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Der perfekte Wandertag

An unserem 15. Tag können wir zum ersten Mal sagen: «Wow, das ist ein wirklich idealer Wandertag.» Wir kommen gut voran und schaffen locker 13.4 Meilen. Auf dem Wayah Bald treffen wir Trail Angel Tom und seine Frau Susan. Sie verwöhnen uns mit Schinkensandwiches und Orangensaft. Tom ist den Trail 1993 selbst gewandert und er meint, es gebe während des ganzen Trips ungefähr 30 ideale Tage zum Hiken. Rückblickend muss ich sagen, dass das masslos übertrieben ist. An den meisten Tagen ist es entweder zu warm oder zu kalt oder zu regnerisch oder der Weg ist einfach viel zu steil und unwegsam.

Auf dem Gipfel steht der steinerne Wayah Bald Observation Tower. Dieser wurde 1937 für die Früherkennung von Waldbränden erbaut. Vom Turm aus geniessen wir eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung. Kurz vor unserem heutigen Ziel, der Wesser Bald Shelter, führt ein kurzer Seitenweg zu einem weiteren Feuerturm, der hier aus Stahl erbaut wurde und der wunderbar über die Baumwipfel herausragt. Auch hier ist die Aussicht spektakulär. Da der Weg überwiegend durch Wald führt, nehmen wir jede Gelegenheit wahr, eine andere Perspektive zu erleben.

Bei der Wesser Bald Shelter hätte es noch Platz für zwei, aber wir mögen kein Gedränge. Also bauen wir das Zelt auf. Dieses weckt immer grosses Interesse, denn es wiegt für ein Zwei-Personen-Zelt nur gerade 2.6 Kilogramm, im trockenen Zustand wohlgemerkt.

Es folgen einige nicht so perfekte Tage. Regen und Sonne wechseln sich ab. Das bedeutet Regenponcho anziehen und wieder ausziehen und anziehen und ausziehen. Im Regen ist es empfindlich kühl. Reisst es auf und die Sonne scheint, herrscht unter dem Regenschutz bald einmal ein Klima wie in der Sauna. Der Weg ist meist sehr steil und mit der Nässe entsprechend rutschig. Ohne unsere Wanderstöcke wäre das schwierig zu bewältigen.

Der Appalachian Trail

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