Читать книгу Gefährliche Geschäfte - Solveig Schuster - Страница 20

Kapitel 18

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Mark klingelte Sturm und pochte unentwegt an Sarahs Wohnungstür. "Sarah, bitte, mach' auf", flehte er. Er wusste, dass sie da war. Das war nicht zu überhören. Sarah hatte die Musik auf volle Lautstärke gedreht und stellte sich taub. Von innen steckte ein Schlüssel in der Tür, so dass Mark mit seinem nicht hineinkam. Sarah verbarrikadierte sich, wollte niemanden sehen, nichts hören. Eine Affäre im Büro, das war so widerwärtig, das Letzte, nein das Hinterletzte, empfand sie. Die Tränen liefen unentwegt über ihr Gesicht.Mark hämmerte noch einmal gegen die Tür. "Sarah", bat er leise. Seine Stimme klang mittlerweile schwach. Er erkannte zunehmend die Sinnlosigkeit seiner Aktion. Sarah konnte so stur sein. Langsam ließ er sich hinab auf die Stufen gleiten. Er fühlte sich schlecht, schuldig. Sollte er jetzt einfach so gehen? Würden sie irgendwann wieder zueinander finden? Nein, er konnte nicht gehen, ohne ihr alles zu erklären. Mark griff zu seinem Handy und schickte Sarah eine SMS. "Bitte Sarah, lass uns reden. Ich warte vor der Tür, bis du dazu bereit bist. Es tut mir alles so furchtbar leid!" Er ließ den Kopf zwischen seine Arme auf die Knie sinken und schloss für einen Moment die Augen. Was, wenn sie nicht antwortete?Sarah hatte sich direkt an die Wohnungstür gekauert. Sie wollte hören, wann er ging. Doch im Hausflur regte sich nichts. Sie schaute durch den Spion in der Tür und sah Mark auf den Treppenstufen sitzen. Ein jämmerlicher Anblick. Sarah trat wieder einen Schritt zurück. Sie wollte ihn so nicht sehen. Warum, warum, warum? hämmerte es immer wieder in ihrem Kopf. Und wann hatte es angefangen? Alles lief gut zwischen ihnen, bis Sarah mit dem Plan kam, die Firma zu verlassen. Mark stemmte sich gegen ihren Entschluss, der schon so fest schien. Er wollte nicht, dass sie wegen ihm ihre Karriere aufgab. Er wusste ja nicht, was wirklich hinter ihrer Entscheidung steckte. Sarah kippte um, blieb, obwohl sie merkte, wie sehr die gemeinsame Arbeit ihre Beziehung gefährdete. Und dann die Sache mit Möller. Hat sie Mark am Ende selbst in Monikas Arme getrieben, indem sie zuließ, dass Jan sie derart umwarb? Handelte er aus Eifersucht? Sie hätte Mark von Anfang an von Jans Annäherungsversuchen, seinen e-Mails erzählen müssen. Sie hätte ihm so vieles erzählen müssen, dachte sie. Sarahs Kopf dröhnte. Die Musik war viel zu laut. Derartige Geräusche hielt sie nie lange aus. Sarah stand auf, drehte den Regler runter und wischte sich mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht, die nur Sekunden später erneut wie aus Kannen flossen. Sie hatte ihr Handy aufgenommen und Marks Nachricht entdeckt.Erneut schaute Sarah durch den Türspion. Mark saß noch immer auf der Treppe, den Kopf in die Hände gestützt und starrte auf sein Handy, das zwischen seinen Füßen lag. Sarah wurde weich. Sie war nicht imstande, ihren Plan bis zum Ende durchzuziehen. Es gelang ihr einfach nie. Weder beruflich, noch privat. Langsam öffnete sie die Tür. Mark drehte sich um und sah auf. "Sarah", murmelte er ungläubig.Sarah stand mit schwarz umränderten Augen in der Tür und brachte kein Wort heraus. "Es tut mir so leid", flüsterte Mark, erhob sich langsam und trat näher. Sarah drehte sich um und lief davon. Die Tür hinter sich ließ sie offen. Sie setzte sich an den Küchentisch und schaute gedankenverloren zu Boden. Mark folgte ihr, zog sich einen Stuhl vom Tisch und setzte sich neben sie. "Sarah", begann Mark erneut. "Ich hab' das nicht gewollt." Sarah blickte auf und schüttelte ungläubig den Kopf. Nicht gewollt, das klang wie aus einem schlechten Film. Doch Mark fuhr unbeirrt fort: "Sie stand eines Tages einfach in der Tür und hat sich ausgezogen. Und ich dachte du und Jan..." "Was dachtest du?" brüllte Sarah und sprang wütend auf. "Sarah!" Mark wollte sie beruhigen, er ergriff sie am Arm und zog sie zu sich heran. "Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, ich hätte dir vertrauen sollen." Sarah ließ sich zurück auf den Stuhl sinken. "Ich habe dir vertraut!" sagte sie leise und begann erneut zu weinen. Mark rückte seinen Stuhl näher an sie heran, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. "Verzeih mir bitte", flehte er und strich ihr über ihre blonden Haare.

Gefährliche Geschäfte

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