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5.8.1Subjektive Einschätzung des Athleten

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Ich bin kein allzu großer Freund davon, sich blind auf gemessene Zahlen und daraus abgeleitete Metriken zu verlassen. Athleten, die sich zu sehr in der Datenwelt verlieren, neigen öfters dazu, die Verbindung zu ihrem eigenen Körpergefühl zu kappen. Eine gewisse Selbstreflexion zum eigenen Status und zur Einschätzung der jeweilig erbrachten Leistung hilft mir in meinem Trainingsansatz weitaus besser dabei, den Trainingsstress zu bewerten.


Abb. 30: Bewertung des Loads

Die oben genannten Metriken spiegeln lediglich die Physiologie wider, können aber subjektive Befindlichkeiten des Athleten nicht aufgreifen. Ich habe daher vor einigen Jahren eine Übersicht erstellt, die Athleten bei der Einschätzung ihres eigenen Befindens helfen kann.

In dieser Liste kann der Athlet ganz subjektiv unterschiedliche allgemeine Marker zu seiner Tagesverfassung dokumentieren. Hierbei wird der Status gemäß dem Schulnotenprinzip, also 1 für sehr gut und 6 für ungenügend stehend, bewertet. Zusätzlich können in der Tabelle Angaben zum gefühlten Stress, der sogenannten Session Rate of Perceived Excertion (Session RPE) in den Trainingseinheiten gemacht werden. Um eine etwas präzisere Differenzierung zu ermöglichen, arbeite ich hier mit einer an die Borg-Skala angelehnte Spanne von 1 bis 10, wobei 1 für sehr gut und 10 für sehr schlecht steht.

Moderne Onlineplattformen, wie z. B. Today’s Plan®, bieten in der Trainingstagebuchfunktion eine Fülle solcher subjektiver Parameter zum Bewerten an.

Die Bewertung der Trainingsbelastung ist demnach nicht einfach mit der Auswertung von Daten und Files zu leisten.

Um die subjektive Einschätzung noch weiter zu schärfen, empfiehlt es sich auch, sich vor der jeweiligen Einheit selbst zu befragen, wie es um einen Athleten vor Beginn des Trainings steht. Die nachfolgende Grafik soll dabei helfen, eine Entscheidung zur Durchführung im Einklang mit dem eigenen Befinden zu treffen. Dazu benötigt man jedoch eine gewisse Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.


Abb. 31: Wie fühlst du dich?


ZUSATZINFO

Ein immer wieder angewendetes Verfahren zur Beurteilung des Status von Sportlern stellt der sogenannte Breakfast Test dar. Dabei werden Sportler z. B. während eines Trainingslagers beim morgendlichen Gang zum Frühstücksbuffet beobachtet. Am Gang, der Körpersprache und am Gesichtsausdruck lassen sich Empfehlungen für den jeweiligen Trainingstag durchaus ableiten.

Triathlon - Erfolg auf der Langdistanz

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