Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 34

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viele Schiffselemente in den Bau eingefügt, so dass es keinem anderen Haus im Dorf glich. Seine weiß gestrichenen Fensterläden, die Bull-augen und die hellgrauen Planken, die das gesamte Haus umschlossen, machten es zu etwas Besonderem. Es war eine kleine Sehenswürdig-keit, die sie stets ortsfremden Campern empfahl. Doch hatte das Haus Jahre leer gestanden und war auch etwas heruntergekommen. Die Farbe blätterte überall ab. Umso überraschter war Lin, dass nun aus-gerechnet Joel darin wohnen sollte.

„Ja, es gehörte meinem Vater“, antwortete dieser leichthin.

„Deinem Vater? Claas Petersen war dein Vater?“

Joel sah sie überrascht an. „Ja … woher weißt du das?“

„Nun, bei uns kennt jeder die Geschichte von Claas Petersen. Im Umkreis von 100 km flennten alle weiblichen Teenager, als er zur See fuhr. Seine blauen Augen sollen hunderte von Mädchen beinahe ver-rückt gemacht haben. Und die Mütter flennten mit – um den verlo-ren gegangenen Schwiegersohn. Nur einmal kam er zurück, mit einer hübschen Blondine. Er baute das Haus um, wohnte aber nur ein paar Wochen darin. Dann packte er seine Siebensachen und fuhr wieder zur See. Er war eben ein richtiger Seebär, der sich an Land nie wohl gefühlt hat.“

Lin sah ihr Gegenüber an. Also daher die auffallenden Augen und die verschwenderisch langen Wimpern für einen Jungen. Auch noch in schwarz.

Joel errötete leicht unter ihrem Blick, denn er konnte ihre Gedan-ken erraten. Natürlich. Teresa sagte immer, Claas sei ein Schürzenjäger gewesen. Und von wem außer ihm sollte er die blauen Augen haben? Teresas Augen waren braun. „Ich hab ihn nie richtig kennen gelernt. Er hat meine Mutter verlassen, als ich gerade laufen konnte. Jetzt ist er tot.“

Lin schluckte. Dann bückte sie sich und pflückte nochmal einige Erdbeeren. Ein paar davon legte sie in seine Hand und umschloss sie fest. „Du darfst die Erdbeerstelle niemandem verraten. Niemand sonst

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