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9Roter Stein 2366 m

Blick über den Fernpass zum Roten Stein, links davon die Heiterwand.

Lechtaler Alpen, Ost

Loreagruppe

Entdecken Sie bei optimalen Bedingungen diesen verborgenen Leckerbissen, dessen gewaltige Hänge sich erst offenbaren, wenn man die enge Schlucht des Kälbertals passiert hat. Die hier vorgeschlagene Route ist ungewöhnlich, dafür aber weniger stark frequentiert als der klassische Aufstieg.

Ausgangspunkt: Fernpass, Passhöhe (1212 m)

Höhenmeter, Zeit: 1200 Hm., 3:30 bis 4 Stunden

Lawinensituation: Im Hochwinter nur bei sichersten Lawinenverhältnissen oder erst später, wenn mit Firn zu rechnen ist.

Österr. Karte: Blatt 115 Reutte, 1:50.000

So wie mit allen Supertouren in den Lechtaler Alpen, so ist es auch hier mit dem Roten Stein. Es ist keine Skitour für alle Tage, man muss die Lawinenlage genau beobachten und darf sich nur bei niedrigster Lawinenwarnstufe in das Kälbertal und in die steilen Osthänge wagen. Oder man wartet überhaupt bis ins Frühjahr auf gute Firnverhältnisse. Üblicherweise wird der Rote Stein als Skitour von Norden, von Klein-Stockach her, angegangen, viel seltener vom Fernpass aus. Wohl weil er sich hier gänzlich allen Blicken entzieht und überhaupt erst zu sehen ist, wenn man den ebenfalls ganz versteckten Taleinschnitt des Kälbertals passiert hat.


Ausgangspunkt: Punktgenau am Fernpass (1212 m), direkt beim Restaurant „Fernpasshöhe“.

Aufstieg: Die Tour beginnt mit einer kleinen Abfahrt hinunter zum Kälberbach (1176 m) – also noch nicht auffellen. Von der Kapelle hinter dem Restaurant auf dem breiten Weg dem Zaun entlang flach abwärts in den weiten Boden bis zum Bach, der hurtig aus der engen Mündung des Kälbertals heraussprudelt. Den Bach nicht überqueren, sondern hart an seinem orogr. linken Ufer auf die Schluchtöffnung zu, bis man auf den von rechts her kommenden Weg trifft, und in einer S-Kurve durch die meist mit Lawinenschnee gefüllte Engstelle, hinter der sich nun das Kälbertal öffnet. An seiner rechten Flanke talein in den Hinteren Pirchboden, von wo sich der ganze Anstieg auf den Roten Stein gut überschauen lässt.

Auffallend ist ein tiefer Bachgraben, ober dem die idealen Skihänge erst so richtig ansetzen. Man braucht aber nicht durch diese trogförmige steile Rinne aufzusteigen, sondern kann sie in der rechten Flanke, in den zum Bichlbächler Jöchle hinaufziehenden Hängen gut austricksen. Schon ein Stück vor Erreichen des Bachgrabens weicht man also in den rechtsseitigen Latschenhang aus, der zwar auf den ersten Blick wenig einladend ausschaut, sich aber mit mehreren lang gezogenen Serpentinen überraschend harmlos überwinden lässt. Wo sich die Bachrinne – in der Mitte etwa, wo sie breiter wird – gut überschreiten lässt, überquert man sie nach links in die weiten Hänge und erreicht eine kleine Schäferhütte. Jetzt ziemlich gerade ansteigend in Richtung auf einen dem Roten Stein vorgelagerten felsigen Vorgipfel zu, der den Blick zum Gipfel für eine Weile verdeckt. Man kann beliebig, links oder rechts, den Stierkopf umrunden und gelangt in die dahinter liegende Scharte, von der man gerade zum Hauptgipfel aufsteigt. Die letzten Meter meistens zu Fuß.

Abfahren kann man bei guten Verhältnissen auch rechts, also nördlich des Stierkopfs, vom Gipfelhang gerade hinunter auf die große Bachrinne zu, und erst wenn man die eigene Aufstiegsspur wieder erreicht hat, nach links (im Abfahrtssinne) in den Latschenhang hinaus und in den inneren Grund des Kälbertals. Am Ausgang der Schlucht klebt man am besten noch einmal die Felle auf die Ski und steigt in ein paar Minuten die 40 Höhenmeter zur Passhöhe hinauf.


Nach Passieren des engen Kälbertals erschließen sich die Skihänge des Roten Steins.

Tiroler Skitouren Handbuch

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