Читать книгу Der Appalachian Trail - Andreas Zimmermann - Страница 8
ОглавлениеVorgeschichte
Es ist schon eine verrückte Idee, 3500 Kilometer zu Fuss zurückzulegen, bei Wind und Wetter, mit 25 Kilogramm am Rücken. Wir erlebten den wohl nässesten und kältesten Sommer aller Zeiten. Nasse Füsse und ein immer knurrender Magen waren unsere treuen Begleiter. Die physische und psychische Belastung, vor allem durch die Witterungsbedingungen, machten den Weg oft zur Tortur. Aber das Verrückteste an allem ist: Wir würden es wieder tun!
Diese Geschichte nimmt aber einige Jahre früher ihren Anfang. Wir schreiben das Jahr 1988. Ich war mit meinem Kanu unterwegs, ganz alleine, 1500 Kilometer, von Dawson City in Kanada nach Tanana in Alaska. Es war der 7. September und die ersten Herbststürme zogen über den Yukon. Der Wind türmte die Wellen gefährlich hoch auf und die Gischt spritzte mir ins Gesicht. Zwei Mal konnte ich nur mit Not ein Kentern meines Kanus vermeiden und ich hatte das Gefühl, um mein Leben zu paddeln. Am späteren Nachmittag entdeckte ich ein verlassenes Fishcamp der Athabasken-Indianer. Es war mit dem Namen Elsie Pitka angeschrieben und machte keinen besonders einladenden Eindruck. In meiner momentanen Lage war es aber genau das Richtige. Am wärmenden Lagerfeuer konnte mir das einsetzende Schnee- und Hagelwetter nichts mehr anhaben und ich fühlte mich rundum glücklich und zufrieden. Beim Herumstöbern fand ich ein altes, vergilbtes National Geographic-Magazin mit einem Bericht über den Appalachian Trail. Und genau seit jenem Abend liess mich die Idee, diesen legendären Weg zu gehen, nicht mehr los …