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Kapitel 2

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Ein Anruf aus Kiel hat uns aus unseren Gedanken geholt. „Wir haben im Rundfunk und Presse von ihnen gehört. Können sie uns helfen?“ “Aber natürlich, das ist ja mein Beruf.“ „Nein“, sagt Helga, „das ist eure Berufung – oder Ajax?“ Der Hund wedelt mit seiner Rute. Helga und Rolf haben jeder einen Schlüssel vom Büro. Oft ist die halbe Klasse zum Diskutieren da. Mein Freund und ich können in Ruhe arbeiten.

Kiel, Westring 120. Frau Dorn erwartet uns schon. „Ihr seid ja zwei berühmte Detektive.“ Der Bekanntheitsgrad kann auf der einen Seite eine gute Sache sein, er kann aber auch Fluch sein. „Frau Dorn, wie können wir ihnen helfen?“ „Meine Schwester Doris soll einen Mann ermordet haben. Seit gestern sitzt sie in Untersuchungshaft.“ Doris Knoblauch, eine hübsche 21-jährige Sekretärin in der Werft Kiel, Abteilung U-Boot. Der Tote, ein Schwede aus Stockholm. Die Wohnung von Doris in der Lornsenstraße, natürlich versiegelt von der Staatsanwaltschaft. Ohne Probleme darf ich die Wohnung betreten. Der Mord an dem Schweden ist im Hotel geschehen. Auch das Zimmer darf ich betreten. Noch bevor ich mit Ajax Wohnung und Zimmer genau unter die Lupe nehme, bitte ich die Beamten, von Frau Knoblauch eine Blutprobe zu entnehmen. Jetzt hilft mir meine so schnelle Publicity, ohne Einspruch wird meine Bitte erfüllt.

Zwei Tage und zwei Nächte halten wir Beide uns in der Wohnung und im Hotelzimmer auf. Ich befrage das Hotelpersonal, die Mitbewohner im Haus in der Nachbarschaft. Mein Bild von Frau Knoblauch hat schon in meinem Kopf Platz gefunden. Erst am dritten Tag führt mein Weg direkt zu ihr. „Hallo Frau Knoblauch.“ Ich brauche mich nicht vorzustellen. „Ich weiß, wer ihr Beiden seid.“ Der Kripobeamte gibt mir einen Bogen von der Blutuntersuchung: Im Blut Rauschmittel, also KO-Tropfen. „Woher kommt ihre Ahnung? Können sie dieser kleinen schönen Person diesen grausamen Mord zutrauen? Ich nicht.“ Der Schwede war an das Bett gefesselt. Nackt lagen Beide im Vollrausch. Ein Hinweis hat die Polizei auf das Zimmer gelockt. Die Pistole in ihrer Hand, aus nächster Nähe ein Kopfschuss, natürlich mit Schalldämpfer. „Mord ja, meine Herren, aber nicht von ihr. Aber bitte noch nicht entlassen, bei euch ist die junge Frau am Besten in Sicherheit. Der Mörder läuft noch frei herum und den, mein Freund, müssen wir noch finden.“

Zurück ins Gefängnis. Meine Frage an Doris: „Wie lange kennen sie den Mann und wo haben sie den Mann zu ersten Mal getroffen?“ „Unser Verhältnis dauert schon ein Jahr. Mein Chef hat uns zusammengebracht.“ Meine Bausteine werden langsam ein Haus. Ich bin aber noch im Kellergeschoß. Mein, nein unser Weg ist jetzt der Arbeitsplatz von Doris. Meine Karte, Ajax und der Name ‚Doris’ öffnet uns alle Türen. Ihr Chef, der Abteilungs-Direktor für die U-Boot Planung Olaf Kargen, auch Schwede. Mich stört die Bereitwilligkeit, die der junge Mann an den Tag legt. Mein Freund merkt meinen Missmut und bestärkt mich auch noch. Freundlich verabschieden wir uns aus seinem Büro. Im Vorzimmer lassen wir uns noch für einige Minuten auf ihren Stuhl nieder. Herr Kargen schaut uns an. „Ist noch etwas?“ „Nein, nein es ist alles in Ordnung.“ Sein Augenblitzen hat mich sehr gestört. Ein Kripobeamter zeigt mir Kargen seine Villa in Laboe. Schon wieder kann ich Bausteine anbringen.

