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Ein neuer Mann – kein neues Glück

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Weil ich bei meinen Großeltern lebte, habe ich das soziale Leben meiner Eltern nicht mehr richtig wahrgenommen, aber sie haben sich getrennt, als ich fünf war. Ich kann mich daran erinnern, dass plötzlich ein anderer Mann im Leben meiner Mutter eine Rolle spielte, er stammte aus Sri Lanka. Mein Vater war einfach nicht mehr da und meine Mutter wieder schwanger von diesem neuen Mann. Sie bekam Zwillinge, meine beiden Brüder, die sechseinhalb Jahre jünger sind als ich. Ich weiß noch, dass ich diesen anderen Mann nicht leiden konnte, obwohl er mir nie etwas Böses getan hat. Bis zur Geburt meiner Brüder arbeitete meine Mutter noch als Altenpflegerin, aber sie hat sich nie um mich gekümmert. Sie war beschäftigt mit ihrem Alkohol und ihren Männergeschichten.

Als meine Brüder auf die Welt kamen, wurde schnell klar, dass meine Mutter und ihr Mann mit ihrem Leben noch weniger klarkamen als vorher. Wieder haben meine Großeltern eingegriffen und alles für sie gemacht. Der zweite Mann ist später auch weggelaufen, er ist nach Amerika gegangen. Mein Opa ging dann in Rente und hat meine Mutter mit meinen Brüdern jeden Tag in ihrer Wohnung in Oberhausen abgeholt, sodass die Kinder den Tag über bei uns waren und um 19 Uhr erst wieder nach Hause gebracht wurden. Als ich etwa zwölf Jahre alt war, wurde neben meinen Großeltern eine Wohnung frei, und meine Mutter ist dort mit meinen Brüdern eingezogen. Wir lebten dann zwar hinter verschiedenen Haustüren, aber doch wie unter einem Dach.

Ich weiß nicht, ob ich das damals schlimm fand oder nicht – ich kannte Familienleben einfach nicht anders! Ich wusste zwar auch, dass es bei meiner Freundin Katrin von nebenan, die ich oft beneidet habe, nicht so zuging, aber bei mir war eben alles anders. Dafür habe ich meine Großeltern immer als einen großen Segen in meinem Leben gesehen. Ohne sie wäre ich nicht die Person, die ich heute bin. Die beiden sind für mich Menschen, die wirklich Nächstenliebe leben, ohne groß davon zu erzählen oder etwas zurückzuverlangen. Sie haben das gelebt, was ich unter Gottes Liebe verstehe, ohne großes Brimborium.

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