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4.

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Hasard war in Begleitung Siri-Tongs und Ben Brightons noch einmal zum Schlangentempel aufgebrochen. Einen Grund dafür konnte der Seewolf nicht angeben, er wußte nicht genau, was es war, aber ein unbestimmtes Gefühl zog ihn mit aller Macht dahin. Ihm war, als suche er nach einem Teil seiner Vergangenheit, die in tiefer Finsternis lag.

Im Stollen waren merkwürdige Geräusche zu hören. Dumpfes Brausen erfüllte die unterirdischen Kavernen, der Gong ertönte in regelmäßigen Abständen und immer wieder schien der Untergrund zu erzittern.

Aber alle diese Geräusche waren natürlich, und sie waren auch leicht zu erklären, wenn man sie richtig zu deuten wußte.

Um die Klippen tobte sich ein Sturm aus, der mit Urgewalten gegen die Felseninsel anrannte, haushohe Brecher hinaufschlagen ließ und nicht zur Ruhe kommen wollte. Die Lavafelsen übertrugen die Geräusche in das hohle Innere und erzeugten auf diese Art die schaurigen, unheimlich klingenden Töne.

„Wonach suchen Sie hier eigentlich, Hasard?“ hörte er Siri-Tongs Stimme leise neben sich. Er spürte plötzlich ihre feste kleine Hand in der seinen, als suche sie Schutz bei ihm.

„Sie bewegt doch irgend etwas. Was ist es?“

Hasard fühlte die kleine feste Hand in der seinen brennen. Vorsichtig löste er die Finger und stieß die Luft aus.

„Ich weiß es nicht“, sagte er rauh, „ich weiß es wirklich nicht. Irgend etwas zieht mich hierher. Vielleicht will ich auch nur einmal nach der Beute sehen.“

„Ich finde diesen Tempel unheimlich“, sagte sie. „Er wirkt auf mich so fremd und doch wieder so vertraut, als würde ich ihn schon lange kennen.“

Hasard wandte ihr das Gesicht zu. Ein rätselhaftes Mädchen, diese Siri-Tong, dachte er immer wieder. Er wurde aus ihr nicht so richtig schlau. Sie schien eine bewegte Vergangenheit hinter sich zu haben. Und merkwürdigerweise war sie in fast alles verstrickt, was auch ihn anging oder betraf.

Das hatte bei ihren unvollständigen Äußerungen angefangen, über die Hasard immer noch grübelte.

Über Thorfin Njal, den Wikinger. das Schwarze Schiff mit den schwarzen unheimlichen Segeln, die höllische Bucht mit dem Auge der Götter, einem See, dessen Grund aus Edelsteinen bestehen sollte und der von den Indios scharf bewacht war.

Woher nur wußte sie das alles? Hasard selbst kannte diese unheimliche Insel, er hatte auch den Schwarzen Segler El Diablos gesehen und den schwarzen Teufel selbst, der inmitten einer wüsten Orgie gestorben war – auf rätselhafte, unerklärliche Art.

Als er sie nach Einzelheiten gefragt hatte, war sie ihm mit ein paar nichtssagenden Worten ausgewichen.

Auch über Caligu, den Karibik-Piraten, wußte sie viel mehr, als sie verraten hatte. Daß dieser Kerl sie einmal auf einer Gräting vergewaltigt hatte, wußte Hasard aus ihren Andeutungen. Aber Caligu war tot, Hasard selbst hatte ihn umgebracht, und trotzdem war da immer noch etwas, das er nicht ergründen konnte.

Ben Brighton war den beiden vorausgegangen. Er hatte zwei Fackeln dabei, eine trug er brennend in der Hand, die andere im Hosenbund.

Siri-Tong blieb erneut stehen und sah Hasard an. Ihr Blick saugte sich brennend und voller Verlangen an Hasards Gesicht fest, ihre Hand streifte leicht seinen Handrücken, ihre Lippen waren halb geöffnet.

Hasard konnte nicht einfach wegschauen, er war nur ein Mann mit allen Fehlern und Schwächen wie andere auch.

