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Liebe zur Mission und zu Israel

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Die Liebe zur Mission entwickelte Karl zum einen durch die Bünder Missionsfeste, die nach dem Krieg zunächst auf einem benachbarten Bauernhof und später auf dem Kirchengelände stattfanden. Die große Frage war immer, wer dieses Mal predigen würde. Da die Prediger meistens bei Fritz und Paula übernachteten, war es natürlich auch für Karl eine gut genutzte Gelegenheit, verschiedene Evangelisten kennenzulernen und mit ihnen zu reden. Zum anderen wurde diese Liebe zur Mission durch seine Mutter Paula genährt. Sie las nicht nur regelmäßig die Zeitschrift der Liebenzeller Mission, sondern sie hatte auch eine Freundin, die in China Missionarin war. Einmal kam diese nach Bünde zu Besuch und brachte – was damals für Karl und seine Geschwister eine große Sensation war – Popcorn mit. Wichtiger waren natürlich ihre Berichte aus der Missionsarbeit. Selber zog es Karl allerdings eher nach Afrika, insbesondere nach Namibia – schon wegen der interessanten Flora und Fauna. Ein Farmer aus Namibia hatte Farmbriefe für Kinder geschrieben, die Karl begeistert las. Eine tolle Überraschung war es für Karl, dass er später, als er selber in Namibia war, den Enkel dieses Farmers konfirmieren durfte. Natürlich erzählte er ihm dann, wie begeistert er als Jugendlicher die Farmbriefe gelesen hatte.

Aber noch eine andere Liebe entwickelte Karl dank seiner Mutter: die Liebe zu Israel, zum gerade neu gegründeten Staat und zum ganzen jüdischen Volk. Die Israelfrage bewegte ihn auch theologisch sein ganzes Leben lang.

Als das Abitur näher rückte, wurde die Frage nach seinem Beruf für Karl immer dringender. Für ihn stand nicht mehr die Frage im Raum, ob er Förster werden sollte, sondern wo Gott ihn gebrauchen wollte. Alle anderen fanden es ganz selbstverständlich, dass er Theologie studieren würde, aber für Karl selbst war die Frage entscheidend, ob durch ihn Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden würden – in Anlehnung an Spurgeons Buch Der Seelengewinner. Als Karl tatsächlich jemanden auf einer Freizeit dabei begleiten durfte, wie dieser sich für ein Leben mit Jesus entschied, wurde er darin bestärkt, in den Evangelistendienst zu gehen. Doch damit war die Berufsfrage noch nicht endgültig geklärt, denn die Ausbildung zum Evangelisten verlangte nicht unbedingt ein Theologiestudium, sondern er konnte auch im Johanneum in Wuppertal eine Ausbildung zum Evangelisten machen. Das hätte sein Vater natürlich gerne gesehen. Trotzdem erkundigte sich Vater Fritz bei Johannes Busch, dem Bundeswart des CVJM-Westbundes, wo es – wenn Karl denn Theologie studieren würde – am besten sei, anzufangen: in Bethel oder Wuppertal. Busch antwortete: „Wuppertal“.

So schrieb sich Karl dort für das Studium ein.

Karl Sundermeier - Der Orchideenmissionar

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