Читать книгу Tiroler Skitouren Handbuch - Kurt Pokos - Страница 25

Оглавление
3Vordere Rendlspitze 2816 m

Ein völlig neues Gefühl vermittelt das Klettern im winterlichen Felsgelände.

Verwallgruppe

Erst Klettersteig, danach tolle Skiabfahrt. Der erste Arlberger Winterklettersteig auf die Vordere Rendlspitze bei St. Anton ist speziell für Begehungen bei winterlichen Verhältnissen angelegt. Zum Einstieg gelangt man mit dem Lift.

Ausgangspunkt: St. Anton a. A., Rendlbahn. Auffahrt zum Rendl mit Gondelbahn, mit Sessellift Riffel 1 und Riffel 2 zum Einstieg (2645 m).

Höhenmeter, Zeit: Winterklettersteig zur Vorderen Rendlspitze (2816 m) – Mitterkarspitze (2792 m), Schwierigkeit B/C, Länge 850 m, 180 Hm., 1:30 bis 2 Stunden.

Landkarte: Kompass-Karte Silvretta/Verwallgruppe 41, 1:50.000., AV-Karte 3/2 Lechtaler Alpen, Arlberggebiet

Normalerweise halten die stahlseilversicherten Klettersteige einen langen Winterschlaf, so sie sich nicht gerade in unmittelbarer Talnähe befinden. Im Hochgebirge sind die Seile und Eisenbügel lange unter einer dicken Schneedecke verborgen. Nicht so der Winterklettersteig auf die Rendlspitze im Verwallgebirge südlich von St. Anton am Arlberg. Denn dieser wurde speziell für die Skisaison konzipiert und so angelegt, dass die auf hohen Eisenständern verankerten Seile kaum unter der Schneedecke zu liegen kommen und stets gut griffbereit sind. Die Stahlseilstrecke hat eine Länge von 850 Metern und überwindet knapp 200 Höhenmeter. Zum Großteil verläuft der Klettersteig auf einem schwach ausgeprägten Schneegrat, unterbrochen von ein paar steilen, aber nur kurzen Felsstufen, wo man doch recht kräftig zupacken muss.



Der erste Arlberger Winterklettersteig führt über den gut gestuften Nordgrat auf die Vordere Rendlspitze. Der Einstieg befindet sich unmittelbar neben der Bergstation des Riffelliftes.

Der Schwierigkeitsgrad liegt zwischen B und C, mit einer kurzen Stelle D, wobei aber erschwerend hinzukommt, dass man die Skier auf den Rucksack geschnallt hat und eventuell, je nach Verhältnissen, auch mit Steigeisen klettern muss. Denn das ist der Clou an diesem Unternehmen: dass nach dem Klettersteig und dem südseitigen Abstieg in die Rossfallscharte noch eine tolle Tourenabfahrt ins Moostal oder ins Malfontal wartet. Und zum Einstieg gelangt man – bequemer geht es wohl nicht – mit Gondelbahn und Sessellift.

Ausgangspunkt: In St. Anton a. A. zum Parkplatz der Rendlbahn (P6, Tagesgebühr 7 Euro). Tourenkarte für Gondelbahn und Sessellifte 19,50 Euro. Von der Bergstation am Rendl auf Piste 4 abwärts, Richtung talein, zum Riffellift I, danach nochmals kurze Abfahrt zum Riffellift II und in die Riffelscharte.

Der Einstieg zum Klettersteig befindet sich unmittelbar neben der Bergstation. Nötig ist zusätzlich zur Skitourenausrüstung das komplette Klettersteigset, evtl. Leichtsteigeisen. Auch eine gute Befestigung der Skier am Rucksack ist wichtig und vor allem keine glatten Handschuhe.

Der Klettersteig beginnt gleich mit einer kurzen C-Stelle. Über die erste Schulter im Schnee zu einem sperrenden Felsriegel. Die Steilstufe kann direkt überwunden oder wesentlich leichter rechts im Schneegelände umgangen werden. Weiter oben wartet noch die kurze Schlüsselstelle in Form eines engen Spaltes (D), wo ein kräftiger Klimmzug nötig ist. Danach weiter, großteils im Schneegelände und über kurze Felsstufen zum höchsten Punkt. Die Zeitangaben für den Klettersteig schwanken zwischen einer und zwei Stunden, je nach Geschick und Verhältnissen. Vom Gipfel der Rendlspitze (2816 m) am Grat – ebenfalls gesichert – weiter Richtung Süden zur benachbarten Mitterkarspitze (2792 m), Abstieg in die Rossfallscharte.

Abfahrtsmöglichkeiten: Nach Westen führt die direkte Abfahrt durch den Rossfallwinkel ins Moostal, wobei man am Talboden ab der Rossfallalpe eine längere Schiebestrecke entlang eines Forstwegs zurück nach St. Anton zu bewältigen hat, bevor man wieder auf die Talabfahrt mündet. Man kann aber auch nach ca. 300 Höhenmetern wieder nach rechts abschwenken, ins Liftgebiet zurückkehren und am Rendl die Talabfahrt benützen. Nach Osten bietet sich die Abfahrt durch das Malfontal an. Man mündet in Pettneu und lässt sich mit dem Skibus nach St. Anton zurückbringen.


Die Schlüsselstelle, Schwierigkeitsgrad D, kann mit einer leichteren Variante umgangen werden.

Tiroler Skitouren Handbuch

Подняться наверх