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Die Redaktion veranstaltete ein kleines Wiedersehensfest für Barbara Wanders. Mit Tränen in den Augen bedankte sie sich bei ihren Kollegen für diese nette Geste.

Dann klinkte sie sich wieder in den Arbeitsprozess ein. Harald Häussler fragte kurz an, ob sie mit ihm am Abend essen gehen würde.

„Tut mir leid“, sagte sie lächelnd. „Ich hab’ schon eine Verabredung.“

Er sah sie betroffen an. „So?“ Seine Stimme klang heiser. „Darf ich fragen, mit wem?“

„Mit Karsten.“

„Ach so.“ Harald Häussler entspannte sich und war sichtlich erleichtert.

„Ich darf ihn nicht so viel allein lassen“, sagte Barbara Wanders. „Ich habe das Gefühl, mich zur Zeit etwas mehr um ihn kümmern zu müssen. Er scheint nicht recht glücklich zu sein. Seine lustige, aufgekratzte Art kommt mir aufgesetzt vor. Ich komme nicht mehr richtig an ihn heran.“

„Wir könnten doch zu dritt...“

Barbara schüttelte den Kopf. „Nein, Harald. Ich muss mit meinem Jungen allein sein.“ Sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Wir gehen ein andermal miteinander aus.“

„Versprochen?“

Barbara nickte. „Versprochen.“

Häussler ließ sie allein. Sie war froh, dass er sie nicht hartnäckig bedrängte. Er war ein sehr angenehmer Freund — rücksichtsvoll und verständnisvoll. Das machte ihn zum Favoriten. Wenn sie wieder einen Partner an ihrer Seite haben wollte, würde er ihre erste Wahl sein.

Barbara bemühte sich, gute Arbeit zu leisten, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken immer wieder um ihren Sohn kreisten.

Irgend etwas stimmte mit Karsten nicht. Sie wäre eine schlechte Mutter gewesen, wenn sie sich keine Sorgen gemacht hätte. Sie wollte ihm helfen, aber er behauptete immer, es gehe ihm gut, er wäre okay und fühle sich großartig. Doch sein Aussehen strafte ihn Lügen.

So blass und durchsichtig sah keiner aus, der physisch und psychisch voll auf der Höhe war. Was mochte Karsten vor ihr verbergen?

Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane

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