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Platons Sonnengleichnis (507d-509c) kurz erklärt

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Das Sonnengleichnis ist eines von drei Hauptgleichnissen in Platons Politeia. Der Grundgedanke besteht darin, etwas Kompliziertes vereinfacht zu erklären. Platon möchte nämlich zeigen, dass Ursache und Wahrnehmung nicht ohne ein Drittes auskommen. So ist die Sonne ein Analogon für das Gute, welches die Ursache oder Ursprung (γένεσις) für alles ist. Ebenso wie wir nicht die Sonne direkt als solche in unseren Augen wahrnehmen, können wir auch nicht das Gute direkt begreifen. Stattdessen sehen wir alles, was von der Sonne bestrahlt wird, während wir nichts sehen, wenn es dunkel ist. Damit ermöglicht uns also das Licht, dass wir unsere Sehkraft Nutzen können. Das Licht steht in dem Gleichnis für die Idee des Guten, also eine Manifestation des Guten, welches das Sein ermöglicht. Das Licht bildet also das Band zwischen der Sonne als Ursprung und dem Auge als Sehorgan und damit das dritte Geschlecht (τὸ γένος τρίτων). Die Idee des Guten gibt den Objekten des Denkens Wahrheit und dem erkennenden Subjekt die Kraft des Erkennens (508e). Damit kann man das Denken in Subjekt und Objekt einteilen, welches im Gleichnis durch das Sehen ausgedrückt wird. Dabei ist das Auge das sehende Subjekt und der Gegenstand das gesehene Objekt. Genauso verhält sich dies auch auf der Ebene des Denkens. Das Subjekt ist das Denkvermögen oder Erkennen und damit die Vernunft. Das Objekt ist das Erkannte und somit die Denkbarkeit. Die Sichtbarkeit der Dinge symbolisiert damit die Erkenntnis.

Veröffentlicht am 19. Juli 2019

Politische und Philosophische Analysen

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