Und ihre Augen brannten in seinen, ihr Gesicht mit der Pfirsichhaut hob sich ihm entgegen. Hasard war es, als blicke er in die schwarzen Tiefen eines unbekannten Meeres, eines Meeres, in dem man wohlig versinken konnte, vergessen …

„Hasard!“

Ihre Stimme war wie ein Hauch aus weiter Ferne, wie zerfließender Nebel drang sie an sein Ohr.

Er schluckte, gab den Blick zurück, gebannt und gleichsam fasziniert von dieser rätselhaften Schönheit.

Er mußte sich gewaltsam losreißen, und weil ihm das schwerfiel, wurde er schroff und abweisend.

Aber er sah an ihren Augen, daß sie ihn durchschaut hatte. Ihre kleinen schneeweißen Zähne nagten erregt an ihrer Unterlippe.

„Auf was warten wir noch?“ fuhr der Seewolf sie an. „Wenn wir hier noch lange stehen bleiben, schlagen wir Wurzeln.“

„Ich würde gern neben dir Wurzeln schlagen, Hasard!“

„Ach, zum Teufel mit Ihrer Samtstimme, Madame! Gehen wir!“

Ganz schwach fiel das Licht aus kleinen Rissen und Spalten in den Höhlengang. Auch ohne Fackel konnte man sich einigermaßen gut orientieren.

Bevor sie in den Schlangentempel traten, warf Hasard der Freibeuterin noch einen schnellen Blick zu.

War er eben zu grob gewesen? War sie beleidigt?

Nichts dergleichen, stellte er fest. Wieder lag jenes unergründliche geheimnisvolle Lächeln um ihre Lippen, das sie so interessant machte. Ben Brighton hatte anscheinend nichts gesehen, oder jedenfalls tat er so, als hätte er nichts gesehen.

Mit der Fackel in der Hand leuchtete er die Wände ab, dann wieder fiel der Schein des flackernden Lichtes auf die Beute, die Gold- und Silberbarren, die eisenbeschlagenen Kisten mit den Kostbarkeiten.

Hasard setzte sich auf eine Kiste mit Perlen und versank in dem Anblick des Schlangengottes, dessen Augen wieder zu leben schienen. Eine seltsame Atmosphäre, fand er. Sie nahm ihn immer wieder gefangen, sie faszinierte ihn, hauptsächlich aus dem Grund, weil er hier etwas verloren glaubte, einen Teil seiner Erinnerung vielleicht.

Jedesmal wenn er den Tempel betrat, war ihm, als hätte er übermäßig viel getrunken, bis seine Erinnerung verwischte und sich alles im Dunkel des Vergessens verlor.

Siri-Tong war auch in Gedanken versunken. Ihre Gedanken galten jedoch weniger dem Schlangengott als vielmehr dem Beuteschatz, der hier lagerte. Sie war reich, so reich wie noch nie in ihrem Leben, und der Seewolf hatte ihr dazu verholfen.

„Ich glaube, es gibt kein idealeres Versteck als dieses hier“, sagte Ben zu der Roten Korsarin. „Hier gelangt die Flut nicht hin, hier wird nur der Boden naß und alles andere steht unter Wasser. Wir werden in nächster Zeit den anderen Eingang wieder zuschütten, so daß nur dieser eine Stollen übrigbleibt.“

„Das ist nicht nötig“, sagte sie. „Solange ich die Schlangen-Insel kenne, hat sich noch nie ein Mensch hierher verirrt.“

„Es könnte trotzdem einmal der Fall sein.“

„Dann hat er das Versteck immer noch nicht gefunden. Aber Sie haben recht, es ist vielleicht besser.“

„Seht mal da drüben“, sagte Hasard in die entstandene Stille hinein. „Die Nischen sind mir noch gar nicht aufgefallen.“

In knapp drei Yards Höhe links über dem Platz, auf dem die Beute lagerte, befanden sich Nischen in der Wand, einige oval, andere kreisrund. Manche hatten einen Durchmesser von mehr als zwei Yards, andere waren kleiner und erinnerten an unterirdische Bestattungsstätten.

