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PRÄGUNG IM GLAUBEN Konfirmation und erste Mitarbeit in der Gemeinde

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Pfarrer Julius Prüßner, der Karl schon 1930 getauft hatte, konfirmierte ihn auch im Jahre 1944 in der Kirche des Ortes. Karl bekam den Konfirmationsspruch aus 1. Johannes 3,1 mit auf seinen Lebensweg: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch.“ Groß gefeiert wurde mitten im Krieg natürlich nicht. Für Karl veränderte sich nach der Konfirmation hauptsächlich, dass er nicht mehr Teilnehmer beim Kindergottesdienst war, sondern dort Mitarbeiter wurde. Als nach dem Krieg christliche Jugendarbeit wieder erlaubt war, gründete der Jugendpfarrer mit Karl und anderen Jugendlichen der Gemeinde eine Jugendgruppe, die später den Antrag stellte, zum CVJM-Westbund zu gehören.

Auch in der Bünder Gemeinde, in der Fritz und Paula nach wie vor beheimatet waren, fing nach dem Krieg die Jugendarbeit des Westbundes wieder an. Die Fahne des CVJM, die auf unerklärliche Weise verschwunden war, als sie den Nationalsozialisten ausgehändigt werden sollte, tauchte nach dem Krieg wie durch ein Wunder plötzlich wieder auf. Auch der Posaunenchor, in dem Fritz mitgespielt hatte, wurde wieder aktiv. So gab Fritz seinen vier Söhnen Instrumente in die Hand. Sie lernten, darauf zu spielen, und wirkten bald selber im Posaunenchor mit – in Gottesdiensten, auf Beerdigungen und bei runden Geburtstagen. Karl hatte sich das Blasen mehr oder weniger an einem Tag selber beigebracht und konnte fröhlich zwischen den einzelnen Stimmen mit verschiedenen Blasinstrumenten hin und her wechseln, je nachdem, was gerade gebraucht wurde. Nicht nur Flügel- oder Tenorhorn, sondern auch Zugposaune, Waldhorn und die Tuba konnte er spielen. Am häufigsten war die Tuba gefragt. Gerne spielte er auch das Helikon, ein großes Horn, das fast um den ganzen Körper gewickelt ist. Später gründeten die Brüder in Südlengern einen Posaunenchor und spielten in beiden Chören. Oft taten sich die Jungen mit dem Vater auch zu Hause zusammen und musizierten für sich oder für Gäste. So gab es immer wieder die Gelegenheit, zusammen Hausmusik zu machen.

Bei Beerdigungen spielten meist sechs Personen, die blasend vor dem Sarg herlaufen mussten. Oft spielten Karl und seine Brüder mit. Das Gute daran war, dass es für jeden immer 5 DM gab. Das war zu der damaligen Zeit viel Geld, zumal die Brüder kein Taschengeld bekamen.

Karl Sundermeier - Der Orchideenmissionar

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