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Kapitel 13

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Unser Kundenkreis wird immer größer und größer. Wir fliegen nach Kiel zurück, mein Wagen steht ja noch in Holtenau. Rudi ist bereit, auch andere Aufgaben zu übernehmen. „Das ist gut Rudi, ich komme darauf zurück.“ Mein schönes Büro in der Würzburger Straße muss ich nun leider aufgeben. Die Meute der Medien wartet schon auf uns. Reklame kann ja sehr gut sein, aber in meiner Situation sehr gefährlich. Da sind auch noch Helga und Rolf, auch die Beiden müssen aus der Schusslinie. Das neue Büro ist erst einmal geheim. Ich konnte die Beiden nicht davon überzeugen, ihre Arbeit bei mir sein zu lassen. Aber das „Du“ zwischen uns hat nun Bestand. Zwischen Helga und mir ist schon längst mehr als nur Freundschaft gewachsen. Aber: 16 und 45, machen wir uns da nicht etwas vor? Es sind 29 Jahre, die uns trennen. Na, wir lassen die Zukunft entscheiden.

Eines muss ich immer bedenken, die Schafe, die uns umgeben, können sich zu reißenden Wölfen entpuppen. Die Grausamkeit gehört zu der ältesten Masche der Menschen. Die Früchte meiner Arbeit, nein die Früchte unserer Arbeit können wir mit stetigen Aufträgen einfahren. So, ein Anruf aus Paris. Auf dem Kreuzer vor Tunis war unter den armen Mädchen auch die Tochter eines Ministers aus Paris. Dieser Minister bittet mich, nach Paris zu kommen. Ajax und ich werden mit Freude von der Tochter empfangen. Was mich so aufregt, ist die Tatsache, dass Schlepper, und nicht selten kommen die Strolche aus dem Freundeskreis der Opfer, mit K.O.-Tropfen diese Mädchen der Mafia, Zuhältern oder Mädchenhändlern zuführen können. Die Opfer hier vor Ort konnten der Polizei genug Hinweise liefern. Damit wurden zwar etliche Schlepper aus dem Verkehr gezogen, aber es warten schon andere Strolche auf ihre Aufgaben. Für Geld ist jeder käuflich, es kommt nur auf die Summe an.

Beim Abendessen in der Villa höre ich den Auftrag, den der Minister für mich hat. „Mein Sohn Aime ist auf Korsika, in der Stadt Ajaccio, Bürgermeister. Seit vier Wochen sitzt der Arme in Untersuchungshaft. Er soll ein Mädchen vergewaltigt haben.“ „Wie alt ist ihr Sohn?“ „30 Jahre.“ Tochter Adoree sagt mit großer Sicherheit: „Mein Bruder hat das nie getan. Bitte helfen sie meinem Bruder.“ Bei dem Gespräch liegt der Kopf von Ajax in ihrem Schoß. „Aber natürlich übernehmen wir die Aufgabe. Ich muss aber noch einmal nach Hause fliegen, meine Freundin und Bürohilfe Helga hat ein paar Tage Urlaub verdient. Sie ist so alt wie du, ihr werdet Euch sicher gut verstehen. Kann ich Ajax solange bei Euch lassen? Auf den Flughäfen haben wir immer große Probleme.“ Adoree ist sofort Feuer und Flamme, einen so berühmten Hund ihren Freunden und Paris zu zeigen.

Dass zwischen Helga und mir mehr als nur, Freundschaft ist, haben auch ihre Eltern schon bemerkt. Meine Bitte, Helga mit auf die Insel Korsika zu nehmen, fand bei Beiden ein gutes Echo. Der Junggeselle Aime bewohnt ein stattliches Haus auf dem Land. Wir haben also genügend Platz auf der Insel. Mein erster Besuch mit Ajax ist natürlich das Gefängnis. Mein Gespräch mit dem Bürgermeister Aime hat mir das bestätigt, was auch schon mein Kopf als Lösung parat hat. Es ist eine Intrige des politischen Gegners, der auch noch ein Korse ist. Die Geschichte der Korsen hat ja auch eine bewegte Vergangenheit. Was die Korsen nicht wollen: Die Franzosen. 1768 hat Genua die Insel an Frankreich verkauft. Die Korsische National Partei setzt aber ihren Widerstand gegen Frankreich bis heute fort. 1793, versuchen die Engländer für drei Jahre ihr Glück. Im zweiten Weltkrieg kommen 1942 die deutschen „Herrenmenschen“, ab 1943 wieder die Franzosen. Warum können die Menschen, egal wo auf der Welt, andere Menschen nicht in Frieden leben lassen? Wenn die Korsen ohne die Vorherrschaft der Franzosen leben wollen, dann soll es eben so sein!

Das Mädchen, die Sippe des Mädchens, der Staatsanwalt, die politische Gegenseite, Ajax und ich sitzen im Büro des Gefängnisdirektors. Der kluge Hund legt seinen Kopf auf den Schoß des Mädchens. Ich lege das Gesicht des Mädchens in meine Hände. Die Frage, die jetzt kommt und der Satz, „Wenn die Korsen ohne die Vorherrschaft der Franzosen leben wollen, dann soll es eben so sein!“, hat das Eis brechen lassen. „Kannst du den Vorwurf, dieser Mann hat mit dir Unzucht getrieben, mit deinem Gewissen verantworten?“ Das Mädchen schaut ihre Eltern und den Staatsanwalt an. Dann schaut sie auf Ajax: „Nein, er hat mir nichts getan.“ Die Frage von mir an Aime: “Wollen sie Anklage erheben?“ „Nein“, kommt die Antwort vom noch Bürgermeister, „aber ich werde Korsika verlassen. Sie haben Recht: Korsika den Korsen.“

Aus dem Gefängnis heraus fahren alle Beteiligten zum Haus von Aime. Helga und Adoree kommen aus dem Staunen nicht heraus, wie wir Beide diesen Fall gelöst haben. Wir Drei verbringen noch 14 Tage Urlaub auf der Insel. Das schöne Mädchen Helga macht mich immer nervöser. Noch habe ich nicht den Mut, dem Mädchen zu sagen, dass ich sie liebe. Auch die schönsten Tage gehen nun mal zu Ende.

Die Fälle der Detektei Franz

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