Niemand hatte sie bisher gesehen, und auch Hasard hätte die Löcher nicht entdeckt, wenn er nicht schon eine ganze Weile die Wand angestarrt hätte.

„Ob sie da ihre Toten begraben haben?“ fragte Ben. „Das erscheint mir allerdings reichlich unwahrscheinlich. Für Gräber sind die Nischen entschieden zu hoch.“

„Sehen wir doch einmal nach“, sagte der Seewolf.

Zusammen mit Ben stellte er zwei Kisten voller Perlen übereinander.

Mit einem Satz zog er sich hoch. Von hier aus konnte er gut in die Nischen blicken. Erst nach und nach gewöhnten sich seine Augen an das dahinterliegende Dunkel.

Undeutlich erkannte er übereinandergestapelte Dinge, die kleinen Fackeln ähnlich sahen. Mit der Hand tastete er hinein und zog eins der länglichen Dinger hervor.

Es war tatsächlich eine Fackel, allerdings nur halb so groß, wie die Seewölfe sie immer benutzten. Er griff noch ein paar heraus und sprang auf den Boden zurück. Die anderen Nischen waren leer gewesen, aber er hatte nur den vorderen Teil gesehen, vermutlich führten sie ein ganze Stück in den Berg hinein.

„Fackeln“, sagte auch Ben, als er die Dinger sah. „Damit haben sie früher den Tempel erleuchtet, wenn sie ihren Kult abhielten. Gib mir mal eins der Dinger, bitte.“

Als Hasard ihm eine der Fackeln reichte, zündete Ben Brighton sie an der noch brennenden Fackel an, die er in der Hand hielt. Es dauerte eine Weile, bis sie Feuer fing.

Ein merkwürdiges Feuer war es. Winzige Funken sprangen von der Fackel, zuerst weißlichgelb, dann grünlich.

Hasard nahm ihm die Fackel aus der Hand und steckte sie in die Halterungen der Statue. Insgesamt gab es acht solcher Halterungen.

In dem verlassenen Tempel wurde es immer heller. Grünliches Licht verbreitete sich nach allen Seiten. Die Augen des Schlangengottes funkelten und glühten nach allen Seiten, als schienen sie alles in ihrer Nähe zu beobachten.

„Er lebt!“ schrie Siri-Tong plötzlich. Unwillkürlich wich sie ein paar Schritte vor der überlebensgroßen Statue zurück.

Tatsächlich, es hatte den Anschein, als lebe der Schlangengott. Das grüne Licht zauberte Reflexe, und scheinbar rotierte er um das bronzene Indianermädchen, das jetzt ebenfalls zu leben schien. Ihre Züge wurden weicher und gelöster, als grünliches Wabern ihren Körper umhüllte. Und der Schlangengott wand sich immer schneller um sie.

„Er lebt nicht“, sagte Hasard, „das ist nur der Eindruck, den das Licht verursacht.“

Gleichzeitig mit den scheinbar zum Leben erwachten Körpern verbreitete sich ein schwerer süßlicher Geruch. Er kroch als grüner Nebel in alle Ecken und von dort die Wände hoch bis an die rauhe Decke.

Hasard wußte nicht mehr, ob er wachte oder träumte. Er atmete den süßlichen Duft ein, der schwer war und sich beklemmend auf die Lungen legte. Und in seinem Schädel begann wieder jenes sanfte Pochen, das er verspürte, sobald er das Schlangenzeichen sah.

Ben Brighton und die Rote Korsarin verschwammen hinter diesem grünlichen Wabern zu gegenstandslosen Figuren. Sie wurden Schemen, die sich auflösten, wellenförmig davonliefen und verschwanden.

Und für Hasard tat sich eine andere Welt auf, getragen wie von leichten Wolken schwebte er davon …

Ein hochgewachsenes schlankes Mädchen, das einen Goldreif von sich windenden grünlichen Schlangen im pechschwarzen Haar trug, trat aus dem Nebel heraus. Sie stand auf einem sandigen Uferstreifen der Insel Mocha und trat Hasard lächelnd entgegen. Noch während die lächelte, verwischte und zerbarst ihr anmutiges Bild in einer grauenhaften Explosion. Hasard fühlte sich weit fortgeschleudert, immer höher hinauf, bis er das Bewußtsein verlor.

