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Eine Entscheidung fürs Leben

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Im Frühjahr 1946 fand in Bünde die erste Bünder Missionskonferenz statt, an dessen Organisation Fritz beteiligt war und an der auch Karl mit viel Interesse teilnahm. Der Hauptredner war Daniel Schäfer, der durch seine Bibelarbeiten und Vorträge einen tiefen Eindruck bei Karl hinterließ. Gleichzeitig wühlte ihn das Gehörte auf und er fragte sich, ob er wirklich ein Kind Gottes war. Irgendwie spürte er, dass seine Eltern etwas hatten, was er nicht hatte, und dass ihre Beziehung zu Jesus näher und tiefer war als seine.

Nach der Konferenz machte Daniel Schäfer, der im Sundermeierschen Haus übernachtete, einen kleinen Spaziergang mit Karl durch den Garten und fragte ihn, ob er denn auch schon ein Kind Gottes sei. Karl antwortete mit Ja, da er an Gott glaubte und auch als Mitarbeiter tätig war. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, nicht wahrheitsgemäß geantwortet zu haben, und seitdem ließ ihn die Frage nicht mehr los: „Gehöre ich wirklich zu Jesus? Bin ich tatsächlich ein Kind Gottes, wie es in meinem Konfirmationsspruch heißt?“

Im Sommer 1946 fand eine Freizeit des Westbundes statt, geleitet von Richard Lörcher, dem Posaunenwart des Westbundes, und Karl Drees, einem Volksschullehrer aus Walbrecken. Eifrig lud Karl noch drei aus seiner Jugendgruppe in Südlengern ein, mit ihm daran teilzunehmen.

Karl fuhr auf diese Freizeit mit einer ganz tiefen Sehnsucht, auch so eine innige Beziehung zu Jesus zu haben, wie er sie bei seinen Eltern spürte, und so bat er Gott während dieser Freizeit: „Wenn es dich wirklich gibt, wenn du, Jesus, wirklich am Leben bist, dann zeige es mir hier auf dieser Freizeit. Mache es mir so deutlich, dass alle meine Zweifel ausgeräumt sind.“ Dann wartete Karl – einen Tag, fünf Tage, ja, die ganze Freizeit über. Aber nichts geschah.

Am allerletzten Abend sagte Karl enttäuscht zu Gott: „Jetzt ist die Freizeit vorbei und du hast nicht zu mir gesprochen.“ Innerlich hatte er die Sache schon abgehakt. Doch dann bei der Schlussandacht von Karl Drees über Psalm 51 veränderte sich etwas in ihm. Karl merkte plötzlich, wie Gott zu ihm sprach; er spürte tief in sich Gottes Worte. Nach der Andacht suchte er das Gespräch mit Karl Drees und war sich mit einem Mal ganz sicher, dass Jesus für ihn gestorben und auferstanden war, dass er ein Kind Gottes war und Christus, dem lebendigen Herrn, gehörte.

Das veränderte Karls Leben entscheidend und stellte die Weichen ganz neu. Als er von der Freizeit nach Hause kam, war er innerlich ein anderer Mensch. Manch einer seiner Freunde und Verwandten fand das übertrieben und hielt ihn vielleicht im Stillen für einen frommen Spinner, aber für Karl selbst war der weitere Weg jetzt vorgezeichnet. Hinter diesen Doppelpunkt in seinem Leben konnte und wollte er nicht mehr zurückgehen. Es war für ihn eine große Hilfe, sich von seinen Eltern verstanden zu fühlen, und er teilte jetzt noch mehr ihren unermüdlichen Einsatz für die Gemeinde und die Mission. Ja, auch seine Mitarbeit in der Jugendgruppe und im Kindergottesdienst bekam eine neue Zielrichtung.

Karl Sundermeier - Der Orchideenmissionar

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