Читать книгу Der 1000-jährige Junge - Ross Welford - Страница 25

19. Kapitel

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Noch immer tropfte das Wasser von den Bäumen, und der Boden hatte sich in hellen Schlamm verwandelt, in dem frische Fußspuren zu sehen waren. Roxy war offenbar schon da, also stieß ich die Containertür auf, aber drinnen sah ich niemanden.

In dem Moment zwängte sich Roxy durch das Loch im Zaun, ihr winziger Fuß zuerst, ihr Wuschelkopf zuletzt.

»Hey«, sagte sie und registrierte gleich, dass die Tür offen stand. »Wie bist du rein?«

»War offen«, antwortete ich, legte den Finger an die Lippen und deutete auf die Fußspuren im Schlamm, die dann also nicht von ihr stammten. Nun fiel mir auch auf, dass die Spuren in die Garage hineinführten.

Automatisch senkte Roxy die Stimme. »Jemand ist da gewesen. Meinst du, es war einer der Feuerwehrmänner?«, fragte sie.

Ich zeigte auf die kleinen Abdrücke. »Der muss aber zarte Füße gehabt haben.«

Roxy stieß ein bellendes Lachen aus. »Sehr gut, Sherlock Holmes! Aber was ist mit meinem Laptop?«

Ich zuckte die Achseln, und sie drängte sich an mir vorbei zum Schreibtisch, wo sie den Computer verwahrte. Dann schrie sie.

Und ich meine, so richtig.

Für ihre zierliche Statur war das ein gellender Schrei, danach schnappte sie ein paarmal nach Luft. »Ah, ah, ah«, und dann, »Aidan!«

»Was?« Ich stand bloß da, ohne zu wissen, was sie von mir wollte, denn ich hatte ja keine Ahnung, was los war.

Roxys Blick war auf etwas unter dem Schreibtisch gerichtet, das ich nicht sehen konnte.

»D… da ist … jemand.«

Okay. Wir hätten den Garagencontainer einfach ganz ruhig verlassen, die Tür hinter uns abschließen und die Polizei rufen sollen.

Das wäre vernünftig gewesen. Das solltet ihr tun, wenn ihr jemals in die Situation kommt, einen Fremden in einem alten Baucontainer unterm Schreibtisch zu finden.

Stattdessen packte ich den Schreibtisch mit beiden Händen und kippte ihn, bis er umfiel und eine kleine Person entblößte, die sich wie ein verängstigter Igel zusammengerollt hatte und sichtbar zitterte.

»Was zum …«

»Wer zum …«

Langsam wie ein knospendes Blatt im Frühling hob die Person den Kopf, straffte den Rücken und schaute zu uns hoch.

»Du!«, riefen Roxy und ich im Chor.

Der Junge aus dem Waldhaus blinzelte ins Licht, das von der Tür hereinfiel, und erhob sich langsam. »Meinemam … meinemam … meinemam …«

Mehr nicht. Stammelnd und blinzelnd wandte er sich erst mir und dann Roxy zu.

Natürlich begriff sie es als Erste.

»Deine Mam?«

Er nickte. »Meine Mam.« Er schluckte schwer und blinzelte weiter ins Licht.

Der 1000-jährige Junge

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