Читать книгу Triathlon - Erfolg auf der Langdistanz - Mario Schmidt-Wendling - Страница 71
5.7Das Wechselspiel von Be- und Entlastung
ОглавлениеTraining stellt bewusst hervorgerufenen Stress für den menschlichen Körper dar. Dieser Trainingsreiz führt, wie im Superkompensationsprinzip theoretisch angeführt, zur Leistungssteigerung, wenn nach erfolgtem Reiz eine Phase der Erholung stattfindet. Nur, wenn diese beiden Aspekte in ausgewogenem Verhältnis abgebildet sind, wird sich dauerhaft und gesundheitlich vertretbar eine Leistungssteigerung zeigen. Neben dem Stress durch das Training wirken weitere potenzielle Stressfaktoren auf den Athleten ein.
Abb. 26: Stressoren
Bereits gegen Ende einer Trainingsbelastung laufen Wiederherstellungsprozesse und „Reparaturmaßnahmen“ im Körper auf muskulärer und neuronaler Ebene ab. Die Energiespeicher innerhalb der Muskulatur beginnen, sich wieder zu füllen. Man kann Regeneration als die Summe aller Wiederherstellungsprozesse, die nach der Belastung ablaufen, recht trivial beschreiben.
Leider hat sich in manchem Athletenkopf noch nicht das Wissen für eine sinnvolle Regeneration manifestiert. Oft wird nur an das eigentliche Training gedacht, die notwendige Erholung fällt oft weg. In Athletenkreisen gilt Regeneration immer noch latent als Zeichen von Schwäche. Diese Denkweise sorgt nicht gerade für eine große Steigerung des Selbstbewusstseins.
Das Vertrauen in die eigene Stärke entwickelt sich bei einer großen Anzahl von Triathleten leider nur dann, wenn epische Einheiten absolviert wurden oder wenn am Ende der Woche eine bestimmte Wochenstundendauer als erledigt im Trainingstagebuch markiert werden konnte.
Einige Leser haben vielleicht irgendwo schon mal Sätze wie: „Der Trainingsreiz findet in der Erholung statt“, gelesen, wissen also um die Wichtigkeit der Ruhephasen. Als Age-Grouper muss man jedoch alle Facetten des alltäglichen Lebens und das umfangreiche Training im Hinblick auf eine Langdistanz unter einen Hut bekommen.
Dadurch entsteht sehr oft ein Missverhältnis zwischen Stress (Training) und Regeneration. Wenn dann zum „Trainingsstress“ auch noch Stressfaktoren aus dem alltäglichen Leben (Familie, Finanzen, Arbeit, Zeitmanagement, soziale Verpflichtungen) hinzukommen, kippt das ganze System oft in Richtung Stress ab.
Abb. 27: Einflussfaktoren zur Bestimmung des optimalen Trainingsstimulus