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7.3 Vor- und Nachteile einer Praxisübernahme

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Ohne Zweifel bringt eine Praxisübernahme eine Reihe von Vorteilen mit sich, die den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtern können:

◆ Die Praxis ist auf dem Markt bereits etabliert.

◆ Die Dienstleistung medizinische und/oder kosmetische Fußpflege ist vor Ort bereits eingeführt und bekannt.

◆ Praxisräume und Praxiseinrichtung (Möbel, Fußpflegegeräte, Instrumente, Computer, Telefon etc.) sind vorhanden.

◆ Ein Patienten- und Kundenstamm besteht bereits. Damit jedoch Patienten/Kunden nach der Praxisübergabe nicht abwandern, wird Kundenpflege zu den wichtigsten Ihrer Aufgaben gehören.

◆ Anlaufschwierigkeiten sind in der Regel geringer als bei Neugründung.

◆ Die Praxis macht ab dem ersten Tag der Übernahme Umsatz.

◆ Kein Sprung ins kalte Wasser, wenn der Praxisübergeber bereit ist, den Praxisnachfolger für eine gewisse Zeit zu begleiten und einzuführen.

◆ Zusätzliche Unterstützung durch eingearbeitete Mitarbeiter (falls vorhanden).

◆ Beziehungen zu Lieferanten sind schon geknüpft.

Obwohl vieles für eine Praxisübernahme spricht, sollten mögliche Vorbehalte nicht unbeachtet bleiben. So sieht sich der Nachfolger von Anfang an einer Vielzahl von Erwartungen gegenüber. Bei einer bereits etablierten Praxis muss er sein Können auf mehreren Baustellen gleichzeitig unter Beweis stellen, d. h. Patienten/Kunden, Mitarbeiter (falls vorhanden) und Lieferanten von seiner Kompetenz überzeugen. Will er seine Praxis nach seinen eigenen Vorstellungen betreiben, muss er dort anknüpfen, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Es ist keine leichte Aufgabe, gleichzeitig das Vertrauen von Mitarbeitern und Patienten/Kunden zu gewinnen, das Praxisteam für Veränderungen und Neuerungen zu motivieren und auch Patienten/Kunden daran zu gewöhnen und nicht zu verschrecken.

Hinzu kommt, dass in einer Podologie-/Fußpflegepraxis der Praxisbetrieb ganz besonders durch die Persönlichkeit des Inhabers geprägt ist. Die Kunden/Patienten entscheiden sich für eine bestimmte Praxis nicht nur aufgrund der Qualität bei Angebot und Leistung, günstiger Preise oder exakter Terminplanung, sondern auch deshalb, weil sie sich in der Praxis wohlfühlen und Sympathie gegenüber Praxis und Inhaber empfinden. Sympathie gilt als das höchste Kapital im Marketing, ganz gleich, ob es sich dabei um die Sympathie gegenüber einer Marke, einem speziellen Produkt oder einer bestimmten Führungspersönlichkeit handelt. „Derartige Sympathiewerte lassen sich nicht ohne weiteres auf eine andere Person übertragen,“ schreibt Carl Ludwig Prinz zu Hohenlohe in seinem Buch. „Dies dennoch zu bewerkstelligen, ist für den Nachfolger eine Aufgabe, bei der er de facto auf sich allein gestellt ist.“

Ob oder wie schnell er diese Hürde zu überwinden in der Lage ist, darüber entscheidet sein persönliches Geschick und sein Einfühlungsvermögen in die Gegebenheiten. „Diese sehr persönliche Angelegenheit muss jeder Einzelne“, so Carl Ludwig Prinz zu Hohenlohe, „auf seine eigene Weise in den Griff bekommen.“

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