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18. Kapitel

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Ich wurde um zehn Uhr wach und schaute eine Weile aus Libbys Fenster. Am hellblauen Himmel war keine Wolke zu sehen, hinter den Bäumen stiegen vereinzelte Rauchfahnen empor. Als ich das Fenster öffnete, roch es noch nach verbranntem Holz.

Unten im Fernsehen liefen die Lokalnachrichten. Es wurden Bilder von Feuerwehrmännern und Leuten in weißen Schutzanzügen gezeigt, die um ein ausgebranntes Haus standen. Und mit »ausgebrannt« meine ich, dass nur noch ein paar verkohlte Mauern übrig waren, eine Tür und die Hälfte des Obergeschosses, das ein Stück Dach trug. Man konnte noch die Überreste eines Tisches und anderer Möbelstücke ausmachen, die Kamera zeigte in Nahaufnahme verbrannte Bücher, eine Steinspüle, ein Bücherregal und ein Bild, das schief an der Wand hing.

»… als die Feuerwehrmänner eintrafen, brannte es bereits lichterloh. Das abgelegene Haus, das zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert zu stammen scheint, wurde in dem Inferno vollkommen zerstört. Der Sprecher der Feuerwehr spricht vom schlimmsten Hausbrand, den er je miterlebt hat.

Brandschutzleiter Harry Oxley: »Am Tatort haben wir eine Leiche geborgen, die sich zur Obduktion in der Gerichtsmedizin befindet. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.«

Reporterin: »Haben Sie schon irgendwelche Hinweise auf die Brandursache?«

Brandschutzleiter Oxley: »Derzeit verfolgen wir alle möglichen Spuren, doch bislang deutet nichts auf Fremdeinwirkung hin.«

Reporterin: »Das Feuer hat auf den Wald übergegriffen und die Einwohner des benachbarten Wohngebiets Delaval wurden alarmiert und auf eine mögliche Evakuierung …«

In dem Moment gab es einen Schnitt und die Kamera zeigte unsere Straße. Und dort stand ich und blickte zu dem Feuerwehrmann auf der Leiter empor. Normalerweise hätte ich gerufen: »Dad! Dad! Guck mal, ich bin im Fernsehen!« Doch ich verfolgte bloß traurig den Rest der Sendung.

»… wurde kurz vor dem Morgengrauen unter Kontrolle gebracht. Bis die Ermittlungen der Polizei und der Feuerwehr nach der Brandursache und der Identität des unglückseligen Opfers abgeschlossen sind, bleibt der Bereich gesperrt. Und das war es aus Whitley Bay für North Today. Mein Name ist Janey Calvert.«

Als es am Fenster klopfte, schreckte ich so zusammen, dass ich Milch aufs Sofa kleckerte. Es war Roxy.

»Immer noch im Schlafanzug?« Ihre hohe Stimme klang durch die Scheibe gedämpft. »Wir treffen uns in zehn Minuten in der Garage. Es ist wichtig.«

Der 1000-jährige Junge

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