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Kapitel 19

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Kommissar Sander hätte Möller keine Minute länger festhalten dürfen. Der Dicke hatte Jan in sein Lokal bestellt und duldete keine Verspätung. Und wenn Jan ihm hätte erzählen müssen, aus welchem Umstand seine Verspätung resultierte, wäre er geliefert. Ein Verhör bei der Polizei war das Letzte, das der Dicke brauchen konnte. Es lief ohnehin alles andere als glatt in letzter Zeit. Jan setzte sich an den verwaisten Tresen und bestellte erst einmal einen Doppelten. Das Lokal hatte bereits geschlossen, er war der einzigste Gast. Der Dicke musterte Jan aufmerksam und goss widerwillig einen Klaren ins Glas. "Und hast du die Dateien?" fragte er noch im Einschenken. Möller antwortete nicht und griff zum Glas. Aber der Dicke kam ihm zuvor, hielt es fest und schaute Jan eindringlich an. "Die Dateien!" schnaubte er. Jan wurde mulmig zumute, er zog tief Luft durch die weit geöffneten Nasenflügel und strich sich mit dem Zeigefinger die Haut unter dem rechten Jochbein glatt. Dann schwenkte er langsam den Kopf. "Nee", erwiderte er leise. "da war nichts mehr auf dem Laptop. Alles gelöscht." "Scheiße!" brüllte der Dicke und schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. Dann nahm er das Glas, das er noch mit der linken umklammerte, und trank es aus. Anschließend beugte er sich weit zu Jan hinüber, legte seine Augenbrauen in Falten und blickte ihn mit leeren Augen an. "Und jetzt?"Jan hob zögerlich die Schultern. "Weitersuchen!"Der Dicke zwirbelte sich nachdenklich an seinem Oberlippenbart. "Dafür bleibt uns keine Zeit mehr", sagte er schließlich und goss sich nach.In dem Moment schrillte rechts neben dem Tresen das Telefon. Jan fuhr in sich zusammen und sah den Dicken erschrocken an. Auch der runzelte die Stirn und schien keinen Anruf zu erwarten. Er humpelte das rechte Bein hinter sich herziehend hinüber. Möller erhob sich und folgte ihm. Der Dicke nahm den Hörer ab und nickte ein paar Mal mit entspannter Miene. Nach Ärger sah das nicht aus. Jan atmete tief durch. "Großartig, Mäuschen", sagte der Dicke schließlich und trommelte sich mit der linken Hand freudig auf den Bauch. "Beeil dich!"Nachdem er eingehängt hatte, packte der Dicke Jan mit seiner kobligen Hand im Nacken und zog ihn an sich. "Es ist erledigt!" sagte er erfreut und ein dreckiges Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

Gefährliche Geschäfte

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