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Christina Brudereck

Familie, das ist für die Theologin und Schriftstellerin Christina Brudereck (geboren 1969) nicht nur ihre Herkunftsfamilie aus dem Sauerland, sondern auch die Evangelische Kommunität Kirubai in Essen, die sie vor 15 Jahren mit gegründet hat. Damals war es als Wohngemeinschaft gedacht, heute ist es für sie ein Zuhause, in dem die acht Mitglieder schon viele Höhen und Tiefen zusammen erlebt haben: Heiraten und Scheidungen, Geburten und neue Lebenspartner. Wichtige Elemente in ihrem Leben sind das Ideal der Gastfreundschaft, das weltweite Reisen und ein enger Kontakt nach Indien.

Am liebsten spreche ich von der „Familie Mensch“. Das bedeutet, dass man in jedem Menschen – in jedem Kind, jedem Mann, jeder Frau, in Alten und Jungen – einen Seelenverwandten sehen kann, einen Bruder, eine Schwester, auch wenn er oder sie eine andere Hautfarbe hat oder eine andere Sprache spricht. Das liegt bei mir vielleicht am vielen Reisen. Ich denke: Es kann überall familiäre Räume geben. Das hat nichts damit zu tun, ob die Menschen, die man dort trifft, Blutsverwandte sind oder nicht, sondern dass wir einander als Menschen achten und in jeder Person Gott entdecken. Wenn wir dort, wo ich lebe, zusammen beten, verneigen wir uns voreinander. „Namaste“, sagen wir, das bedeutet: „Ich entdecke Gott in dir.“