Als er die Augen aufschlug, beugte sich Arkana über ihn. Besorgt forschten ihre dunklen Augen in seinem Gesicht, betasteten die Wunde, die ihm ein Araukanerpfeil von der rechten Stirnhälfte über die linke Augenbraue zur Wange gerissen hatte.

Arkana, die Schlangenpriesterin. Tief atmete er ein, derselbe süßliche Duft, das dämmerige Gewölbe von angenehmer Kühle und der Schein zukkender und tanzender Flammen in metallenen Schalen. Grünlich leuchtende Fackeln erhellten das Gewölbe, die Wände.

Vor ihm wuchs der Schlangengott ins Unermeßliche. Er wurde größer und größer, wand sich in wilden Zukkungen um den Leib der dunkelhäutigen Indianerin, die Arkanas Züge trug.

Hasard verspürte fast unerträgliche Schmerzen und wollte hoch von dem weichen Lager, auf das man ihn gebettet hatte, aber Arkana, die Schlangenpriesterin, drückte ihn sanft zurück. Sie rief etwas und gleich darauf erschien ein junger Schlangenkrieger in dem Tempel. In seinen Händen trug er ein Gefäß mit einer grünen Flüssigkeit. Andere Krieger hoben ihn auf und trugen ihn weiter in das Innere des Tempels.

Dort lag Ben Brighton in tiefem Schlaf, sein Körper war in eine dichte Lage duftender Kräuter gewikkelt.

„Bald gesund“, hauchte die Priesterin und ließ den Seewolf wieder zurücktragen. Sie flößte ihm den grünen Trank ein, und sofort verschwamm vor seinen Augen alles.

Er fühlte noch, wie das Mädchen lächelnd neben ihn auf das Lager glitt, ihre Hände streichelten sein Gesicht, sie schmiegte sich sanft an ihn.

Bevor Hasard in einen abgrundtiefen Schlaf zu sinken glaubte, fühlte er einen brennenden Kuß auf seinen Lippen. Er hatte das Gefühl, mitten im Paradies zu sein.

Nur schwer fand er in die Wirklichkeit zurück, die ihm fremd und doch vertraut erschien. Aber hier war alles kälter, hier fehlte die Atmosphäre. Arkana fehlte!

Das grünliche Lohen der Fackel war fast erloschen, auch der betäubende Duft, der die Erinnerung zurückrief, verschwand langsam.

Hasard erhob sich, etwas taumelnd noch, aber er konnte wieder klar denken. Er sah das verwunderte Gesicht der Roten Korsarin vor sich, dann Ben Brighton, der ihn fast erschrocken anstarrte.

„Zum Teufel, das war ja direkt unheimlich“, sagte Ben verwirrt. „Ich hätte schwören können, daß ich gerade noch auf der Insel Mocha in einem totenähnlichen Schlaf gelegen habe. Ich war in einem Tempel wie diesem hier, ich sah die Schlangenpriesterin so deutlich wie dich jetzt, ich – ich verstehe das nicht.“

„Beruhige dich“, sagte Hasard lächelnd. „Diese Fackeln verbreiten einen Geruch, der auf irgendeine Art und Weise die Erinnerung zurückholt. Mir ging es nicht anders. Auch ich war in jenem Tempel und Arkana beugte sich über mich. Das hat mir in der Erinnerung immer wieder gefehlt, aber jetzt weiß ich es wieder.“

„Und du fühlst dich erleichtert?“

„Das kann man wohl sagen. Vorher war alles ungewiß, wie zäher Nebel lag es vor meinen Augen. Arkana – naja, lassen wir das jetzt.“

Es war besser, wenn er die Erinnerung an jene Nacht im Tempel für sich behielt. Ein Stück davon fehlte ihm immer noch, aber er konnte sich denken, was passiert war. Vielleicht gab es später mal eine Möglichkeit, sich diesen Teil der Erinnerung zurückzuholen.