„Ich muss nach Schweden, können sie uns anmelden wegen Amtshilfe in Stockholm?“ „Wollen sie mit dem Hund nach Schweden fliege?“ „Ja natürlich, der Hund ist mein bester Baumeister!“ Gunnar Lindström ist natürlich verheiratet. Zwei Kinder hat er gegenüber Doris in Kiel verschwiegen. In Kiel hat er den großen Liebhaber gespielt. Sein Lebenswandel in Stockholm ist sehr unauffällig, aber sein Bankkonto spricht eine andere Sprache. Seine junge hübsche Frau lässt uns in Ruhe sein Arbeitszimmer in Augenschein nehmen. Viel finden wir nicht. Das er in Deutschland eine Weinvertretung hat, der Hinweis ist mir hier vor Ort zu dürftig. Etwas Anderes findet unsere Aufmerksamkeit. Vor dem bescheidenen Haus parkt ein Auto, innen vier Männer. Mein schwedischer Beamter fordert Verstärkung über Funk an. Wir können nur die Personalien festhalten. Aber meine Vermutung, das sind Russen, hat sich bestätigt. Lindström und Kargen verbindet schon seit der Schulzeit eine Freundschaft.

Mein Haus wächst und wächst, ich kann nun schon den Zimmermann für das Dach bestellen. Im Büro der Kieler Kripo äußere ich nun meinen Verdacht: „Der Mörder ist Kargen, aber wie beweisen?“ Ich habe einen dreisten Plan. Zwei Männer sollen russische Spione spielen. Wie bei der russischen Mafia so üblich, mit aller Härte in seinem Haus in Laboe vorgehen. Der Köder war gut, Kargen hat angebissen. Sie brauchen volle zwei Wochen, um endlich ans Ziel zu kommen. Ich habe täglich Fragen gestellt. Ajax und ich sind ihm langsam, im Büro und auch zu Hause, auf den Wecker gefallen. Und immer habe ich durchblicken lassen, dass ich Spionage mit Russland vermute. Ich lag richtig. Kargen lässt durchblicken: „Könnt ihr mir nicht helfen, den Schnüffler und seinen Hund los zu werden. Ihr könnt aber nach Schweden durchgeben, ich mache nicht mehr mit. Unterlagen gibt es nicht mehr.“ „Halt mein Freund, so einfach geht das nicht. Aussteigen ist nicht.“ Die beiden Kripobeamten spielen ihre Rolle sehr gut. Ich ziehe jetzt das Netz enger. Wir Beide melden uns wieder zum Gespräch an. Jetzt klopfe ich aber ordentlich auf den Busch. Er muss nach diesem Gespräch die beiden „Russen“ ins Büro bestellen. Er tut es. „Also meine Herren, der Schnüffler ist mir auf der Spur. Er muss weg.“ „Ja, ja ist ja gut. Aber dafür werden wir nicht bezahlt. Wir sollen nur weitere Unterlagen über U-Boote weitergeben. Lassen sie doch die Russen aus Schweden wieder komme, die können besser diese Angelegenheit beseitigen.“ Endlich fällt der Satz, auf den alle warten: „Lindström habe ich selbst beseitigt. Seine Gier nach Geld war unerträglich.“

Wir Beide holen Doris aus der Untersuchungshaft und bringen sie nach Hause. Mein Büro in Hannover haben Helge und Rolf wunderbar vertreten. Mein schlaues Buch für Rückfragen: Anfragen, Termine, na das kann ja heiter werden.

Die Fälle der Detektei Franz

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