, macht es heiß und seiht es durch
einen Leinwandlappen. Hat man Beinmark oder Rindsfett, so ist es am Besten, dieses mit der
Suppe auszukochen und fleißig abzuschöpfen.
Mit Bratenfett, welches zwar guten Geschmack verschafft, muß man vorsichtig sein,
da es leicht durch Salzschärft eine Speise verderben kann.
Butter.
Krebsbutter. Zu 30 mittelgroßen Krebsen nimmt man ¼ Pfund Butter. Die Krebse
siedet man und löst, so lange sie noch warm sind, die Schweife und Scheeren aus. Die
Schalen stoßt man und dünstet sie mit der Butter ab, bis diese schön roth geworden ist. Man
gibt nun kaltes Wasser dazu, wodurch das Fett sich von den Schalen absondert, wenn es kalt
geworden ist, nimmt man es ab, läßt es zergehen und seiht es durch ein feines Sieb oder
Leinwand.
Englische oder Kräuterbutter. Grüne Petersilie, Kerbelkraut und Schalotten in
Salzwasser etwas gekocht, schneidet man fein, gibt Salz, weißen Pfeffer und Limoniesaft
dazu, und treibt dies mit guter Butter flaumig ab. Zu gebratenem Fleische, Beefsteaks u. s. w.
in die Schüssel zu geben.
Sardellenbutter. Die Sardellen werden gereinigt, klein geschnitten und gestoßen,
dann mit Butter gestoßen und durch ein grobes Sieb getrieben. Zu ¼ Pfund Sardellen
ungefähr ¼ Loth Butter.
Butter zu formen, um sie zierlich zu serviren.
Es versteht sich, daß man nur süße Butter nimmt. Um sie schön formen zu können,
muß man sie stoßen, oder recht kneten, damit sie zähe wird, und wenn man ihr die beliebige
Gestalt gegeben hat, in recht kaltem Wasser im Keller über Nacht oder auf Eis fest werden
lassen.
Weiße, sowie Sardellenbutter kann man durch ein grobes Sieb getrieben, bergartig
auf den Teller geben.
Als Ananas. Ein großes, eiförmiges Stück Butter stellt man mit der breiten Seite auf
einen, mit Weinlaub belegten Teller, und sticht mit der Spitze eines Kaffeelöffels, den man
jedesmal vorher in kaltes Wasser taucht, in die Butter, die hohle Seite des Löffels gegen
Außen gehalten, und zieht ihn etwas vorgedrückt, heraus. So sticht man es in schief aufwärts
lausenden
Reihen, rund herum, schuppenartig an. Auf der Spitze steckt man ein Büschel grüne, schmale
Blätter ein.
Als Körbchen. Von zäher, fester Butter treibt man dünne Würstchen durch eine
Spritze in recht kaltes Wasser und flechtet davon kleine Körbchen, in die man
aufgeschnittenes Fleisch und Butterblumen gibt.
Als Blumen. Fein gestoßen, streicht man weiße Butter zu einer Platte, darauf eben so
ein Stück mit Alkermes oder Cochenille rosa gefärbte, dann dunkelroth gefärbte, endlich
wieder weiße, und läßt es recht fest werden.
Mit einem Taschenmesser, in Wasser getaucht, schabt man dann an der Seite die
Butter dünn ab, in Form von Rosen‐ oder Camelienblättern und setzt diese wie Blumen
zusammen. Die Staubfäden macht man von gehackten Dottern. Als Laub verwendet man
Petersilie oder Pomeranzenblätter.
Damit ziert man als Strauß, oder Kranz zusammengestellt, aufgeschnittenes Fleisch.