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2.3.5 Die ödipale Entwicklung Stabilisierung der Identität im vierten bis sechsten Lebensjahr

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Wenn die Autonomieentwicklung und die Triangulierung gelingen, richtet sich das triebhafte Begehren nach und nach auf andere Personen und gibt der Sexualität ihr phallisch-genitales Gepräge. Zugleich erhält die Beziehung zwischen anderen eine stärkere Bedeutung. Indem das Kind sich nun gewahr wird, dass es nicht im Mittelpunkt aller Beziehungen steht, gerät es in Rivalität mit seinen Bezugspersonen. Gleichzeitig werden die Beziehungen mit dem kindlich-sexuellen Begehren und entsprechenden Phantasien besetzt.

Auf diese Weise entstehen Konflikte zwischen hetero- und homoerotischen Strebungen, zwischen sexuellem Begehren und Angst vor Strafen, zwischen aggressiver Rivalität und sexueller Zärtlichkeit. Diese Konflikte sind in mehrpersonale Beziehungen, z. B. Mutter-Vater-Kind(-Geschwister), eingebunden. Es entsteht ein konflikthafter Mikrokosmos, in dessen Zentrum das Ringen um die eigene psychosexuelle Identität steht. In ihm herrscht Strafangst, die in psychoanalytischer Sicht in der unbewussten Angst vor Kastration gipfelt. Sie wird zusehends verinnerlicht, von der Vorstellung konkreter strafender Beziehungen abgelöst und damit in Gewissensangst umgewandelt. Auf diese Weise entsteht das Überich.

Psychotherapie und Psychosomatik

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