Читать книгу Psychotherapie und Psychosomatik - Michael Ermann - Страница 93

Entwicklung der sexuellen Identität86

Оглавление

• Sexuelle Protoidentität (Proto-Geschlechtsidentität)

• Sexuelle Kernidentität (core gender identity)

• Geschlechterrollen-Identität (gender role identity)

• Sexuelle Orientierung (Geschlechtspartnerorientierung, Objektwahl-Identität, sexual partner orientiation)

• Reife Geschlechtsidentität

Bei der homosexuellen Entwicklung87, bei der beim Jungen ebenfalls eine typisch männliche und beim Mädchen eine typisch weibliche Kernidentität besteht, sind die angeborenen Präferenzschemata für erotisches Begehren und sexuelle Erregung auf das gleiche Geschlecht ausgerichtet. Dadurch entsteht ein Identitätsdilemma, das die gesamte Entwicklung beeinflusst. Es besteht darin, dass Entwürfe und Erwartungen der Umgebung nicht zu der mehr oder weniger bewusst gespürten homosexuellen Konstitution passen. Daraus entwickelt sich eine zumeist konflikthafte Geschlechtsrollenidentität, die erst im späteren Leben mit einem gelungenen Coming-out normalisiert werden kann.

Der homosexuelle Ödipuskomplex führt zu einer Objektwahlidentität, bei welcher der homosexuell konstituierte Junge sich mit der Objektwahl der Mutter identifiziert und den Vater zum bevorzugten kindlichen Liebesobjekt wählt. Das Mädchen entwickelt sich analog. Homosexuelle Männer fühlen sich also als Mann, der einen Mann begehrt, homosexuelle Frauen als Frau mit Vorliebe für Frauen. Aber die Männer neigen dazu, sich in ihrem Werben um ihr männliches Liebesobjekt mit ihrer Mutter zu identifizieren, was eine typische Anhänglichkeit an sie begründen kann. Homosexuelle Frauen entwickeln in ihrer Objektwahl entsprechend neben explizit weiblichen auch männliche Interessen.

Psychotherapie und Psychosomatik

Подняться наверх