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Kapitel 3

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Kaum hatte Jan Möller das Büro verlassen, fuhr Mark seinen Computer erneut hoch. Er griff in seine rechte Gesäßtasche und holte einen Speicherstick hervor, nahm ihn zwischen die Zähne und zog den Deckel ab. Dann steckte er ihn in die vorgesehene Öffnung am Computer, überspielte einige Dateien und löschte sie von seiner Festplatte. Mark sah sich um. Er öffnete die Schublade des Rollcontainers, der rechts unter seinem Schreibtisch stand, und legte den Stick hinein. Er setzte sich, rückte seinen Stuhl an den Tisch heran und dachte einige Sekunden nach. Dann nahm er den Stick wieder aus der Schublade, kroch unter den Tisch und durchwühlte den Papierkorb. In dem Moment klopfte es zaghaft an der Tür. Mark erhob sich und stieß sich dabei ungeschickt den Kopf an der Tischkante. "Ja", antwortete er gequält und rieb sich mit der Hand den Hinterkopf. Die Tür öffnete sich vorsichtig und MonikaWassmann, seine Sekretärin, trat herein. "Bist du allein?" fragte sie und schaute sich suchend um. "Ja, ja. Alles ok, Jan ist grad weg", erwiderte Mark seiner Sekretärin. Unbemerkt ließ er dabei den Stick in die Hosentasche zurückgleiten. Monika trat zu ihm heran, legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich herunter. Monika Wassmann war einen guten Kopf kleiner als Mark, hatte aber anders als Sarah eine sehr weibliche Figur und insbesondere einen großen Vorbau, den sie in ihrer engen und stets weit geöffneten Kleidung gut zur Geltung brachte. Sie bohrte sich mit ihren wie immer akurat lackierten roten Fingernägel in Marks Rücken und strich ihm von dort mit den Händen über die Schulter und die Brust. Ihre mit einem dicken schwarzen Kajalstrich und Wimperntusche hervorgehobenen Augen blickten ihn erwartungsvoll an. Dann drückte sie Mark einen Kuss auf die Lippen und noch einen auf den Hals. Ihr mit knallrotem Lippenstift nachgezogener Mund hinterließ einen kräftigen Abdruck. Mark ergriff ihre Hände und drückte sie sanft nach unten und von sich. "Nicht heute, Monika", sagte er. "Ich habe noch zu tun!" Monika ließ von Mark ab und nickte. Sie schnappte sich ihr schwarzes Handtäschchen, das sie auf Marks Schreibtisch abgelegt hatte und machte auf dem Absatz kehrt. "Ok. Ich bin drüben, wenn du mich brauchst", erwiderte sie und lächelte süffisant. Dann verschwand sie mit elegantem Hüftschwung durch die Tür.Mark ging ihr nach und schloss hinter ihr ab. Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück, griff sich ein Tuch aus einer hellblauen Box, die dort neben seinem Computer stand und wischte sich Monikas Kussmund vom Hals. Dabei fiel sein Blick auf ein kleines weißes Schaf. Sarah hatte es ihm zum Geburstag geschenkt. Das Schaf sollte ihn bei der Arbeit an seine Liebste erinnern. Es saß auf seinem Hinterteil und streckte alle Viere nach vorne von sich. Um den Hals trug es ein Schild mit der Aufschrift "Ohne dich ist alles doof". Sarah liebte solchen Kitsch. Mark hatte nicht allzuviel dafür übrig, hatte das Schaf aber trotzdem um des lieben Friedens Willen auf seinem Schreibtisch plaziert. Er nahm es in die Hand und begutachtete es von allen Seiten. Das Fell ließ sich öffnen. Im Innern war ein Batteriefach eingebaut. Wenn man das Schaf hin und her drehte, gab es einen Ton von sich. Es sollte so etwas wie ein "Mäh" sein, klang aber eher nach einem gequälten "Öhhö". Mark puhlte die Batterie heraus und auch das kleine Gerät, das den Ton fabrizierte. Dann griff er zu seinem Stick und steckte ihn stattdessen in das Schaf und stellte es zurück auf den Tisch. Zufrieden warf Mark sich sein schwarzes Jacket über, löschte das Licht und verließ das Büro.

Gefährliche Geschäfte

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