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Schluchzend umklammerte Lin ihre schmerzende Schul-ter. Sie versuchte, die Tränen mit ihrem Ärmel abzuwischen, doch da türmte sich Pat schon wieder vor ihr auf. Er stank nach Bier, sein aufgedunsenes Gesicht kam ihrem viel zu nahe. Sie drehte den Kopf zur Seite, doch Pat grub seine dicken Finger in ihre Schultern.

„Wo ist die Flasche?“, ächzte er und schüttelte sie.

„Ich sag’s dir nicht“, presste Lin hervor. „Du tust mir weh, Dad ...“

Pat stierte sie an, als hätte er sie nicht verstanden. Er rüttelte sie noch einmal und ließ sie erst los, als sie das neue Versteck preisgegeben hatte. Er stapfte hinter den Vorhang, der die Kornflasche verdeckte, die seine Tochter am Vormittag dort hatte verschwinden lassen. Er nahm einen langen Schluck direkt aus der Flasche. Dann ließ er sich ächzend auf das mitgenommene Sofa fallen und griff nach der Fern-bedienung.

Lin stand noch eine Weile still an der Wand, an die er sie ge-drückt hatte. Mit zitternder Hand wischte sie sich über die Augen. Ein rascher Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie keine Zeit mehr hatte, sich bei Marjam zu verkriechen.

„Ist gut jetzt“, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Sie such-te in ihrer Hosentasche nach einem Taschentuch, doch ihr Körper wurde so von Schluchzern geschüttelt, dass sie ihre Arme um ihren Oberkörper spannte – aus Angst zu zerspringen.

In diesem Augenblick ertönte die Türglocke und einen Moment später stand Joel mit roten Wangen und blitzenden Augen vor ihr, er war fast den ganzen Weg gerannt. Seine Freude, Lin zu sehen, fiel ihm förmlich aus dem Gesicht und bestürzt hielt er vor ihr inne.

Mit tränennassem Gesicht und verweinten Augen sah sie ihn an. Dann versetzte sie ihm so einen heftigen Schubs, dass er rücklings an die grobe Holzwand prallte.

„Lass mich!“, jammerte sie und heulte noch mehr. „Ich kann dich nicht gebrauchen! Geh!“

Joel trat auf sie zu: „Lin, ich … was hast du?“

Am liebsten barfuß

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