Читать книгу Gefährliche Geschäfte - Solveig Schuster - Страница 10
Kapitel 8
ОглавлениеAls Sarah mit ihrem grauen BMW in den Lerchenweg am Rande der Stadt einbog, kam ihr Linda Bernhard bereits in ihrem schwarzen Mercedes entgegen. Sie hielt neben Sarah und leierte die Scheibe ihres Autos herunter. "Wolltest du zu mir?" fragte Linda, wenngleich das offensichtlich war. Der Lerchenweg endete in einer Sackgasse. Zudem kannte Sarah außer Linda Bernhard hier niemanden im Viertel. "Ja, nur ein paar Sachen holen", antwortete Sarah dennoch. Seit ihr Vater gestorben war, kam sie kaum noch her. Sie mied Linda, doch heute ließ sich ein Besuch nicht umgehen. Sarah hatte in ihrem Zimmer, das sie zu Lebzeiten ihres Vaters bewohnte, noch ein paar Kleider zurückgelassen. Eines davon benötigte sie für den bevorstehenden Theaterbesuch. "Ich wollte gerade in die Stadt zum Einkaufen", erklärte Linda Bernhard, als sie ihren Mercedes zurück auf das Anwesen unter den Carport gefahren, die Tür mit der Fußspitze nach außen gekickt und sich mühevoll vom tiefergelegten Sitz erhoben hatte. "Aber jetzt, wo du schon mal da bist, mach' ich uns schnell noch einen Kaffee." "Nicht nötig, ich muss gleich wieder weg. Ich bin mit Mark zum Theater verabredet."Linda quittierte die Nachricht mit einem wohlwollenden Nicken. Lange hatte Sarah nichts mehr von einem Mann erzählt. Natürlich ahnte Linda, dass eine so schöne Frau im Leben nicht allein blieb. Und sie spürte schon eine Zeitlang, dass da etwas war. Sarah hatte sich verändert, wirkte fröhlicher als je zuvor. Linda hoffte, dass es diesmal etwas Ernstes, etwas Dauerhaftes war. Sarah tat sich schwer. Bisher hielt sie es bei keinem lange aus. "Was macht er denn, der Mark?" rief Linda Sarah hinterher.Sarah war schon längst die Stufen zu ihrem Zimmer hinaufgestiegen. Sie hatte geahnt, dass Linda danach als Erstes fragen würde. Das war für sie das Wichtigste. Ihr ging es immer nur um Ansehen, um Geld. "Er arbeitet bei 'Biomedicines'", antwortete Sarah hastig, öffnete ihren Kleiderschrank und schnappte sich ein rotes Kleid. "Was?" Linda erschrak. Sie stand noch immer wie angewurzelt an der Treppe, als Sarah die Stufen mit ebenso hohem Tempo, wie sie eben hinaufgestiegen war, wieder hinuntersprang. "Und weiß er, wer du bist?" hakte Linda verstört nach, als Sarah sie passierte.Sarah blieb ihr eine ausführliche Antwort schuldig, schüttelte nur belanglos mit dem Kopf und trat an Linda vorbei aus der Tür.