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4.

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Es war früh am Abend. Ricarda räkelte sich auf dem Sofa. Das Buch hatte sie zur Seite gelegt, im Fernsehen lief nur Mist, und Hunger hatte sie außerdem. Sie rief bei einer Freundin an, aber es antwortete nur der AB. Entweder sie war außer Haus, oder sie hatte ihren Freund da. Ricardas letzter Freund lag mindestens fünf Wochen zurück, und sie waren nicht mal so weit gekommen, dass sie ihn ihrem Vater vorgestellt hätte. Allerdings war das sowieso etwas, was sie in zunehmendem Maße ungern machte. Mark war ein ziemlich peinlicher Vater. Er verschreckte ihre Freunde mit Indiskretionen und nervte hinterher mit seinen süffisanten Bemerkungen.

Sie musste an Steffen Wenger denken. Er sah gut aus, er führte ein Leben, das man sich gefallen lassen könnte, er war charmant und intelligent – aber er schien nicht ganz frei zu sein.

»Deine Freundin?«, hatte sie ihn gefragt, als sie aus dem Schlafzimmer gingen.

»Hm?«

»Auf dem Nachttisch.«

»Oh. Nein. Wir waren mal zusammen. Ist längst vorbei.«

Ricarda hatte nicht mehr nachgebohrt. Aber sie kannte das von sich. »Längst vorbei.« Aber das Foto auf dem Nachttisch hieß: Ich liebe ihn immer noch, ich wünschte, wir wären noch zusammen.

Sie schlüpfte in ihren Jogginganzug und verließ die Wohnung. Sie musste sich bewegen, musste sich verausgaben, dann etwas in den Bauch bekommen, und später am Abend wollte sie noch irgendwo ein Glas trinken, dann würde sie schlafen wie ein Murmeltier.

Die Straße war nass, am Nachmittag war leichter Regen gefallen. Hinter einigen Fenstern brannte bereits Licht. Ricarda lief langsam an den Fassaden der Häuser entlang und schaute in die Wohnzimmer und Kinderzimmer, in die Küchen und Hausflure. Wie Puppenstuben, dachte sie. Plötzlich überfiel sie ein Gefühl der Einsamkeit.

Wie zufällig stand sie plötzlich vor einem McDonald’s und kramte in den Taschen nach Geld. Zwei Euro fand sie. Das war nicht viel, aber um den ärgsten Hunger zu stillen, würde es ausreichen. Sie trat in das menschenleere Fast-Food-Restaurant, bestellte sich zwei kleine Burger und setzte sich in eine Ecke, von der aus man die Mitarbeiter beim Arbeiten beobachten konnte.

Sie seufzte: Steffen hatte sein Herz noch an eine andere vergeben – und jetzt fiel ihr auch ein, wo sie die junge Frau bereits gesehen hatte. Nein, sie würde sich nicht in diese Beziehung drängen, auch wenn sie faktisch nicht mehr bestand. Das war nicht ihr Stil.

In besten Händen

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