Читать книгу Einsitzschwimmer - Sabine Höntzsch - Страница 5

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Von Geld & Frauen

Ich komme dem Ziel näher. Nervous? Ein Klitzekleines bisschen. Ist mein erstes Mal. Ich habe lange geplant, damit nix schief läuft, biege in die nächste Gasse, parke hinter einem verschlafenen, staubigen Kleinlaster aus den 70er Jahren. Alles im Griff - ich schlendere. Nils, die fleischgewordene Gelassenheit. Meine Schritte sind schwer, ebenso meine Lungenbläschen. Träge flippern sie gegeneinander, füllen sich erneut mit Leben. Dorfmuff und die sengende Hitze erschweren das Atmen.

»Guten Tach«, krächzt es. Mein linkes mit Schweißperlen verstopftes Ohr wird freigesprudelt. Ich zucke zusammen, greife an den Gürtel. Kein Colt! Ich bin unbewaffnet, wehrlos. Vorsichtig wende ich mich dem heiseren Stimmchen zu. Ein greises Männlein grinst. Ohne Scheiß, es popelt genüsslich in der überdimensionierten roten Nase, stützt die Arme auf ein verschlissenes Kissen. Widerlich! Ich nicke. Reinklotzen, damit ich vorankomme.

»Jetzt komm runter! Entspann dich Junge!«, flüstert das eine Ich meinem Andern zu. Die Beine - bleierne Stelen. Ich zweifle, den Weg zurück zum Auto zu schaffen – danach.

Der Drache quält mich – bohrt kontraproduktiv die messerscharfen Zähne in meinen Oberarm. »Nils, was, wenn das schief geht? Du bringst das nicht!«, nagt er an meinem Gewissen. Ich lehne an der kühlen Hauswand, höre weg. Jetzt trennen mich nur diese Ecke und der Weg über die Straße von Geld und bezaubernden, schweigenden Frauen.

Einsitzschwimmer

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