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§ 12. Aristoteles 1. Die Erste Philosophie

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Philosophische Theologie im ausgesprochenen Sinne ist auch das Denken des Aristoteles. Das betont ein so ausgezeichneter Kenner der griechischen Philosophie wie Hans-Georg Gadamer: „Die Lehre von dem höchsten Seienden, von Gott“, ist „die Krönung der aristotelischen Philosophie“ 1.

Der theologische Charakter zeigt sich schon im Beginn des Philosophierens des Aristoteles. In dem nur fragmentarisch erhaltenen Dialog „über Philosophie“ bezeichnet er als das „Beste“ – im Sinne des Vollkommensten – das „Göttliche“; es ist „das Erste und Höchste“; es ist „unwandelbar“ und „ewig“.2

Der gleiche Zusammenhang tritt in den späteren Schriften in größerer begrifflicher Klarheit hervor, und zwar zunächst in der Besinnung auf das Wesen der Philosophie. Gegenstand der πϱώτη φιοσοφία, der „ersten“, d.h. grundlegenden Ebene des Philosophierens – der später so genannten „Metaphysik“ – sind „die Ursprünge und die Ursachen … des Seienden … als Seienden“ (M 1025 b 3f.) 3. Der „erste und beherrschende Ursprung“ aber ist τὸ ϑεῖον, „das Göttliche“ (M 1064 a 37/b 1). Darum wird die „erste Philosophie“ zur „theologischen“ Philosophie, zur ϑεολογιϰή (M 1064 b 3). Sofern diese das Wissen von den „göttlichen Dingen“ (τῶν ϑείων) ist, ist sie selber „die göttlichste“ unter den philosophischen Wissenschaften (M 983 a 5ff.).

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