Читать книгу Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane - A. F. Morland - Страница 152

24

Оглавление

Nicht nur Dana Härtling, sondern auch Adriana Lohmann und Christiane Jäger hatten es auf Peer Bertram abgesehen. Dana ärgerte sich über diese massive Konkurrenz. Da es ihre Party war, musste sie sich auch um das Wohl der anderen Gäste kümmern, wo durch Adriana und Christiane reichlich Gelegenheit hatten, sich derweil des begehrten Schönlings anzunehmen. Raffiniert umgarnten sie Peer, während in Dana Härtling eine kalte Wut hoch stieg.

Ben war damit recht zufrieden.

„Die fressen ihn vor deinen Augen mit Haut und Haaren auf“, stellte er schmunzelnd fest, während er sein Glas mit einer leckeren, nicht sehr hochprozentigen Bowle füllte.

„Diese Sirenen“, zischte Dana, und ihre Augen verschossen wütende Blitze. „Ich hätte sie nicht einladen sollen. Ich dachte, Adriana wäre mit Toni Rehfeld zusammen, und Christiane mit Philip Steger.“

„Philip findet im Moment mehr Gefallen an Erika Färber“, beobachtete Ben. „Und Toni kann sich von Gabi Forstner nicht trennen. Du hast im Augenblick keine besonders guten Karten, Schwesterherz.“

„Das muss sich ändern“, stieß Dana bitter hervor. Celine Dion sang gerade ihr wunderbares „My heart will go on“.

„Willst du Adriana und Christiane nach Hause schicken?“, fragte Ben.

„Kannst du dich nicht ein wenig um Adriana bemühen?“

Ben schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht meine Kragenweite.“

„Und Christiane?“

„Sie auch nicht.“

„Bitte, Ben“, sagte Dana flehend. „Warum soll ich mir mit ihr den Abend verderben?, gab Ben unwillig zurück.

„Tu’s für mich.“

„Damit du Adriana ausstechen und mit Peer poussieren kannst?“, sträubte sich Ben. „Das wäre gegen meine Interessen.“

„Dann eben nicht“, sagte Dana gereizt. „Aber das merke ich mir. Wenn du mich einmal um einen Gefallen bittest, kriegst du’s zurück. Darauf kannst du dich verlassen.“

Ben seufzte. „Na schön, dann opfere ich mich eben. Aber deine Tränen trockne ich dir nicht vom Gesicht, wenn Peer dich sitzen lässt.“

„Es wird keine Tränen geben.“

„Wetten doch?“

Dana schubste ihren Zwillingsbruder ungeduldig vorwärts. „Mach dich endlich an Christiane heran.“

„Ja, ja, ich geh’ ja schon“, brummte Ben. „Ein alter Mann ist kein Schnellzug.“ Er pirschte sich mit einem Glas Bowle an Christiane Jäger heran, verwickelte sie in ein Gespräch und tanzte mit ihr.

Er wusste, dass er ihr gefiel, und wenn sie nicht immer über alles so albern gekichert hätte, hätte auch er an ihr Gefallen finden können, aber ihr kindisches Getue ging ihm einfach auf die Nerven.

Es war wirklich ein Opfer für ihn, sie an sich zu binden, damit Dana in ihr Unglück rennen konnte. Als Adriana mal kurz für kleine Mädchen musste, schnappte Dana sich Peer.

Madonna sang „Frozen“, und Dana schmiegte sich an ihren hübschen Schwarm.

„Gefällt dir meine Party?“, erkundigte sie sich.

„Ich hab’ daran nichts auszusetzen.“

„Ich hoffe, alle fühlen sich wohl.“

„Davon kannst du ausgehen. Du bist eine perfekte Gastgeberin.“

„Vielen Dank.“

Ben tauchte mit Christiane neben ihnen auf. „Na, amüsiert ihr euch gut?“

Dana starrte ihn an. Verschwinde!, verlangten ihre Blicke.

Peer sagte: „He, Ben, deine Schwester tanzt phantastisch.“

Ben griente. „Hab’ ich ihr beigebracht.“

„Ist ja gar nicht wahr“, sagte Dana. Ben entfernte sich mit Christiane von ihnen.

„Warum sagst du Ben, dass ich gut tanze?“, fragte Dana ihren Partner. „Warum sagst du es nicht mir?“ Peer Bertram zuckte mit den Schultern. „Ich wollte ihm eine Freude machen. Ich glaube, er mag mich nicht besonders.“

„Blödsinn. Wie kommst du denn darauf?“

„Das spüre ich.“

„Quatsch. Ben mag dich. Er mag dich sogar sehr.“

„Wieso geht er mir in der Schule dann immer aus dem Weg?“

„Tut er ja gar nicht“, widersprach das Mädchen. „Das bildest du dir ein.“ Adriana Lohmann kam zurück und hielt nach Peer Ausschau. Dana warf ihr einen triumphierenden Blick zu. Jetzt gehört er mir, dachte sie, und ich gebe ihn den ganzen Abend nicht mehr her.

Leider blieb das ein Wunschdenken, denn als das kalte Büfett weggeputzt war, musste Dana nach oben gehen und Nachschub holen, und als sie mit dem neuen Tablett in den Keller kam, hing Adriana an Peer Bertrams Hals, und es war ihm überhaupt nicht unangenehm. Jetzt war es Adriana, die triumphierend um sich blickte. Dana hätte sie am liebsten an den schwarzen Haaren gerissen.

„Irgend etwas nicht in Ordnung?“, fragte jemand hinter Dana.

Sie drehte sich um. Elmar Paulsen lächelte sie an. Der hübsche, sanfte, nette Elmar Paulsen. Dana mochte seine bescheidene und unaufdringliche Art.

Er hatte schon mal versucht, sich mit ihr zu verabreden, aber sie hatte keine Zeit gehabt und hatte ihm bedauerlicherweise einen Korb geben müssen, und noch mal hatte er sein Glück bei ihr nicht versucht.

Sie fand das schade, denn einen zweiten Korb hätte sie ihm bestimmt nicht gegeben. „Es ist alles bestens“, gab Dana zur Antwort.

Elmar musterte sie zweifelnd. „So siehst du aber nicht aus.“

„Wie sehe ich denn aus?“

„Traurig.“

„Ich bin nicht traurig.“ Dana lachte gekünstelt. „Warum sollte ich auf meiner eigenen Party traurig sein?“

„Möchtest du tanzen?“, fragte Elmar.

„Sehr gern.“ Sie legte die Arme um seinen Hals und blieb an ihm kleben. Dana war überrascht. Peer Bertram, für den sie das alles inszeniert hatte, interessierte sie auf einmal nicht mehr. Sie fühlte sich ungemein stark zu Elmar hingezogen, und gegen den hatte Ben auch überhaupt nichts einzuwenden. Elmar war anständig.

Elmar war in Ordnung. Er wechselte die Mädchen nicht öfter als seine Socken. Es wurde eine grandiose Party für Dana, mit Elmar.

Peer Bertram erwischte zu viel Alkoholisches und brauchte danach gleich zwei Mädchen zu seinem Amüsement. Er schmuste mit Christiane (von der sich Ben zurückgezogen hatte, nachdem er mitbekommen hatte, wie sich die Dinge zwischen Dana und Elmar entwickelten) und mit Adriana.

Ben entdeckte die hübsche, quirlige Ulla Ritter für sich, mit der er sich köstlich unterhielt, und so nach und nach waren alle sehr zufrieden.

Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane

Подняться наверх