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I.7 Religionsunterricht in der Schule – Fächerverbindendes Lernen, Schulkultur

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Werner H. Ritter

»Religion lernen« ereignet sich schwerpunktmäßig im entsprechenden Fachunterricht Evangelische und Katholische Religionslehre, aber nicht nur da, auch in anderen schulischen Lern- und Lebenszusammenhängen kann das geschehen: Religion und Religiosität als wichtige Bestandteile des Lebens und des allgemeinen schulischen Bildungsauftrages (s. I.1) kommen nämlich unterrichtlich und »überunterrichtlich« zum Ausdruck und gewinnen Gestalt: in anderen Grundschulfächern, im fächerverbindenden Lernen sowie in der Schulkultur und im Schulleben.

Es ist also nur auf den ersten Blick so, als ob Religion in der Grundschule ausschließlich im entsprechenden konfessionellen Fachunterricht vorkäme und nur dort gelernt würde. Genau genommen gibt es aber, infolge vielfach veränderter Bedingungen (s. auch I.2), in der Grundschule mittlerweile viele Lernbereiche, zahlreiche besondere Situationen und Ereignisse im Miteinander einer Schulklasse, im Jahres- und Wochenrhythmus, im Tageslauf, in Schulkultur und Schulleben, bei Festen, Feiern, Gottesdiensten und Andachten (s. II.6) bei Begegnungen oder im Zusammenhang besonderer pädagogischer Vorhaben usw., in denen die religiöse Dimension aufscheint und folglich Religion »gelernt« werden kann (vgl. FISCHER 2001c, 9). Diese Gelegenheiten rufen nach achtsamer, respektvoller und sorgfältiger (religions-)pädagogischer (Mit-)Gestaltung. Gerade weil in der Grundschule der fachbezogene Leistungsdruck noch nicht im gleichen Maß wie an weiterführenden Schulen im Vordergrund steht, haben wir hier Spielraum und Zeit für die Realisierung entsprechender (religions-) pädagogischer Ideen: Bei der Gestaltung des Schullebens gelten andere »Gesetze« als im Religionsunterricht (vgl. LINDNER 2013a, 15). Freilich: Es ist nicht immer leicht, dies umzusetzen, zumal dann, wenn Religionslehrkräfte in ihren Schulen auf den Vorbehalt von Kolleginnen und Kollegen, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern stoßen, sei es derart, dass Religion ja eigentlich belanglos, nicht so wichtig oder überflüssig sei, sei es dass man sie als reine »Privatsache« ansieht (s. I.1), die andere nichts angehe, weswegen man sie doch bitte gefälligst auf die zwei oder drei Fachunterrichtsstunden pro Woche beschränken möge. Wie auch immer – wir sind der Meinung, dass Religion im »Haus des Lernens« der Grundschule nicht nur nicht fehlen darf, sondern dass Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte ihr auch außerhalb des Fachunterrichts an anderen schulischen Orten und bei entsprechenden schulischen Gelegenheiten begegnen können sollen. Dietlind Fischer hat dafür eine hilfreiche »didaktische Landkarte« (FISCHER 2001b, 93) vorgelegt, auf die wir im Folgenden – mit leichten Modifikationen – Bezug nehmen und uns dabei auf drei ausgewählte Aspekte dieser religiösen Topografie Grundschule konzentrieren.


Didaktische Landkarte: Religion im Haus des Lernens

(Dietlind Fischer, Comenius Institut Münster)

Religionsdidaktik Grundschule

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