Siri-Tong blickte verständnislos von einem zum anderen.

„Ich habe nichts geträumt“, sagte sie. „Mir wurde nur leicht übel, und alles verschwamm vor meinen Augen.“

„Geträumt haben wir wahrscheinlich auch nicht“, sagte der Seewolf. „Es war ein durchaus wacher Zustand, glaube ich, man fühlte sich nur wie in der Zeit zurückversetzt. Die Fackeln lassen wir hier, vielleicht benötigen wir sie später einmal.“

Da die andere Fackel immer noch brannte, stieg Hasard noch einmal auf die Kisten und leuchtete die Nischen ab. Ganz tief im Innern der Nischen lagen noch mehr dieser Fakkeln, zwei andere Nischen waren ganz leer.

Siri-Tong starrte ihn fast feindselig an, wie er feststellte. War sie etwa auf seine Vergangenheit eifersüchtig?

Dann konnte sie ebensogut auf Gwen, seine Frau, eifersüchtig sein, überlegte er.

Sie ließen die Fackeln, wo sie waren, und Hasard fragte sich, wie es wohl sein mochte, wenn man mehr als eine der Fackeln entzündete. Trat dann die Erinnerung noch stärker hervor? Wurde das Hirn so benebelt von diesem eigenartigen Geruch, daß man seine totale Erinnerung wiederfand?

Sie besichtigten noch einmal die riesige Beute, den Schatz, den sie den Spaniern als Wölfe im Schafspelz abgeknöpft hatten.

Dann erst kehrten sie wieder den Weg zurück, den sie gekommen waren.

An den Klippen toste der Sturm weiter. Brüllend fegten schwere Brecher heran, warfen sich wütend und fauchend gegen die Felsen und zogen sich wieder zurück, gischteten ins Meer hinein, wo sie sich sammelten, und rannten erneut gegen das natürliche Bollwerk.

Der Sturm heulte und toste mit elementarer Gewalt. Auf den Klippen spürte man ihn, aber sobald man tiefer zum Strand hinunterging, hörten die Naturgewalten zu toben auf.

In der Bucht war alles ruhig, bis auf eine leicht gekräuselte Wasseroberfläche und die Gischt, die sich an der Passage brach.

Auf dem Beiboot der „Isabella“ angelten immer noch Dan, der Kutscher und Batuti. Im Boot zappelten drei große Zackenbarsche und ein paar Bonitos, die länger als einen halben Yard waren. Der Speisezettel versprach, kräftig angereichert zu werden.

„Sie sind zum Essen eingeladen, Madame“, sagte Hasard lächelnd. „Oder gibt es bei Ihnen etwas Besseres?“

Spitzbübisch lächelte sie den Seewolf an.

„Wohl kaum, denn unser Koch könnte nicht mal einen Fisch backen. Aber ich nehme die Einladung dankend an.“

Hasard sah sich nach der Crew der Roten Korsarin um. Aber da war kaum jemand zu sehen. Einer lümmelte träge an Deck herum. Der Boston-Mann hatte sich unter eine Palme am Strand gelegt und schlief. Und weiter hinten, kurz bevor der Strand in die Felsen überging, flakkerte ein Feuer im Sand, vor dem Hasard zwei Kerle erkannte: Mansur und Ravella. Sie brieten sich etwas über der Glut, wahrscheinlich einen gefangenen Fisch.

Hasard beschloß, auf die beiden Kerle ein wachsames Auge zu haben. Aber eine knappe Stunde später waren sie verschwunden. Jetzt lag nur noch Muddi neben dem fast erloschenen Feuer. Wie es schien, schlief er ebenfalls.

Der Kutscher servierte das Abendessen. Gebackener Fisch in riesigen Mengen, geröstete Bananen in Blättern, dazu spanischen Wein. Ein Festessen, das es nicht alle Tage gab, schon gar nicht auf Schiffen von Freibeutern. Aber heute war das anders, da hatten sie Damenbesuch an Bord, und der Kutscher wollte sich nicht lumpen lassen.

Seewölfe Paket 4

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