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15Pleisenspitze 2569 mLarchetkarspitze 2541 m

Blick vom Pleisengrat nach Westen zur Hohen Munde und zum Wetterstein.

Karwendelgebirge

Hauptkamm

Eine Skitour der Kontraste im Karwendel: Die Pleisenspitze ist ein viel besuchter Skigipfel. Vollkommene Stille herrscht dagegen ein Kar weiter. Hier finden Sie also – je nach Geschmack und Stimmung – sowohl Gesellschaft als auch Einsamkeit.

Ausgangspunkt: Scharnitz, Hinterautal, GH Wiesenhof (1029 m)

Höhenmeter, Zeit: 1530 Hm., 4 bis

Lawinensituation: Pleisen wenig gefährdet, wenn man schön am Rücken bleibt, für die wesentlich alpinere Larchetkarspitze sind sichere Verhältnisse Voraussetzung.

Österr. Karte: Blätter 117 Zirl und 118 Innsbruck, 1:50.000

Die meisten Karwendelberge sind im Winter schwer einnehmbare Bastionen und fast allen ist ein endlos langer Talmarsch vorgelagert. Eine Ausnahme ist dabei die Pleisenspitze bei Scharnitz, die besonders zur Firnzeit, aber oft schon ab Mitte Februar viel Besuch von Skibergsteigern erhält. Als westlichster Gipfel im Hauptkamm liegt sie ganz nahe am Eingang des Hinterautals, doch auch hier ist erst einmal ein halbstündiger Marsch von der Isarbrücke bis zum Wiesenhof zu bewältigen, was aber im Vergleich mit anderen Karwendeltouren nur ein Klacks ist. Auch der eintönige Anstieg zur Pleisenhütte ist noch nicht das Gelbe vom Ei, aber hat man endlich den Wald überwunden und die Mittelstation der Skitour erreicht, dann wird es wunderschön. Bei guten Verhältnissen streben ganze Kolonnen ins Vorderkar und dem Hinteren Pleisengrat entgegen, während Individualisten gleich oberhalb der Hütte, aber noch in den flachen Latschenhängen die Pleisenspur verlassen und nach rechts ins benachbarte Mitterkar zur Larchetkarspitze ziehen. Dieses ist allerdings etwas steiler, und zum Schluss wartet noch ein kurzer Felsgrat mit einem Miniklettersteig.

Ausgangspunkt: In Scharnitz bei der Kirche Einfahrt zu den Karwendeltälern. Parkplatz vor der Isarbrücke (6 Euro/Tag) und 1,5 km Fußmarsch auf der Hinterautalstraße bis zum Wiesenhof. Direkt beim Wiesenhof gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz.

Aufstieg: Ein paar Schritte vor dem Wiesenhof links bei Wegweiser auf den Forstweg durch den Lablehnerwald, bei zwei Gabelungen jeweils rechts bis zur schottrigen Runse des Wasserlegrabens. Unmittelbar nach dem Bach kann man den Fahrweg verlassen und in gerader Linie – bei ausreichender Schneelage immer angespurt – durch den Wald aufsteigen, bis man wieder auf den Weg trifft. Jetzt folgt man am besten den Kehren des Sommerweges. Nach einer langen Rechtsquerung ist dann die an Wochenenden bewirtschaftete Pleisenhütte (1757 m, 2 Stunden, Tel. 0664/9158792) erreicht. Von der Hütte zieht man leicht rechts haltend auf das unmittelbar unter dem Pleisengipfel gelegene, von zwei Gratausläufern umrahmte Vorderkar zu. Sobald der unterste Karboden erreicht ist, biegt man nach rechts durch die (mehr oder weniger dicht verschneiten Latschengassen) auf den breiten Rücken des Hinteren Pleisengrates, der von unten betrachtet harmlos kurz aussieht. Die optische Täuschung wird einem bald bewusst, wenn die vielen Kehren kein Ende nehmen wollen. Dafür ist der Hang bei weitem nicht so steil, wie es von ferne den Anschein hatte. Nach der Kante wird der Rücken merklich flacher und im Linksschwenk erreicht man den Gipfelaufbau. Abfahrt auf der gleichen Route. Bei sicheren Firnverhältnissen ist eine Abfahrt etwas direkter unter dem Gipfen sehr schön. Nicht zu spät abfahren ist die Devise. Aber man merkt ja selbst, wie die Schneedecke mit der Tageserwärmung aufweicht und wann es höchste Zeit ist, die Kurve zu kratzen.


Zur Larchetkarspitze: Im Gegensatz zur oft schon pistenmäßig angefahrenen Pleisenspur findet man hier nach wenigen Schritten und mit einem Schlag die berühmte Bergeinsamkeit, ein Firnkar mit einem tollen Schlusshang und eine fast dolomitenähnliche Zinne, wo man die Sicherungsseile gerne in die Hand nimmt.

Von der Hütte also noch ein paar Minuten auf der Spur Richtung Pleisen, dann immer rechts querend über kupiertes Latschengelände unter dem plattigen Auslauf des Hinteren Pleisengrates herum, bis einem der grandiose Blick ins Mitterkar den Atem raubt. Unterhalb der wasserzerfressenen Kalkplatten leicht fallend in den Karboden. Über fantastische Skihänge, zum Schluss ordentlich steil, zielt man gerade auf das Felshorn der Larchetkarspitze zu und steigt hinauf zur Scharte am Ansatz ihres felsigen Ostgrates und einem Köpfl rechts davon (Skidepot). Durch eine Schneerinne steil hinauf zum Grat, zum Schluss 80 Höhenmeter entlang der Sicherungsseile zum schmiedeeisernen Gipfelkreuz (insges. 4 bis 4:30 Stunden).

Tiroler Skitouren Handbuch

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