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KINDHEIT IN POLITISCH SCHWERER ZEIT Die Schuljahre

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Mit vier Jahren ging Karl und bald auch seine Schwester Friedegard in den Kindergarten in Bünde. Von 1936 bis 1940 besuchte er zusammen mit Hanna die Dorfschule in Südlengern und musste danach wieder nach Bünde, wo er von 1940 bis 1950 in das neusprachliche Gymnasium ging und neben Englisch und Französisch auch Latein lernte.

Hanna erzählte von den ersten gemeinsamen Jahren in der Dorfschule, dass Karl es faustdick hinter den Ohren hatte. Allerdings konnte er sich so geschickt herausreden und unschuldig dreinschauen, dass er selten erwischt und bestraft wurde. Seine durchschlagkräftigste Waffe war sein Humor, mit dem er viele gespannte Momente rettete.

Auf dem Gymnasium hatte er einen Freund, Herbert Klaus, dessen Vater den größten Bauernhof Bündes besaß. Was sie verband, war vor allem ihr gemeinsames Interesse für die Natur, für alles, was mit Pflanzen und Tieren zu tun hatte. Darin wurden sie sehr durch ihren Biologielehrer am Gymnasium gefördert, der seine Schüler aufmunterte, die Natur selbst zu erforschen. Im Laufe der Gymnasialjahre legte sich Karl eine stattliche Anzahl verschiedener Sammlungen zu: Oft fuhr er mit dem Fahrrad zum nahegelegenen Doberg, wo viele seltene Pflanzenarten zu finden waren. Diese pflanzte er in seinen eigenen kleinen Garten zu Hause und zog sie groß. Daher kannte er sich in der Pflanzenwelt sehr gut aus, sodass er oft sogar seinen Biologielehrer mit seinem Wissen verblüffte.


Mit seinem besten Freund Herbert Klaus hatte Karl in seiner Kindheit viel Spaß.

Aber auch die Tierwelt interessierte Karl sehr: Er legte sich eine ansehnliche Schmetterlingssammlung zu und hatte sogar dreißig verschiedene Vogeleier gesammelt. Dabei achteten er und sein Freund Herbert sorgfältig darauf, nicht das Gelege der Vögel zu stören. Sie beobachteten sehr genau, wann sie unbeschadet ein Ei an sich nehmen konnten. Manchmal fuhren sie zu solchen Vogelbeobachtungen nach der Schule mit dem Fahrrad zu dem 40 Kilometer entfernt liegenden Dümmer See und abends natürlich wieder mit dem Fahrrad zurück. Ab und zu halfen sie dort auch zusammen mit dem Biologielehrer bei der Vogelberingung der Jungvögel.

Neben einem Hund, einer Katze und einem Warmwasseraquarium besaß Karl auch noch ein Terrarium mit selbst eingefangenen Eidechsen, Molchen und ungiftigen Schlangen der verschiedensten Arten. Manchmal stromerten Karl und Herbert auch durch den Wald, um Wild zu beobachten. Damals wollte Karl am liebsten Förster werden.

Außerdem machte er gerne Sport. Einmal gab es deshalb sogar einen Eintrag ins Klassenbuch – als er nämlich auf dem Weg von der Schule zum Schulschwimmbad seinem Lehrer und der Klasse mit dem Fahrrad davonfuhr, um schon einmal vom Zehnmeterturm zu springen, bevor alle anderen da waren. Aber das war ihm die Strafe wert.

Karl Sundermeier - Der Orchideenmissionar

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