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Mountain Moma’s

Die acht Meilen bis Davenport Gap sind rasch zurückgelegt und die 1.3 Zusatzmeilen, vom Trail weg zu einem Hostel Namens Mountain Moma’s noch viel schneller. An Dreck und Gestank gewöhnt man sich, nicht aber an einen knurrenden Magen. So lassen wir vorerst die Duschen links liegen und genehmigen uns im Restaurant einen Cheeseburger mit einer Riesenportion Pommes frites.

Endlich scheint die Sonne wieder einmal, so dass wir all unsere nassen Sachen trocknen können. Einige Hiker haben sich bei Mountain Moma’s gleich für mehrere Tage einquartiert, um das schlechte Wetter auszusitzen. So hat sich eine ziemlich grosse Gruppe angesammelt. Die Stimmung ist ausgezeichnet.

Nach dem Duschen und Wäschewaschen gehts ein zweites Mal ins Restaurant zu Cheeseburger und Pommes frites. Bei einem warmen Apfelkuchen mit Eiscrème studieren wir das Gästebuch und finden, dass es nun an der Zeit ist, uns passende Trailnamen zuzulegen. Die meisten führen auf dem Trail einen Namen, der einzigartig ist. Johnnys und Marys gibts viele und man weiss nie, um wen es sich genau handelt. Bisher haben wir auf die Frage nach unseren Trailnamen und ob wir Thru-Hiker seien immer geantwortet: «Wir sind keine Thru-Hiker, aber wir versuchen es und Trailnamen haben wir auch keine, wir heissen einfach Andreas und Ursula.» In den Smokies sind wir durch die totale Hölle gegangen und haben sie überstanden. Zum ersten Mal glauben wir daran, dass wir es schaffen können. In Zukunft werden wir stolz sagen: «Ja, wir sind Thru-Hiker, wir sind Swiss Cheese und Swiss Miss.» Die Wahl der Namen ist wirklich gelungen, zum einen, weil beides beliebte Lebensmittel sind, zum anderen, weil eindeutig klar ist, woher wir kommen. So werden also ein Schweizer Käse und eine heisse Schokolade den Rest des Trails bewältigen.

Mindestens 99 Prozent der Hiker sind Amerikaner, die meisten von der Ostküste. Europäer sind äusserst selten und Schweizer noch viel seltener. Schweizer sind richtige Exoten. Bald ist entlang des gesamten Trails bekannt, dass ein Schweizer Paar unterwegs ist und alle wollen uns kennenlernen. Auch macht das Gerücht den Umlauf, wir seien unabhängig voneinander auf dem Trail gestartet und hätten erst hier zusammengefunden …

Ich wache mitten in der Nacht auf. Diesmal ist es nicht die furchtbare Kälte, die mich nicht schlafen lässt, wie die letzten paar Nächte. Nein, es ist mein Magen, der knurrt und schon wieder nach Nahrung verlangt. Ich gebe dem Verlangen nach, esse noch zwei Schokoriegel und schlafe herrlich bis am Morgen durch.

Der Appalachian Trail

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