Читать книгу Einsitzschwimmer - Sabine Höntzsch - Страница 24

Porno-Christoph

Nicht vergessen! Die Wäsche auf dem Speicher ... Der Spül wartet leider doch auf mich. Glücklicherweise empfinde ich spülen als meditativ. Erst ruf´ ich in der Agentur an. Porno-Christoph ... Wo ist der Zettel? P, P, Porno-Christoph, da ist die Nummer. Ich bastele Eselsbrücken, um Namen zu behalten. Pornostar – ja, Christoph schaut aus wie einer. Nein, das ist der Chief der Werbeagentur. Betty räkelt verzückt, fasst an ihre Nippel. Porno-Synchronisation – das wäre vielleicht was für mich? 'Ne taugliche Geldquelle, ohne viel Text. Meine weißen Zähne blitzen, kratze meine Eier.

»Hei, Christoph, Nils hier.« Ich verziehe spöttisch das Gesicht. »Ja, der Text-Nils. Ich reise nach Spanien. Nee, kein Urlaub, Geschäfte. Wird schwer problemlos Ersatz für mich zu finden.« Da lacht der Idiot! Ich fletsche die Zähne, verpasse ihm in Gedanken eins auf die eh gekrümmte Nase. Du wirst kriechen, winseln und Speichel lecken. Auf die Knie! Ich bind´ dir deinen Porno-Kaschmir-Pullover um die Schulter und zieh´ dir die Gurgel zu. Ich könnte töten! »Melde mich, sobald ich zurück bin. Ach, Christoph, und wenn es brennt, schick´ `ne Mail, die rufe ich auf jeden Fall ab. Tschüss!« Du Arschgeige!

Teller, Tassen und Co. ruhen an vorgesehenen Plätzen. Ich werfe das Handtuch über den zierlichen Stuhl. Als hätte Cat diese Küche nie betreten. Bin sehr zufrieden! Mit großem Plastikkrach schüttle ich den Müllsack auf. Jetzt nur noch die restlichen Spuren vernichten.

Bunte Socken, Röcke, T-Shirts, alles, was rum liegt, und der Plunder vom Speicher landen im türkisfarbenen Beutel.