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Kapitel 22

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Jan Möller war müde. Es war ein anstrengender Tag, und er wollte ins Bett. Zudem ging ihm das Verhör mit Sander nicht mehr aus dem Kopf. Der Mann wusste viel, vielleicht schon zu viel. Noch war Zeit auszusteigen, jetzt zu gehen. Monika würde gleich da sein und dem Dicken geben, wonach er verlangte. Im Grunde genommen brauchte er ihn nicht mehr. Und Michail? Der sollte längst da sein. Was, wenn er das Geld gar nicht brachte. Diese Leute waren zu allem fähig...Jan erhob sich langsam. "Der kommt nicht mehr", sagte er und schob dem Dicken sein leeres Wodkaglas hin. "Ich geh' ins Bett!" Der Dicke zog die Stirn in Falten, packte Jan an der Schulter und drückte ihn nach unten. "Du bleibst!" erwiderte er brummig.In dem Moment klopfte es gegen die große Fensterscheibe. Der Dicke warf Jan noch einen wütenden Blick zu und humpelte zur Tür.Draußen stand ein breitschultriger Mann in einem schwarzen Trenchcoat. Darunter trug er ein schneeweißes Hemd und akurat geputzte braune Lederschuhe, die unter dem Saum seiner Hose hervorblitzten. Der Mann strich sich mit einer Hand durch die schwarzen Haare und trat ein. Die andere steckte in einem schwarzen Lederhandschuh und umklammerte fest einen Aktenkoffer. Er lehnte den Koffer an den Tresen und wartete, bis Jan einige Stühle an einen der Tische im Gastraum plaziert hatte. Der Dicke trat hinzu und bot dem Mann einen Platz an. Er setzte sich, entledigte sich seiner Handschuhe, zog einen feinen Kamm aus der Innentasche seines Mantels und fuhr sich damit über den Kopf. "Also?" fragte er schließlich und steckte dabei den Kamm zurück in die Tasche. "Was habt ihr für mich?" Er beugte sich weit über den Tisch und sah Jan und den Dicken mit erwartungsvollem Blick an.Jan wich ein Stück zurück, während der Dicke den Tisch verließ und sich der Situation komplett entzog. Keiner von beiden hatte, wonach der Mann verlangte. Man musste ihn irgendwie bei Laune halten, dachte Jan. Der Dicke sah das offenbar genauso. Er holte die Flasche Wodka vom Tresen und griff noch drei Gläser. "Komm Michail, jetzt trinken wir erst einmal einen!" sagte er und setzte an, um Michail einzuschenken.Doch der nahm seine rechte Hand hoch und wehrte ab. "Erst das Geschäft!" brummte er.Der Dicke hielt inne und stellte die Flasche zurück auf den Tisch. "Also, es ist so." Er wollte gerade beginnen, Michail zu berichten, wie sich die Dinge verhielten, da sprang die Tür auf und Monika kam herein. Jan atmete auf und auch der Dicke lehnte sich erleichtert zurück. Monika stöckelte erhobenen Hauptes zu ihnen hinüber, warf ihre Handtasche auf den Tisch und schüttelte sie mit einem "et voila" triumphierend aus. Neben einem Lippenstift, Autoschlüssel und einer Packung Zigarillos purzelte der silberne Stick auf den Tisch. Michail griff sofort zu. "Perfekt!" lobte er und steckte den Stick ein. Monika sammelte ihre Utensilien ein, nahm sich ein Zigarillo aus der Schachtel und bat den Dicken um Feuer. Der schlürfte zum Tresen, kehrte mit einem angezündeten Streichholz zurück und hielt ihn Monika unter die Nase. Monika nickte, streckte dem Dicken ihr Gesicht mit dem Zigarillo zwischen den Zähnen entgegen und fletzte sich auf den Tisch, an dem Jan und Michail saßen. Michail grinste, umgriff mit beiden Händen ihre Hüften und schob sie ein Stück zur Seite. Dann hob er seinen Aktenkoffer hoch, legte ihn auf den Tisch und tippte mit den Daumen eine Zahlenkombination ins Schloss. Es klackte und die beiden silbernen Kofferriegel sprangen auf. Michail sah zu Jan, dann zu Monika und schließlich zum Dicken, die alle drei gebannt auf den Koffer starrten. Wieder grinste er breit und hob langsam den Deckel. Im Koffer lagen eng aneinander gepresst mehrere Stapel Geldscheine. Jan wollte zugreifen, doch Michail hielt ihn am Arm zurück. "Nicht so schnell", sagte er und klappte den Koffer wieder zu. "Wir wollen doch die Ware erst einmal überprüfen!" Er nickte dem Dicken zu und stand auf. Auch der Dicke erhob sich schwerfällig und verschwand mit Michail und dessen Koffer neben dem Tresen hinter einem dicken Vorhang.

Gefährliche Geschäfte

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