Читать книгу Gefährliche Geschäfte - Solveig Schuster - Страница 16
Kapitel 14
ОглавлениеMark saß wie immer noch im Büro und arbeitete an der Optimierung seiner Bio-Prothese. Durch den Diebstahl und den Einbruch hatte er schon viel zu viel Zeit verloren. Plötzlich klingelte das Telefon. Mark sah im Display, dass es Sarah war. Er zögerte, unter normalen Umständen würde er jetzt nicht abnehmen. Das wusste sie. Aber, was war schon normal in letzter Zeit. Sarah rief ihn eigentlich nie im Büro an, schon gar nicht auf seiner Dienstnummer. Irgendetwas stimmte also nicht. Mark nahm den Hörer ab. "Wir müssen reden", sagte Sarah scharf und ohne ein Wort der Begrüßung. "Ja, aber bitte nicht jetzt", erwiderte Mark irritiert und rutschte unruhig auf seinem Bürostuhl hin und her. Jan war noch bei ihm im Büro. Er stand direkt hinter ihm und in der Lautstärke, in der Sarah sprach, konnte er jedes Wort verstehen. Mark wusste zwar nicht warum, aber alles klang danach, als würde Sarah ihm gleich eine Szene machen. "Lass uns heute Abend reden", bat er daher und legte, noch ehe sie antworten konnte, auf.
Nur Sekunden später trat Kommissar Sander ins Büro. Er musste dringend Jan Möller sprechen. Und es war ihm wichtig, dass auch Mark bei der Unterredung zugegen war. Sander wollte ihn aus der Reserve locken, wissen, wie er reagierte, wenn er seinen Kollegen Jan Möller zur Rede stellte. Deshalb hatte er sich dazu entschlossen, Möller nicht allein aufs Revier vorzuladen, sondern das Gespräch bei "Biomedicines" zu führen. "Guten Abend, die Herren", sagte Sander und sah sich flüchtigen Blickes im Raum um. Dann zog er sich einen freien Drehsessel von einem der Schreibtische, schob ihn in die Mitte des Raumes, setzte sich und legte seinen rechten Knöchel auf sein linkes Knie. "Also, lassen Sie uns offen reden", begann er. Mark stand auf und trat zu Sander heran. "Ich wüsste nicht, worüber. Ich habe Ihnen schon alles gesagt!"Sander legte seine Hände an den Hinterkopf und schaukelte mit dem Oberkörper vor und zurück. "Das ist richtig. Ich wollte auch eher zu Herrn Möller", sagte er und lächelte Jan freundlich an. Möller steckte demonstrativ seine Hände in die Hosentaschen und rührte sich nicht von der Stelle. "Und worüber wollen Sie mit mir reden?" fragte er, indem er Marks Tonlage nachäffte. Aber Sander blieb ganz gelassen, er hielt alle Trümpfe in der Hand. "Vielleicht über Sarah?" Jan kniff die Augen zusammen und sah sich verunsichert zu Mark um. Der hatte sich inzwischen wieder gesetzt und verfolgte das Ganze mit einem ebenfalls sehr erwartungsvollen wie hämischen Blick. Möller merkte, dass er die Hauptfigur dieses Schauspiels war. Nur was genau wurde hier gespielt? Er nahm die Hände aus den Taschen und trat einen Schritt näher an Sander heran. "Ich weiß nicht, worauf Sie hinaus wollen", antwortete er cool. "Wirklich nicht? Nun, Sie haben Sarah nachgestellt und versucht, sie Ihrem Kollegen auszuspannen", half ihm Sander auf die Sprünge. "Das ist absurd!" Möller sah erneut zu Mark und begann zu lachen.Mark wurde wütend. Er sprang auf und ging auf Jan los. "Tu' doch nicht so scheinheilig", brüllte er und stieß mit der Faust gegen Jans Brust. "Hast du geglaubt, ich krieg' nicht mit, was da zwischen dir und Sarah läuft?" Jetzt sprang auch Sander auf, er musste eingreifen, bevor die Situation eskalierte. Schützend stellte er sich vor Jan und fing Marks Hand ab, die erneut versuchte, Jan zu treffen. "Herr Atkins, das bringt doch nichts", versuchte er den Aufgebrachten zu beschwichtigen. Angesichts der Entwicklungen hielt es der Kommissar für besser, das Verhör abzubrechen und die Kampfhähne zu trennen. "Herr Möller, wenn Sie mich dann bitte aufs Revier begleiten würden, ich hätte da noch ein paar Fragen an Sie", sagte er und zog Jan Richtung Tür. "Und Sie halten bitte Ihre Hände im Griff, sonst sind Sie womöglich noch wegen gefährlicher Körperverletzung dran!"Mark atmete tief durch und ließ von Jan ab. Er wusste, dass der Kommissar recht hatte. Gewalt führte zu nichts.