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10Muttekopf 2774 mScharnitzsattel 2441 m

Schlüsselstelle am Hinteren Alpjoch: hier heißt es, die Skier auf den Rucksack schnallen.

Lechtaler Alpen

Die Imster Standardskitour, die man einmal gemacht haben muss. Hier geben wir sicher keinen Geheimtipp preis, aber wegen seines einmaligen Anstiegs – mit Klettersteigstelle – und der scheinbar endlos langen Abfahrt darf dieser Skiberg in keinem Skitourenführer fehlen.

Ausgangspunkt: Imst, Bergstation (2050 m) oder Talstation der Hochimst-Lifte (1050 m)

Höhenmeter, Zeit: Muttekopf 900 Hm. Anstieg, 2000 Hm. Abfahrt, 2:45–3:00 Stunden; Scharnitzsattel 1400 Hm., 3:30 Stunden

Lawinensituation: Wenig lawinengefährdet, da immer angespurt und angefahren – außer nach großen Neuschneefällen.

Österr. Karte: Blätter 115 Reutte und 145 Imst, 1:50.000

Den meisten Imster Skitourengehern kann es gar nicht steil genug sein. Das beweisen die waghalsigen Skispuren, die man in den Steilrinnen der Imster Berge – vom Vorderen und Hinteren Alpjoch, vom Pleiskopf, Ödkarkopf und Rotkopf, allesamt im Nahbereich der Imster Bergbahnen – schon großteils bei der Auffahrt zum Dirschlhaus aus sehen kann. Diese überlassen wir gerne den Gebietskennern und nehmen mit der Standardtour auf den Imster Hausberg – den Muttekopf – vorlieb, die immer noch anspruchsvoll genug für den Durchschnittsskitourengeher ist und vor allem durch seinen landschaftlich einmalig schönen Anstieg besticht. Sollte man für die 2000 Hm. Abfahrt dazu noch beste Pulver- oder Firnverhältnisse – oder beides, was sehr oft der Fall ist – vorfinden, dann ist das Tourenerlebnis perfekt. (Infos erteilt die Betriebsleitung der Imster Bergbahnen, Tel. 05412/66322.)

Ausgangspunkt: Vom Stadtzentrum Imst beim Krone-Areal sehr steil hinauf zum Liftgebiet Hochimst. Mit der Doppelsesselbahn in zwei Sektionen zum Dirschlhaus, 2050 m (Tourenkarte 15.30 Euro, ab 9.00 Uhr).

Aufstieg: Bei der Bergstation wird aufgefellt, meist auch gleich die Harscheisen aufgesteckt, und links oder rechts der Lawinenverbauung sehr ausgesetzt die sehr steile Spur aufwärts verfolgt. Am kleinen Kreuz des Vorderen Alpjochs vorbei gelangt man zum Grat, dort mäßig steil weiter. Vom höchsten Punkt des Grates fährt man etwas ab, bevor man für ein paar Meter die Skier auf den Rucksack schnallt und eine seilversicherte Stelle absteigt. Danach kann man wieder die Skier anschnallen und fährt in das Sattele vor dem Pleiskopf ab. Bei guter Schneelage ist die gesamte Strecke mit Skiern fahrbar. Von hier rechts über die Pulverhänge hinunter ins „Seebrig“, talein/nordwestlich auf eine Höhe von ca. 2200 m. Über sanftes Skigelände durch Tälchen und Mulden zum Felsriegel der Blauen Köpfe und damit zur Aufstiegsspur von der Muttekopfhütte herauf. Nun mittels großer Kehren – schnell an Höhe gewinnend und zunehmend steiler werdend – im mächtigen Kar aufwärts zur links/westlich des Gipfels gelegenen Muttekopfscharte (2630 m). Der Übergang vom Kar/Rinne zur Scharte ist meist stark überwechtet und erfordert überlegtes Spuren. Die Ski kann man meist hier zurücklassen und zu Fuß den steindurchsetzten SW-Grat hinaufstapfen, außer man will eine der vielen noch steileren Abfahrtsvarianten ausprobieren – dann aber nur bei allersichersten Verhältnissen.


Abfahrtsvarianten Standard: wie Aufstieg das Kar abwärts in den Talkessel und ostwärts hinaus zur geschlossenen Muttekopfhütte. Dort je nach Schneeverhältnissen links oder rechts des Baches zur Latschenhütte (den ganzen Winter über bewirtschaftet, Montag Ruhetag); weiter über den kombinierten Ski-/Rodelweg zur Mittelstation und auf der Kunstschneeautobahn zum Ausgangspunkt.

Über den Ostrücken mit mehreren Varianten direkt hinunter zur Muttekopfhütte.

Ebenfalls direkt vom Gipfel noch weiter östlich extrem steil ins Scharnitzkar und zur Hütte.

Zum Scharnitzsattel: Ausweichtour für Liebhaber der Einsamkeit Der Scharnitzsattel ist dann als Ausweichtour zu empfehlen, wenn man in Hochimst erfährt, dass die spezielle örtliche Lawinensituation von der in Innsbruck ausgegebenen großräumigen doch etwas abweicht – das „Scharnitzjöchle“ geht fast immer. Zudem ist man bei dieser Tour den Großteil über auf sich allein gestellt, weil sie einmal auf keinen Gipfel führt, nur in einem Sattel endet und einen etwas faden Anfang hat. Landschaftlich trotzdem schön und mit Fug und Recht zu empfehlen.

Wer 1400 Hm. in den Beinen hat, kann sich auch die Liftkarte (450 Hm.) für die erste Sektion sparen (damit auch früher starten) und geht auf dem Skiweg zur Untermarkter Alm. Auf der Piste Nr. 3 bis zur Brücke über den Malchbach Richtung Latschenhütte und noch davor links auf dem Kanalweg talein, bis man links oberhalb die Muttekopfhütte ausmachen kann. Nicht zu dieser hinauf, sondern rechts davon über kupiertes Gelände an den Guggerköpfen vorbei ins anfangs flache, zunehmend steilere Scharnitztalele. Zum Schluss ordentlich steil – Vorsicht geboten! – im Scharnitzkar hinauf zum Sattel. Der Weiterweg am markierten Sommersteig zum Scharnitzkopf ist im Winter meist sehr heikel.

Tiroler Skitouren Handbuch

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