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FERIENJOBS UND REISEN Karl als Bergmann und Buchverkäufer

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Gleich in den ersten Semesterferien im August und September 1950 arbeitete Karl im Bergwerk Wische in Mühlheim, auch um sein Studium und die ganzen Bücher, die er brauchte und gerne haben wollte, mit dem verdienten Geld zu finanzieren. Er hatte immer die erste Schicht von 6 bis 14 Uhr. Für die gesamte Schicht erhielt er 11,50 DM, das sehr hart verdientes Geld war.


„Kumpel“ Karl vor dem Bergwerk Wische in Mühlheim.

Die Erfahrungen, die er hier im Bergwerk gemacht hatte, waren für ihn sehr wertvoll. Als es gleich am ersten Tag einen Toten gab, wurde Karl bewusst, wie wichtig gerade im Bergwerk die Teamarbeit war. Wenn nur einer einen Fehler machte, so war das Leben vieler anderer ebenfalls gefährdet. Da begriff Karl, wie eng zusammengeschweißt so eine Gemeinschaft dieser „Kumpel“ unter der Erde wirklich sein musste. Und die Bergleute wussten, was es heißt, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein – nicht nur Hilfe zu geben, sondern auch annehmen zu müssen. Denn diesen furchtbar schwarzen und an allem haftenden Kohlestaub abzurubbeln, war harte Arbeit: Trotz dichtem Anzug war der ganze Körper schwarz. Den Rücken bekam keiner alleine sauber; da musste jeder die Hilfe eines anderen in Anspruch nehmen.

In den nächsten Semesterferien im April 1951 arbeitete Karl noch einmal für einen Monat im selben Bergwerk und wurde sogar befördert, sodass er nun DM 17,50 pro Schicht verdiente.

Im dritten Semester und den darauffolgenden Semesterferien bekam Karl das Angebot, sich durch den Verkauf von Büchern Geld zu verdienen. An den Haustüren brachte er Kochbücher an die Frau; den Männern versuchte er, ein dreibändiges Schweizer Lexikon schmackhaft zu machen, und verschiedenen Firmen pries er ein Buch zur Schulung von firmeninternen Verkäufern an. 20 Prozent des Verkaufspreises gingen direkt an ihn. Das war ein lukrativer Handel!

Karl war ein guter und wahrscheinlich sehr charmanter Vertreter. Dadurch hatte er bald so viel Geld zusammen, dass er im August 1951 zusammen mit seinem Bruder Fritz und zwei Freunden aus dem CVJM eine einmonatige Reise nach Italien machen konnte.

Karl Sundermeier - Der Orchideenmissionar

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