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Kapitel 7

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Mark hatte eine schlaflose Nacht, seine Gedanken kreisten um den Diebstahl, um Sarah, um Jan. Wer konnte den Diebstahl begangen haben und warum? Das Firmengelände war nicht für jedermann zugänglich. War es jemand aus der Firma, hat man ihn beobachtet, ausspioniert? Steckte am Ende gar sein Rivale, Jan Möller, dahinter? Ihm war es zuzutrauen, aber er konnte es doch gar nicht gewesen sein. Mark griff zum Whiskey, den er sich vorsorglich neben sein Bett gestellt hatte. Jan! Ausgerechnet! dachte er und nahm einen großen Schluck aus der Flasche. Warum tat Sarah ihm das an? Jeden anderen hätte er vielleicht akzeptieren können, aber Jan? Mark wurde immer verstimmter, trank einen Whiskey, dann noch einen. Irgendwann übermannte ihn der Schlaf.

Als Sarah am Morgen klingelte, schlief er noch. Sarah drückte ihren Daumen aufs Knöpfchen am Klingelbrett, ließ loß, drückte nochmal und nochmal, bis Mark sich schließlich an den Türsprecher bequemte und ein "Ich komme" hineinknurrte. Sarah ließ ab, setzte sich ins Auto und wartete. Auch Sarah war müde, auch sie hatte kaum ein Auge zugemacht. Als sie Mark am Abend vor seiner Wohnungstür abgesetzt hatte, hoffte sie noch, dass er sie mit hineinbitten, mit ihr reden würde. Aber er tat es nicht. Er hatte geschwiegen, die ganze Fahrt, stieg aus, als der Wagen vor dem Hauseingang stoppte und knallte wortlos hinter sich die Tür ran. Sarah wusste, dass sie zu weit gegangen war, aber das hatte sie ganz sicher nicht verdient. Mark verstand es, die gesamte Schuld auf ihren Schultern abzuladen. Sarah spürte, wie schon wieder die Wut in ihr hochkochte. Plötzlich öffnete sich die Beifahrertür. Mark warf seine Aktentasche in den Fußraum und setzte sich wortlos auf den Beifahrersitz. Er war noch immer missgelaunt und schob eine Alkoholfahne vor sich her. Sarah kurbelte das Fenster hinunter und fuhr los. Sie hielt das Schweigen nicht länger aus. "Es tut mir leid", begann sie. Mark schien jedoch noch immer nicht in der Stimmung für ein versöhnendes Gespräch zu sein. "Lass' gut sein", erwiderte er und versuchte, das Gespräch abzuwürgen. Aber Sarah wollte nicht aufgeben, nicht schon wieder. "Ich möchte dir helfen. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, das Fahrrad zu finden!" Mark sah sie an. Er grinste gequält und nickte, obwohl er nicht an den Erfolg einer solchen Aktion, wie auch immer sie aussehen sollte, glaubte. Er hatte doch schon alles durchleuchtet.Sarah frohlockte. Zumindest hat er ihren Vorschlag nicht abgelehnt. Das war ein gutes Zeichen. Sie hielt vorm Firmeneingang und ließ Mark aus dem Auto. „Tschüss Schatz“, rief sie ihm nach, als er schon ausgestiegen war. Mit dem Gefühl, mit Mark wieder auf einem gutem Weg zu sein, fuhr sie den Wagen in die Tiefgarage.

Mark stürzte die Treppe hinauf. Er war in Eile, in wenigen Minuten begann sein Meeting. Plötzlich hielt er inne. Er drehte sich um und sprang die Stufen wieder hinunter. Lehnte da nicht ein Fahrrad am Zaun? Tatsächlich, Mark hatte sich nicht getäuscht. Da stand ein Mountainbike. Und nicht nur das. Es glich seinem wie ein Ei dem anderen. Mark zog die Diebstahl-Anzeige aus dem Jacket, auf der auch die Kenn-Nummer seines Rades vermerkt war, kniete sich vors Bike und verglich die Zahlen. Es war unglaublich, vor ihm stand sein Fahrrad. In seiner Freude vergass Mark allen Streit, griff zu seinem Handy und wählte Sarahs Nummer. Sarah war gerade im Fahrstuhl auf dem Weg nach oben ins Büro. Sie stoppte in der ersten Etage und lief so schnell sie konnte die Treppen hinunter und nach draußen. „Das ist ja irre“, rief sie Mark von der Treppe aus zu und rannte zu ihm hinüber. Mark kniete neben seinem Bike und untersuchte es ausgiebig. „Schau dir das an“, sagte er und hielt Sarah ein Pappschild hin, das mit einer Schnur am Fahrrad angebracht war. Sarah las: „Tut mir leid. Ich war gestern so in Eile und wusste keinen Ausweg.“ Mit dem Computer geschrieben, keine Unterschrift. Sarah gab Mark den Zettel zurück und hob verwundert die Schultern. „Was willst du jetzt tun?“ „Nichts!“ erwiderte Mark und reichte Sarah noch einen Umschlag. „Das war auch noch dran.“ Sarah öffnete das Kuvert und zog zwei Theaterkarten hervor. „Na, das ist ja nett!“ platzte sie begeistert heraus.Der Dieb hatte das Fahrrad nicht nur an Ort und Stelle zurückgebracht, sondern als Dankeschön auch noch zwei Theaterkarten angehängt. Sarah betrachtete die Karten eingehend von beiden Seiten. „Schon heute Abend", stellte sie schließlich fest. "20 Uhr. Schaffst du das denn?“ Sarah wusste weder, was Mark mit den Karten vorhatte, noch, ob er beabsichtigte mit ihr da hinzugehen. Aber wenn sie nichts riskierte, konnte sie auch nichts gewinnen. Doch Mark hatte offenbar allen Ärger um Jan Möller durch die wundersame Rückkehr seines Bikes komplett vergessen. Er erhob sich, trat dicht zu Sarah heran und sah ihr tief in die Augen. „Wenn du mit mir dahin gehen willst, ja!“ Sarah lächelte, zog Mark eng an sich und küsste ihn.

Gefährliche Geschäfte

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